X-Men: Dark Phoenix
 
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X-Men: Dark Phoenix

Dark Phoenix

Jean Grey beginnt ungewöhnliche Kräfte zu entwickeln und verwandelt sich in Dark Phoenix. Die X-Men müssen nun entscheiden, ob das Leben eines Teammitglieds mehr Wert ist als das der ganzen Menschheit.

Filmkritik

von Armin Rößler

 

2006 endete die erste Trilogie der X-Men-Filmreihe mit Der letzte Widerstand und der eher beiläufigen Offenbarung der wahren Kräfte von Jean Grey als »Phoenix« (damals dargestellt von Famke Janssen) – nicht unbedingt zur Zufriedenheit der Fans, die diese Geschichte aus den Comics prickelnder in Erinnerung hatten. Praktischerweise hat inzwischen die Zeitreise in Zukunft ist Vergangenheit (2014) diese Ereignisse ungeschehen gemacht, sodass sich die eigentlich epische Story um den »Dark Phoenix« noch einmal breiter angelegt erzählen lässt, diesmal mit Jean Grey (inzwischen von Sophie Turner gespielt) im absoluten Mittelpunkt.

 

Anfang der neunziger Jahre sind die X-Men genannten Mutanten endlich einmal von der normalmenschlichen Gesellschaft akzeptiert, Professor Charles Xavier (James McAvoy) erfreut sich sogar einer exklusiven Telefonverbindung zum amerikanischen Präsidenten. Natürlich sagt er auch seine Hilfe zu, als das Space Shuttle »Endeavour« zu verunglücken droht. Die X-Men um Hank McCoy (Nicholas Hoult) und Raven (Jennifer Lawrence) fliegen mit ihrem Jet kurzerhand ins Weltall, dank der Kräfte von Nightcrawler (Kodi Smit-McPhee) und Quicksilver (Evan Peters) können sie die havarierten Raumfahrer auch retten. Doch dann absorbiert Jean Grey (Sophie Turner) die Energie einer vermeintlichen Sonneneruption – ihre Kräfte wachsen ins Unermessliche, vor allem aber erfährt sie Dinge aus ihrer Vergangenheit, die sie Xavier und seinen X-Men den Rücken zuwenden lassen. Prompt kommt es zum alten Konflikt zwischen Mutanten und Menschen, in den natürlich Magneto (Michael Fassbender) hineingezogen wird und zu dem sich auch noch eine Alien-Invasion um die finstere Bösewichtin Vuk (Jessica Chastain) gesellt.

 

Es ist viel zu viel, was Simon Kinberg, seit Langem Drehbuchautor und Produzent der X-Men-Reihe, hier aber erstmals auch Regisseur, in nur 113 Minuten Film hineinpacken möchte. Dabei scheint ihn die Fülle möglicher Handlungselemente regelrecht zu paralysieren, sodass widersinnigerweise immer wieder quälender Leerlauf entsteht. Trotz der Hauptrolle für Sophie Turner (Game of Thrones) gelingt es nicht, dieser tragischen Figur die nötige Tiefe und Emotionen zu verleihen – Jean Grey bleibt enttäuschend blass. Und auch die D’Bari genannten Aliens wollen nicht so recht Schwung in die Geschichte bringen, wirken stattdessen eher lästig und bremsend. Für die besseren Momente in »Dark Phoenix« sorgt Michael Fassbenders Magneto: Eine ähnliche Sorgfalt beim Umgang mit vertrauten Figuren hätte man den Machern auch beim Rest des Personals gewünscht, dem diese Gelegenheiten aber nicht zugestanden werden. Eher schon dienen die restlichen X-Men als Stichwortgeber nicht immer gelungener Dialoge und als Staffage der diversen Actionszenen, die zwar nett anzuschauen sind, aber auch nichts Neues offenbaren. Damit ist der wahrscheinlich letzte Film dieser X-Men-Generation (nachdem Disney Fox übernommen hat, ist mit einer Einbettung ins »Marvel Cinematic Universe« zu rechnen) leider kein würdiger Abschied.

 

5 Sternchen

 

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X-Men: Dark Phoenix

Jahr: 2019

Regie: Simon Kinberg

Superhelden-Comicverfilmung

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • Sophie Turner

  • James McAvoy

  • Michael Fassbender

  • Jennifer Lawrence

  • Nicholas Hoult

  • Kodi Smit-McPhee

  • Evan Peters

  • Jessica Chastain

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Erstellt: 12.07.2019, zuletzt aktualisiert: 04.12.2022 18:04, 17703