In Aquaman mit Jason Momoa in der Titelrolle geht es um die Vorgeschichte des halb menschlichen Atlanters Arthur Curry, der sich seinem Schicksal stellen muss, um herauszufinden, wer er wirklich ist: Verdient er es überhaupt, die ihm von Geburt an zustehende Königswürde anzunehmen?
von Armin Rößler
Die Figur des Aquaman war einer der Lichtblicke im Superhelden-Spektakel Justice League (2017). Mit seinem ersten Solo-Film unterfüttert der Herrscher der Meere den positiven Eindruck. Aquaman lässt die oft schwerfällige Ernsthaftigkeit des DC-Filmuniversums hinter sich, erhöht den Humor-Anteil gegenüber den Vorgängerfilmen deutlich und erzählt locker-leicht eine wild zusammen fabulierte Geschichte, die zwar auch ihre Durchhänger hat, aber insgesamt ein sehenswertes Spektakel bietet.
Leuchtturmwärter Tom Curry (Temuera Morrison) rettet der Meeresbewohnerin Atlanna (Nicole Kidman) das Leben. Die wird als künftige Königin von Atlantis unfreiwillig nach Hause zurückbeordert, Söhnchen Arthur aber wächst bei seinem Vater zum mächtigen Aquaman (Jason Momoa) heran. Der fühlt sich sowohl an Land als auch im Wasser pudelwohl, nur auf sein königliches Erbe verspürt er keinerlei Lust, trotz aller Anstrengungen seines väterlichen Freunds Vulko (Willem Dafoe), ihm eine Zukunft in Atlantis schmackhaft zu machen. Das ändert sich erst, als Arthurs Halbbruder Orm (Patrick Wilson) seine Macht in den Unterwasser-Reichen ausdehnt und auch der Oberwelt den Krieg erklärt. Nicht zuletzt Prinzessin Mera (Amber Heard), Tochter des xebelianischen Königs Nereus (Dolph Lundgren), motiviert Aquaman, sich seinem Schicksal zu stellen. Mit dem Piraten Black Manta (Yahya Abdul-Mateen II) hat er einen weiteren kreuzgefährlichen Gegenspieler.
Regisseur James Wan, bisher hauptsächlich im Horror-Genre (Saw, Insidious) unterwegs, hat offenkundig seine helle Freude an den optischen Spielereien aus den Effekte-Computern und erschafft eine fantastische, manchmal auch etwas überladene und dadurch wirr wirkende Unterwasser-Welt. Die Story ist eine wilde Queste nach einem a la Excalibur Macht verleihenden Dreizack, aufgelockert durch allerlei nett choreografierte Prügeleien, mit einem DC-typischen, epischen Finale, das glücklicherweise aber nicht gar so aufgebläht wie beispielsweise in Man of Steel (2013) daherkommt, sondern etwas bodenständiger bleibt. Insgesamt nimmt sich »Aquaman« nicht zu ernst, das ist gerade bei einer Comic-Verfilmung sehr wohltuend und trägt viel dazu, dass der Film unterhaltsamen Popcorn-Spaß bietet.
7 Sternchen
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