In Batman & Robin: Batman Reborn war der frühere Robin Dick Grayson in die Rolle des Batman geschlüpft, um seinen tot geglaubten Mentor zu vertreten. Im Band Batman & Robin 2: Batman vs. Robin – der die 2010 erschienen Einzelausgaben Batman und Robin 7 bis 12 enthält – führt ihn sein Weg nach England, wo er mithilfe des Heldenduos Knight und Squire nichts weniger vorhat, als Bruce Wayne zu beleben. Dessen Sohn Damian erholt sich dank der überlegenen Technologie seiner Mutter Talia al Ghul gerade von einer schweren Verletzung. Doch dann kommt es gleich zu mehreren gefährlichen Entwicklungen.
Der schottische Autor Grant Morrison sorgte im Batmankosmos unter anderem mit Arkham Asylum für Furore. Hier verlegt er zu Beginn des Bandes etwas überraschend die Handlung nach Großbritannien. Dabei bedient sich der Schotte mit Knight und Squire lokaler Helden, die allerdings etwas zu sehr wie ein Abklatsch von Batman und Robin wirken. Auch andere britische Schurken – etwa die des Pearly Court of Crime – können nicht ganz überzeugen und erzählerisch wirken einige Passagen angesichts der Klasse des Autors etwas holprig. Dafür ist Morrisons Anknüpfen an die englische Geschichte sowie an lokale Mythen interessant und verleiht der Story Authentizität. Zudem bietet er seinem Lesepublikum im Verlauf der Geschichte gleich mehrere überraschende Wendungen und bietet eine ausgewogene Mischung zwischen ansprechenden Actionsequenzen und Rätseln. Dabei mag der Blick in die Historie der Familie Wayne und Aspekte wie die architektonische Entwicklung ihres Anwesens nicht immer ganz schlüssig wirken. Mit dem richtig starken Schlusskapitel des Bandes und der finalen Demaskierung sorgt Morrison aber für ein fettes Ausrufezeichen, das den Folgeband quasi zu einer Pflichtlektüre macht.
Cameron Stewart (Batman Inc.) und Andy Clarke (Batman Eternal) illustrieren jeweils drei Einzelausgaben des Sammelbandes. Beide leisten dabei als Batman-Kenner gute Arbeit. Der einzige wirkliche visuelle Schwachpunkt stammt ausgerechnet von Frank Quitely, der das Cover der letzten Einzelausgabe gestaltet hat. Was mag den sonst so brillanten Zeichner geritten haben, Batman und Robin albern in Kung-Fu-Manier in einem grotesken Sprung darzustellen, wobei nicht alle der ausgestreckten Extremitäten ihre Extremitäten korrekt dimensioniert scheinen? Dafür sind seine anderen Cover jedoch absolut gelungen, was vor allem für das Titelbild des Sammelbandes gilt. Eine von Cameron Stewarts Stärken ist die visuelle Darstellung von Actionsequenzen. Hier bietet der Kanadier gleich zum Auftakt sechs Seiten bester Unterhaltung mit der Darstellung einer temporeichen Jagd. Andy Clarke zeigt seine Klasse hingegen bei der finalen Enthüllung. Zudem stellt er die titelgebende Auseinandersetzung von Batman und Robin ansprechend dar und lässt diese in einem seitenfüllenden Panel kulminieren, das auch als Cover getaugt hätte.
Auch in diesem Band hat Panini viel Bonusmaterial für Fans parat. Interessant sind hier vor allem Informationen, wie durch die gezielte Covergestaltung das Lesepublikum gelenkt und auf falsche Fährten geführt werden soll. Beim Rezensenten ging dieser Trick beispielsweise voll auf.