Crimson Climb ist nicht der erste Roman von Emily Kate Johnston, der im Star Wars-Universum angesiedelt ist. Sie verfasste auch schon Bücher über Ahsoka Tano. Padme Amidala und ihre Zofen. Nun wendet sie sich in ihrem neuen Werk der ersten Liebe von Han Solo zu.
Anders als Han gelingt Qi’ra die Flucht von Corella nicht. Sie wird zu Lady Proxima zurückgebracht, hart bestraft und schließlich sogar verkauft. Mehr als einmal gerät sie dabei in Lebensgefahr, aber genau diese grausamen Zeiten schärfen nicht nur ihren Überlebenswillen sondern auch ihre Skrupellosigkeit und Entschlossenheit.
Und so gerät sie schließlich in die Fänge von Crimson Dawn, einer kriminellen Organisation, in der es nur zwei Wege gibt, entweder unterzugehen und zu sterben, oder sich durchzubeißen, bis man im Zentrum der Macht steht.
Natürlich kann nicht jeder ein Held sein, aber ein Held kann inspirieren. Das trifft auch auf Qi‘ra zu, die Zeit ihres Lebens Han nicht vergessen kann und daher in gewissen Situationen auch ihr Herz bewahrt. Anders als viele andere Wesen, denen sie im Zeit ihres Aufstiegs von der Kanalratte zu einer der führenden Mitglieder von Crimson Dawn begegnet, bewahrt sie sich ein gewisses Mitgefühl.
Das ändert aber auch nichts daran, dass sie mit den Wölfen heult, andere ohne mit der Wimper zu zucken tötet oder keinen Finger rührt um sie zu retten. Der Autorin gelingt es jedenfalls gut, die Entwicklung ihrer Hauptfigur von einem Teenager, der einfach nur zu überleben versucht bis hin zur Anführerin von Crimson Dawn zu schildern, dabei gewisse Sympathien für Qi’ra zu bewahren und dennoch klar zu machen, dass sie weit davon ist, edel und gut zu sein, auch wenn sie einen gewissen Ehrenkodex besitzt.
Die Geschichte beschreibt die Grausamkeit der Welt in der sie lebt, zwar nicht im Detail, nimmt aber auch kein Blatt vor den Mund, so dass sich das Abenteuer eher an ältere Jugendliche und Erwachsene richtet, nicht aber an Kinder.
Die Entwicklungen sind natürlich durch den Film Solo: A Star Wars Story vorgegeben, bietet aber dennoch durch die einzelnen Stationen immer wieder kleine überraschende Wendungen, die die Spannung aufrecht erhalten.
Vor allem der Charakter von Qu’ira macht eine gewisse Entwicklung durch und ergänzt so das Bild, das man bereits durch den Film gewonnen hat, so dass sich die Geschichte durchaus lohnt, wenn man mehr über sie und ihren Hintergrund erfahren will.