Dark Worlds von Alfred Wallon
Rezension von Ralf Steinberg
Verlagsinfo:
Die Welt in der nahen Zukunft – oder das, was von ihr noch übrig geblieben ist: Ein lebensfeindlicher und gesetzloser Ort, an dem Menschen zwischen Teermeeren und trockenen Wüsten einen knallharten Überlebenskampf führen. Angeführt vom jungen Ryan, dessen Pflegeeltern einem Mord durch Outlaws zum Opfer gefallen sind. Dabei hat Ryan neben seiner Rache an den Mördern noch ein weiteres Ziel vor Augen: Er will das sagenumwobene geheime Tunnelsystem tief in den Ausläufern des nördlichen Grand Canyons finden, wo angeblich Luther Collins, ein legendärer General, seine letzte Zuflucht gefunden hat. Mit Hilfe von Collins atomaren Waffenschatz will Ryan endgültig das Böse von dieser Welt verbannen. Ryan ahnt jedoch nicht, dass sein Schicksal und das des einstigen Generals auf untrennbare Weise miteinander verbunden sind. Denn zum einen führt die Spur der flüchtigen Mörder genau an diesen Ort, und zum anderen liegt das Schicksal der gesamten Region in seiner Hand und der von Luther Collins ...
Rezension:
Alfred Wallon ist bekannt für seine Westernwelten. Wie David Whitehead im Vorwort erklärte, kamen sie beide parallel auf die Idee, eine Postapokalypse mit Westernflair zu verbinden.
Das Science-Fiction Setting ist daher in Dark Worlds auch eher Nebensache.
Im Mittelpunkt steht zunächst eine klassische Rachegeschichte. Farmersjunge Ryan überlebt den Überfall einer Gangsterbande, bei dem seine Eltern sterben. Im Tod kann ihm jedoch sein Vater darüber aufklären, dass er eigentlich der Sohn eines Generals ist, der einst versuchte, die Reste der Zivilisation in einen neuen Staat zu führen.
Ryan macht sich auf den Weg, den Tod seiner Zieheltern zu rächen. Dabei kommt er in das diktatorisch geführte Sidon und bald lernt er die Rebellin Lara kennen. Das Finale bringt nicht nur ein Wiedersehen mit seinem Vater, sondern auch den Weg in eine neue Zukunft.
Interessanterweise sind es die Jungen, die sich über alle vorgeschlagenen Lebenskonzepte hinwegsetzen.
Es liegt auf der Hand, dass man Western mögen muss, um Gefallen an der Story zu finden. Figuren und Plot-Details sind Genre-Standards. Wallon bedient sich ihrer souverän und bietet eine actionreiche Handlung, in der erwartungsgemäß viel geschossen und geprügelt wird.
Neben der Kleinstadt, der Farm, Indianer und der Wüste gibt es auch noch Vulkan- und Strahlenbedrohung sowie Mutanten, was den postapokalyptischen Hintergrund in die Geschichte integriert. Viel tiefer geht Wallon aber nicht. Auch seine Figuren bleiben statisch innerhalb ihrer Rollen.
Das alles wird solide erzählt, die Spannung wird stets gehalten und auch im grundsätzlichen Gut/Böse-Konflikt gibt es keine Überraschungen, Wallon weiß, was Western-LeserInnen lesen wollen. Ebenso werden die Anklänge an Star Wars – A New Hope ihre Fans finden.
Timo Kümmel schenkt dem Buch ein stimmungsvolles Cover, das sowohl den Westerncharakter einfängt, als auch die entfesselte Natur der düsteren Zukunft in atmosphärische Farben und Lavaglut taucht.
Fazit:
Solide Western-Kost in einem hauchdünnem Kleid der Postapokalypse.
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