Der rote Raum (Autor: Herbert George Wells; Gruselkabinett 146)
 
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Der rote Raum von Herbert George Wells

Hörspiel

Reihe: Gruselkabinett Folge 146

 

Rezension von Cronn

 

Herbert George Wells ist bekannt für seine Werke im Bereich der Science-Fiction. Krieg der Welten und Die Zeitmaschine kennt ein jeder Fan des Subgenres SF.

Dass er aber auch im Feld der dunklen Phantastik, von vielen auch »Horror« genannt, unterwegs war, dürfte sich noch nicht überall herumgesprochen haben. Bereits Die Insel des Dr. Moreau enthält neben wissenschaftlicher SF-Anteile auch bedrohliche Passagen, die der unheimlichen Phantastik zuzuordnen sind.

Marc Gruppe und Stephan Bosenius haben sich nun einem Werk von Herbert George Wells angenommen, das zwar unter Kennern verbreitet, aber noch nicht allgemein bekannt sein dürfte: The Red Room. Sie wurde 1894 verfasst und erschien 1896. Nun liegt es als Hörspiel in der Reihe Gruselkabinett mit der Reihennummer 146 vor.

 

Inhalt:

Was geht vor sich in dem berüchtigten roten Raum eines Schlosses, in dem noch niemand eine ganze Nacht ausgehalten hat, ohne dem Wahnsinn zu verfallen? Ein mutiger junger Mann will gegen den ausdrücklichen Rat der alten Dienstboten, dem Spuk mit modernster Technik, einem Phonographen, zu Leibe rücken und riskiert damit seinen Verstand und sein Leben …

 

Mehr sollte man über den Inhalt des Hörspiels nicht verraten, daher wird sofort zur Kritik übergeleitet.

 

Kritik:

Mit Der Rote Raum gelingt es dem Team von Titania Medien von der ersten Sekunde Atmosphäre aufzubauen. Das Hörspiel dreht sich um nichts Anderes als um eine sich mehr und mehr verdichtende Atmosphäre des Grauens. Dies ist beim Dialog des Protagonisten mit der Schlossherrin bereits angedeutet, steigert sich beim Gespräch mit den alten Dienstboten und dem Gang hin zum Roten Raum. Schließlich kulminiert es anlässlich der Geschehnisse im Roten Raum. Dies passt zur Aussage der Erzählung und somit fügen sich Inhalt und Form kongenial zu einem gelungenen Ganzen.

 

Leider ist der Abschluss des Hörspiels ein deutlicher Abfall der Spannung und hätte eine weitere Steigerung vertragen können, wie sie beispielsweise Lovecraft setzt, wo das Grauen im Schlusssatz förmlich explodiert. Oder man hätte auf die Wucht der Erklärung für die Geschehnisse im Wells-Text vollends vertrauen und auf das Abhören der Wachszylinder verzichten müssen. Aber das schmälert den Hörgenuss nur wenig.

Dazu tragen wiederum hervorragende Profisprecher bei, sowie die herausragende Tontechnik, welche hier eine besondere Stellung innehat, indem sie Klangteppiche schafft, welche Grauen evozieren sollen. Stephan Bosenius ist dies durchaus gut gelungen.

 

Fazit:

»Der Rote Raum« ist ein Hörspiel, das sehr gut gelungen ist. Atmosphäre, Sprecher und Story passen zusammen. Nur das Ende fällt schwach aus. Ansonsten ist »Der Rote Raum« ein Paradebeispiel für das Erzeugen einer Atmosphäre des Grauens in einem Spukzimmer.

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Hörspiel:

Der rote Raum

Reihe: Gruselkabinett Folge 146

Original: The Red Room, 1894

Autor: Herbert G. Wells

Dauer: 43.08 Minuten

Buch: Marc Gruppe

Produktion und Regie: Stephan Bosenius und Marc Gruppe

Gemischt von Kazuya c/o Bionic Beats

Mastering: Michael Schwabe, Monoposto

Cover-Illustration: Ertugrul Edirne

Layout: Doreen Enderlein

Titania Medien, 29.04.2019

 

ISBN: 978-3-7857-5946-2

ASIN: 3785759460

 

Erhältlich bei: Amazon

SprecherInnen:

  • Simon Price; Valentin Stroh

  • Herzogin: Ursula Sieg

  • Haushälterin: Dagmar von Kurmin

  • Verwalter: Horst Naumann

  • Alter Ed: Bert Stevens

Weitere Infos:


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Erstellt: 24.05.2019, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 17607