Die letzte Arche (Autor: Stephen Baxter)
 
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Die letzte Arche von Stephen Baxter

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Wenn die Erde untergeht, bleibt nur ein Ausweg: das Weltall

 

Die Erde wurde überflutet, und nur wenige Tausend Menschen haben die Katastrophe überlebt. In einem eigens dafür konstruierten Raumschiff soll sich eine Gruppe von Auserwählten auf die Suche nach einem neuen Planeten machen. Der Start gelingt, und die neue Heimat rückt immer näher – bis die ersten Probleme auftauchen. Und für die Reisenden auf der Arche geht es um alles oder nichts…

 

Rezension:

Die letzte Arche stellt ein Sequel zu dem 2008 erschienen Roman Die letzte Flut dar. Allerdings sind Vorkenntnisse aus diesem Buch nicht zwingend notwendig, es wäre natürlich schöner gewesen, wenn Heyne diese Information weniger stark im Buch versteckt hätte.

Die Flut steigt unaufhörlich und bald wird einigen Leuten in den USA klar, dass sie wohl aller untergehen werden, wenn sie nicht Vorkehrungen treffen. Es werden verschiedene Projekte ins Leben gerufen und da es ums Überleben und eine Masse Geld geht, dienen die verschiedenen »Archen« nicht einer Breiten Masse, sondern den diversen Eliten. Arche 1 soll ein Raumschiff sein und die Menschheit auf einer zweiten Erde in die Zukunft führen. Der zeitliche Vorlauf bringt es mit sich, dass die Kinder der involvierten Reichen von Anfang an als Teilnehmer ausgebildet werden, allerdings einer immer härter und größer werdenden Konkurrenz ausgesetzt, je mehr Land im Wasser versinkt.

Plötzlich spielen Dinge wie Genpool, Qualifikation und statistische Erwägungen eine Rolle. Erwartungsgemäß verläuft dann auch der Start unter dem Druck einer zerbrechenden Zivilisation unplanmäßig. Die Mission steht unter keinem guten Stern ...

 

Erst im zweiten Teil des Romans schwenkt Baxter auf eine Future History um. Zunächst jedoch führt er ziemlich umständlich die wichtigsten Figuren ein. Das artet in überlange und wenig handlungsrelevante Passagen aus, die weder ein Gefühl für das eigentliche Drama das Untergangs erwecken, noch die Charaktere irgendwie lebendiger werden lassen, trotz Missbrauch, Mord und Ausbildungsstress. Erst mit dem Start verdichtet sich die Handlung soweit, dass eine Spannung entsteht und man Interesse für die Crew entwickelt. Baxter beginnt, ein Ideenfeuerwerk abzuliefern, ohne jedoch alle Stränge tatsächlich auszuleuchten. Das stört an einigen Stellen, an anderen befreit es den Roman aber auch von der Überpsychologisierung. Besonders auf den letzten hundert Seiten bewirken die kurzen Schlaglichter einen wesentlich intensiveren Eindruck von der Katastrophe und den menschlichen Abgründen, die hinter einem Projekt wie der Arche 1 stehen.

Gruppenbildung, das Ausprobieren verschiedener Gesellschaftsmodelle, Egoismus, Diktatur und Wahnsinn, all das konnte man schon in dem ähnlich gelagerten Andymon von <link>Angela und Karlheinz Steinmüller lesen.

Baxter steigt allerdings nie so tief ein. Ihm reicht es, die Probleme eher lose an die Handlung zu binden, Hauptsache sie werden erwähnt.

 

Fazit:

Die Weiterführung von »Die letzte Flut« beginnt zunächst langatmig, steigert sich zum Schluss jedoch zu einer Ansammlung interessanter Gedanken. Das mag als Roman vielleicht nicht unbedingt funktionieren, im Rahmen einer Future History könnte sich der eine oder andere Blick besonders in die zweite Hälfte des Buches lohnen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042612400855d129f7
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Buch:

Die letzte Arche

Original: Ark, 2009

Autor: Stephen Baxter

Übersetzer Peter Robert

Taschenbuch, 687 Seiten

Heyne, 11. April 2011

 

ISBN-10: 3453266579

ISBN-13: 978-3453266575

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B004YV7DLK

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

 


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Erstellt: 25.09.2011, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 12114