Interview: Bastian Brinkmann
 
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Interview mit Bastian Brinkmann

von Ralf Steinberg

 

Er ist Verlagsgründer, epischer Dichter, Autor des Versdramas Arachneion – Pallashass, Fördermitglied der Berggorilla-Hilfe e. V. und verwendet unter anderem deswegen im Netz gern einen Affatar.

Wir baten Bastian Brinkmann, uns einige drängende Fragen zu beantworten:


Fantasyguide: Hallo Bastian, als Du mir Dein Buch vorstelltest, 550 Seiten Versdrama, dachte ich spontan: Wer liest so etwas? Darum die Frage an Dich: Für wen schreibst Du?

 

Bastian Brinkmann: Für Leute, die die ultimative epische Erfahrung machen möchten.

Ich schreibe für Leute, die ultimativ »oldschool« und »back-to-the-roots« lesen wollen: Epische Mythologie ohne Kompromisse. Allerdings in alternativer Form: Gerade wer die ursprünglichen Mythen kennt, darf sich auf die ein oder andere Überraschung gefasst machen.

 

Fantasyguide: Deine Entscheidung, einfache Blankverse zu verwenden, erleichtert der mutigen Leserschaft den Zugang. Ist aber vielleicht auch für den Dichter einfacher, als sich mit Hexametern abzumühen?

 

Bastian Brinkmann: Bis nach Gorgoneion – Eine Tragodia wusste ich nicht einmal, was ein Hexameter oder ein Versmaß überhaupt ist. Ich brauchte einfach einen Rhythmus, der fließt. Und diesem Rhythmus ordne ich alles unter: Grammatik, Füllvokale, Wortverbiegungen. Ich bin da völlig skrupellos. Das geht sogar so weit, dass ich teilweise falsche Wörter verwende. Aber ich liebe das, diesen »kreativen« Umgang mit der Sprache, das Fabulieren.

 

Der Hexameter … warum sollte ich meine Sätze in ein Versmaß zwingen, welches zwar gewisse Freiheiten lässt, sich im Deutschen aber nicht vollständig abbilden lässt? Entweder ganz oder gar nicht. Und wenn du sagst, lieber Ralf, dass das Verzichten auf Hexameter der »mutigen« Leserschaft den Zugang erleichtert, klingt das für mich eher so, als wenn der Hexameter dem Lesefluss im Weg stehen würde. Von daher: Nein, keine Hexameter.

 

Fantasyguide: Verse sind ja das eine, das andere ist die Form. Vierzehn Gesänge, quasi nur Dialog und Regieanweisungen – aber für eine Bühne ist der Stoff nicht wirklich gedacht, oder?

 

Bastian Brinkmann: Nicht unbedingt. Ich tue mich ein bisschen schwer damit, wenn Leute mein Zeugs als »Theaterstück« bezeichnen, auch wenn es äußerlich natürlich die klassische Theaterform aufweist.

 

Wenn ich so alten Stoff lese – die großen Dramen der großen Dichter und Denker (Faust, Hamlet, die ganze Chose) –, dann sehe ich da nie irgendwelche Schauspieler vor irgendwelchen gemalten Bühnenbildern agieren. Ich erlebe diese Stories genau so, wie ich jeden »normalen« Fiction-Roman erleben würde. Die äußere Form ist da relativ unwichtig.

 

Ich habe mir allerdings schon ein paar Mal den Kopf darüber zerbrochen, inwiefern Figuren ein »Bühnenbild« verlassen dürfen. Auch wenn in »Arachneion« die gesamte griechische Welt bzw. Mythologie bereist wird, so sind es doch in der Regel immer feste Schauplätze, die nicht verlassen werden. Und wenn, dann wird der Schauplatz als neuer Schauplatz eingeführt. Aber ich gehe davon aus, dass ich das irgendwann ablegen und mich noch mehr von der Bühne lösen werde, sozusagen.

 

Übrigens: Ich habe mein Kurz-Epos »Gorgoneion – Eine Tragodia« mal bei einer Theaterausschreibung eingereicht – ist aber leider nichts geworden. War denen wohl zu viel, dass eine rachsüchtige Gorgone Medusa innerhalb von zwanzig Seiten das gesamte olympische Pantheon auslöscht …


Fantasyguide: Das heißt doch aber, dass Du da durchaus das Potential für eine Theateraufführung siehst. Vielleicht aber bist Du ihnen noch nicht theatralisch genug? Zum Beispiel fehlt in »Arachneion« der Chor …

 

Bastian Brinkmann:Das Thema »Theaterpotential« habe ich nach »Gorgoneion« abgehakt. »Gorgoneion« war so ein richtiges Stück klassischer Machart. Auf mich wirkte der Stoff aber trotzdem nicht »theaterhaft«, wie auch die großen alten Werke auf mich nie wie Theaterstücke, sondern wie ganz normale Fiction wirken. Einen Chor einzubauen, würde dabei nur im Weg stehen. Es gibt da aber noch diese Idee, mal einen der ganz großen Dichter durch eine Geschichte führen zu lassen … wir werden sehen.

 

Fantasyguide: Du verlagerst einen Großteil der Charakterpsychologie auf die Interpretationskraft der Leserinnen und Leser. Oft schauen die Figuren einander nur an und man muss die Blicke selbst deuten. Hast Du so großes Vertrauen in die Qualität Deiner Dialoge?

 

Bastian Brinkmann: »Qualität der Dialoge« klingt zu hoch gegriffen. Nein, ich denke, wenn es durch das zuvor Gesagte klar ist, was das Nicht-Gesagte ausdrückt, dann sagt ein Blick schlicht mehr als tausend Worte – so abgedroschen das jetzt klingen mag. So in der Richtung hat’s der alte Hemingway mal gesagt:

 

»Wenn der Schriftsteller nur aufrichtig genug schreibt, wird der Leser das Ausgelassene genauso stark empfinden, als hätte der Autor es zu Papier gebracht.«

(aus Death in the Afternoon, 1932 – Anm. der Red.)

 

Fantasyguide: Ich empfand die Sprache trotzdem als sehr modern. Es gibt immer wieder Begriffe, die deutlich nicht in den geschichtlichen Kontext passen, etwa »Quest«. Lag darin Absicht?

 

Bastian Brinkmann: Das Wort tauchte irgendwann auf, stand nicht im Weg und ich fand, dass es dem Ganzen einen modernen Anstrich verleiht. Und dem Ganzen einen modernen Anstrich zu verpassen, kann nicht schaden, finde ich.

Ich würde es auch so bezeichnen: Geschwollene Sprache, manchmal etwas over-the-Top, aber mit modernem Anstrich.

 

Fantasyguide: Läufst Du da aber nicht Gefahr, dass Deine Figuren out of character werden? Ein strenger Rollenspielleiter würde Dir da schnell auf die Finger hauen …

 

Bastian Brinkmann: Oh nein, natürlich muss die Sprache immer zur Figur passen! Das Wort kam ja aus der Figur selbst heraus und wurde ihr nicht von mir von außen drangebeppt. Außerdem: Figuren, die man frei agieren lässt, können nicht aus der Rolle fallen.

 

Fantasyguide: Die griechischen Götter- und Heldensagen sind zwar immer irgendwie aktuell, aber die wenigsten lesen Homer, Ovid oder wenigstens Gustav Schwabs Übertragungen. Kulturelle Verflachungen führen dann zu Disney-Filmen. Bei Dir lese ich das Gegenteil heraus, Du versuchst einer Sagengestalt wie Arachne Tiefe zu verleihen. Warum die ollen Kamellen und keine eigenen Stoffe?

 

Bastian Brinkmann: Die griechische Mythologie übt einfach einen unwiderstehlichen Reiz auf mich aus. Schon immer. Die mythologischen Vorlagen sind dabei in der Regel aber kaum mehr als ein paar Randnotizen, innerhalb derer ich mich ziemlich frei austoben kann. Von daher würde ich schon von eigenen Stoffen sprechen.

 

Was die Tiefe angeht: Auch hier haben wir wieder diesen modernen Anstrich: Charaktere mit Tiefe, mit Schwächen. Charaktere, die vom traditionellen Rollenbild des unfehlbaren Helden abweichen. Charaktere, die Verzweiflung spüren, die aus ihrem gewohnten Weltbild gerissen werden, die Glaubenskrisen haben – all das gibt es in den klassischen Vorlagen so nicht. Nur weil man uralten Stoff schreibt, heißt das nicht, dass dieser Stoff nicht zeitgemäß sein darf.

 

Fantasyguide: Aber wo liegt da für Dich die Grenze? Welche zeitgemäßen Rollenbilder passen für Dich nicht in die Antike?

 

Bastian Brinkmann: Wenn ich so drüber nachdenke: Ich fürchte, es gibt kein zeitgemäßes Rollenbild, das für mich *nicht* in die Antike passen würde. Man darf sich also noch auf einiges gefasst machen.


Fantasyguide: Im Gegensatz zu vielen anderen Fantasy-Werken, die mit der antiken Mythologie spielen, bleibst Du in der Antike. Ein bewusster Gegentrend?

 

Bastian Brinkmann: Nein, um Trends geht es nie. Weder irgendwelchen Trends nachzulaufen noch irgendwelchen Trends bewusst entgegenzulaufen. Ich schreibe einfach die Stoffe, die irgendwo in mir drinstecken.

Viele Leute haben ein Problem mit der Schublade. Aber ich bin ein Freund von Genres und – darüber hinaus – »reiner« Genres. Ich kann z. B. mit Urban Fantasy überhaupt nichts anfangen. Fantasy gehört für mich immer in ein längst vergangenes, mythisches Setting, in dem mit dem Schwert gekämpft wird.

Bei mir gibt's halt die reine Mythologie. Und nichts anderes. Der Leser soll wissen, woran er bei mir ist. Das steckt einfach in mir drin und das lasse ich einfach raus.

 

Fantasyguide: Aber »Arachneion« ist ja gerade ein Werk zwischen allen Stühlen. Wie passt das für Dich zusammen?

 

Bastian Brinkmann: »Arachneion« hat mit Sicherheit – gerade zum Ende hin – einen gewissen Grusel- bzw. Horror-Einschlag. Trotzdem bleibt es in jedem Moment eine epische Tragödie klassischer Machart.

 

Fantasyguide: Die Erkenntnis, dass Götter nicht besser als Menschen sind, könnte man auch als Bekenntnis verstehen. Bist Du ein Autor mit Botschaft?

 

Bastian Brinkmann: Ja und nein: Ich schreibe ziemlich »organisch«, d. h. ich lasse die Story einfach aus mir herausfließen. Ich denke nicht darüber nach, irgendwelche Botschaften einzubauen. Ich lasse die Figuren agieren und schreibe einfach mit. Ziemlich schizophren irgendwie. Mit Sicherheit steckt da meine persönliche Weltanschauung drin, die Dinge, die mich beschäftigen, mich vielleicht ausmachen, meine persönliche Originalität.

Aber es geht mir nie darum, da irgendwas absichtlich reinzupacken oder dem Leser »unterzujubeln«. Der Leser begleitet mich auf einer Reise durch eine von mir geschaffene Welt und hat im besten Fall eine gute Zeit dabei.

 

Fantasyguide: Meine Lieblingsgöttin ist Aphrodite, aber die taucht in »Arachneion – Pallashass« nicht auf. Dafür gibt es aber zwei Sexszenen. Warum eigentlich?

 

Bastian Brinkmann: Warum es zwei Sexszenen gibt? Nun, wenn ich als alte Jungfer Jahrzehnte (oder eher Jahrhunderte, gar Jahrtausende?) allein gewesen wäre und mein vor Jahren Verflossener, für den ich mich aufgehoben habe, steht plötzlich vor meiner Tür oder ich bin eine alte Weberin, die nichts als ihre Arbeit kennt, und ein junger knackiger Kerl zieht bei mir ein, na ja … hat sich wohl so’n bisschen was angestaut bei den Damen.

 

Auch hier finden wir wieder diesen modernen Anstrich: Bei mir werden keine holden Helenen gefreit, bei mir haben Charaktere Sex. Es wird gepimpert und gepoppt. Und das sind nicht irgendwelche wohlerzogenen Kavaliere, die mit Laute und Lyra unterm Balkonfenster stehen, sondern zwei vertrocknete alte Weiber, die sich nehmen, wonach es ihnen verlangt – und das nicht unbedingt im gegenseitigen Einvernehmen.

Allerdings finde ich jetzt nicht, dass da irgendwas explizit dargestellt wird – nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht.

 

Für Aphrodite-Fans hab ich aber definitiv was in petto: In meiner nächsten Veröffentlichung wird sie eine der Hauptfiguren sein.

 

Fantasyguide: Beim Lesen ist mir irgendwann der Spoilergehalt des Titels aufgefallen. Gehst Du davon aus, dass die Geschichte der Arachne so bekannt ist?

 

Bastian Brinkmann: Mir fällt grad zum ersten Mal die Doppeldeutigkeit des Titels auf: Für mich war »Pallashass« immer nur der Hass der Athene. Du hast den Begriff scheinbar als Hass auf Athene gedeutet. Interessanter Ansatz. Und gar nicht mal so daneben, wie ich finde. Immer wieder interessant, was Leser für sich aus einer Story so rausholen (und was man selber von Lesern über seine eigene Geschichte lernen kann).

 

Ich glaube nicht, dass es wichtig ist, sich mit dem Arachne-Mythos auseinanderzusetzen, um mit der Story seinen Spaß zu haben. Man sollte bloß immer im Hinterkopf behalten, dass ich das, was ich schreibe, als »Alternative« Mythologie bezeichne: »Arachneion« ist nun ziemlich nah am Original-Mythos dran, aber ich hätte z. B. keinerlei Skrupel, Herkules den Trojanischen Krieg gewinnen zu lassen oder Ähnliches.

 

Wer die Original-Mythen kennt, ist also herzlichst dazu eingeladen, sein Wissen zu erproben, ob er herausfindet, was nun original ist und was nicht.

 

Fantasyguide: Mal davon abgesehen, dass Herkules seinen Krieg gegen Troja gewann – wäre die »Illias« als Grundlage nicht bereits extrem ausgelutscht?

 

Bastian Brinkmann: Mythen sind generell zeitlos. Und von daher nie ausgelutscht. Vor allem dann nicht, wenn man alternative Versionen vorhandener Mythen schreibt.

(Es sei denn, Wolfgang Petersen hätte kurz zuvor Troja rausgebracht, dann würde ich davor zurückschrecken, »im Fahrtwind« einen »Ilias«-Stoff rauszubringen.)

 

Ja, der Herkules hat da schon mal ein paar Jahre vorher ordentlich rumscharmützelt. Nach seinem »Tod« ist er dann dem Philoktetes erschienen und rief ihn auf, in den Trojanischen Krieg zu ziehen …

 

Den Herkules den Trojanischen Krieg gewinnen zu lassen, wäre aber trotzdem etwas Neues, Alternatives. Man stelle sich nur mal vor: Die Achäer mühen sich da zehn Jahre lang vergebens ab, Herkules kann das Elend nicht mehr länger mit ansehen und macht's dann halt selbst … hätte schon etwas.

 

Fantasyguide: Ich mochte ja immer den Stoff der Elektra, auch Götter induzierter Hass. Was reizte Dich an diesem Thema?

 

Bastian Brinkmann: Das Bild der Götter als machthungrige, den Menschen unfreundlich gesinnte Wesen wird ziemlich klar im Prometheus-Mythos dargestellt: Prometheus wird dafür bestraft, den Menschen das Feuer gebracht zu haben. Und als Rache an den Menschen entsendet Zeus die Pandora mit der entsprechenden Büchse und bringt Tod und Leiden über die Menschen. Ich wüsste nicht, wie man die Götter in diesem Zusammenhang als freundliche und den Menschen liebevoll gesinnte Wesen darstellen könnte.

Überhaupt ist die griechische Mythologie voll von Verrat, Intrige, Kannibalismus und Ehebruch. Man muss da nichts umbiegen, um diese vermeintlich »edlen« Olympier als ziemliche … darzustellen.

 

Fantasyguide: Wie bist Du beim Verseschmieden vorgegangen? Es gibt einige Füllvokale aber zum Glück nur ganz selten schlimme Grammatikverbiegungen …

 

Bastian Brinkmann: Ich liebe diese Grammatikverbiegungen! Ansonsten lasse ich die Figuren einfach »frei Schnauze« reden und schreibe mit. Nur der Rhythmus muss passen: Alles muss fließen, fließen, fließen … man muss das Ding auf jeder Seite aufschlagen können und sofort vom Rhythmus gepackt werden, dann passt es.

 

Fantasyguide: Etwas unklar blieb mir die dramatische Funktion von Autolykos. Wolltest Du den Idmon überdecken? Oder ist er ein möglicher Weg in einen Nachfolgeband?

 

Bastian Brinkmann: Der Autolykos war einfach plötzlich da: Es gibt da diese Szene mit dem Zecher, der durch die dunklen Gassen Myrinas torkelt. Eine Szene später hockt der Autolykos plötzlich auf 'nem Dach und blickt auf die Leiche des Zechers hinunter, kurz darauf tippt ihm sein Vater Hermes von hinten auf die Schulter sozusagen und so führte eins zum anderen. Ich habe die Geschichte so aufgeschrieben, wie ich sie erlebt habe.

 

Zur dramatischen Funktion: Bei mir gibt es so etwas wie eine festgelegte dramatische Funktion nicht, wo man jedem Charakter seine Plot-technische Aufgabe zuweist. Ich schreibe über lebendige, organische Figuren, die alle ihre eigenen Geschichten erleben, und im Zeitrahmen von Arachnes Geschichte gab es für Autolykos das zu tun, was er getan hat. Er wird sich nun auf seine eigene Quest begeben, unabhängig davon, ob ich darüber schreiben werde oder nicht. Ob wir erfahren werden, was passieren wird … wer weiß? Seinen Geschäften in dieser fiktiven Welt geht der König der Diebe trotzdem nach.

 

Interessant finde ich immer die Frage nach einer Fortsetzung. Jeder Leser hatte bislang eine andere Vorstellung davon, wo die Geschichte weitergehen könnte. Eigentlich war »Arachneion« jedoch als eigenständiges Werk geplant.

Das Bindeglied zu einem Nachfolgeband liegt für mich allerdings an einer ganz anderen Stelle – die bisher noch niemandem aufgefallen ist. So’n bisschen habe ich das Gefühl, den Nachfolger an dieser Stelle nahtlos weiterschreiben zu können. Auch einen Titel hätte ich schon. Aber vorher will ich endlich meine Serie rausbringen, sonst wird das nie was.

 

Fantasyguide: Welche Serie?

 

Bastian Brinkmann: Ich greife einen der ganz großen Mythen auf. Aber bevor da nicht irgendwas veröffentlicht ist, hülle ich mich erst mal in Schweigen.

 

Fantasyguide: Und dann die Sache mit dem Äther. Steampunk verkauft sich auch nicht besser als Versdichtung – eine Erweiterung der Zielgruppe oder steckt da mehr dahinter?

 

Bastian Brinkmann: Der Aether - mit Ae bitteschön - ist ein elementarer Teil bzw. Nicht-Teil des Totenreiches. Etwas völlig frei Erfundenes. Um mal aus meinem Wiki zu zitieren:

 

»Der Aether ist der Zustand, den die Toten erreichen, die jede Stofflichkeit verloren haben. Im Aether sein Dasein zu fristen, ist die größtmögliche existierende Bestrafung. Im Aether nicht-existiert alles als Nebel und Schatten.«

 

Der Aether ist also neben Tartarus, Asphodeliengrund und den Elysischen Feldern vereinfacht ausgedrückt »nur« ein weiterer - wenn auch ganz besonderer - Teil des Totenreiches. Ziemlich g(r)eekige Geschichte, wenn du mich fragst.

 

Was das Thema »Zielgruppe« angeht: Ich schreibe das Zeugs, auf das ich Lust habe und was zu mir passt. So Sachen wie Verkäufe, Zielgruppe etc. interessieren mich nicht - sonst würde ich wohl kaum so schreiben, wie ich schreibe.


Fantasyguide: Wie geht es jetzt weiter mit dem epischen Dichter Bastian Brinkmann? Kann man Dich und Arachne irgendwo live erleben?

 

Bastian Brinkmann: Live wohl eher weniger - zumindest nicht vortragend. Aber ich gehe jedes Jahr zur BuCon und zum MarburgCon (als Besucher). Dort kann man mich sozusagen live erleben.

 

Ganz aktuell stelle ich grad meine Webseite mythenhacker.de um. Bislang hatte ich drei Seiten – Homepage, Wiki und GORGONEION Press –, mittlerweile konzentriere ich mich nur noch auf »mythenhacker.de«. Dafür ist da dann aber alles drin. Vor kurzem habe ich mich aus sämtlichen Sozialen Medien verabschiedet – was in den Augen der restlichen Welt wohl einem Selbstmord gleichkommt. Den Großteil meiner Online-Tätigkeiten wird nur noch das Wiki auf mythenhacker.de darstellen.

 

Ansonsten darf man sich im Laufe des Jahres noch auf einigen Gratis-Content von mir gefasst machen: Demnächst geht eine 160 Seiten XXL-Leseprobe von »Arachneion« bei euren Kollegen von Geisterspiegel.de online. Da sind dann die kompletten ersten fünf Gesänge drin (plus Prolog). Und im Herbst auf dem BuCon erscheint mein Kurz-Epos Ikareion – Taurusflucht im Magazin des Marburger Verein für Phantastik (MVP e. V.). Außerdem will ich noch eine Leserunde zu »Arachneion« veranstalten und irgendwann im Laufe des Jahres soll der erste Band meiner Serie erscheinen. Ziemlich volles Programm, wie man sieht.

 

Fantasyguide: Na, auf dem BuCon werden wir uns dann vielleicht sogar sehen. Vielen Dank für das Interview und volle Kraft für dieses umfangreiche Programm!

 

Bastian Brinkmann: Mein Dank sei endlos!

Bildnachweise

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Cover Arachneion: Athena Statue at Academy of Athens, Black and white image: yoeml/Shutterstock.com

Cover Ikareion: Angel Wing Background: Kanea/Shutterstock.com

Cover Gorgoneion: Gorgon Medusa by Benvenuto Cellini at the Loggia della Signoria, Florence: Timur Kulgarin/Shutterstock.com

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Buch:

Arachneion – Pallashass

Autor: Bastian Brinkmann

Taschenbuch, 551 Seiten

GORGONEION Press, 13. Januar 2016

 

ISBN-10: 3946208029

ISBN-13: 978-3946208020

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B01AKLII70

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 12.05.2016, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 14506