Nachrichten aus Mittelerde (Autor: J. R. R. Tolkien)
 
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Nachrichten aus Mittelerde von J. R. R. Tolkien

Rezension von Matthias Hofmann

 

Es soll ja Menschen geben, die ihren Herr der Ringe schon mehrfach gelesen haben. Ich kannte so einen. Das war Anfang der 1980er Jahre, ein Klassenkamerad von mir auf dem Gymnasium, als ich so ungefähr 15 Jahre alt war. Er war Pastorensohn und las keine Fantasy. Eigentlich nur Tolkien. Die »Herr-der-Ringe«-Trilogie hatte er damals aber schon sieben Mal gelesen. Er kannte diese Bücher in und auswendig. So wie die Bibel. Darin hatte er auch regelmäßig gelesen.

 

Für viele Fantasyfans (ich war als Teenager mehr Science-Fiction-Fan, aber natürlich auch der Fantastik und Fantasy zugetan) war das Tolkien’sche Epos damals das Nonplusultra. Und in der Tat, in einer Zeit als man gerade mal den 1978er-Zeichentrickfilm von Ralph Bakshi kannte und solche monumentalen Kinofilme wie die von Peter Jackson, die sich erst Dekaden später materialisierten, noch völlig unvorstellbar waren, waren die originalen Bücher von Tolkien der beste Stoff, um in bis ins letzte Detail ausgearbeitete Fantasywelten zu flüchten.

 

Wer mit Der Hobbit und der »Ring«-Trilogie so richtig angefixt war und mehr von Tolkien wollte, für den gab es im Laufe der Zeit vieles weitere zu entdecken. J. R. R. Tolkiens Sohn Christopher, der erst im Januar 2020 verstorben ist, machte sich verdient mit der Verwaltung des Nachlasses und der Veröffentlichung vieler Bücher, die nach Tolkiens Tod im Jahr 1973 posthum veröffentlicht wurden. So wie z. B. Das Silmarillion (1977) oder die Collection Nachrichten aus Mittelerde (1980).

 

Im Frühjahr 2021 veröffentlichte die Hobbit Presse von Klett-Cotta, der deutsche Stammverlag von Tolkiens Welt, eine exzellent edierte Neuausgabe dieser »unvollendeten Erzählungen aus Númenor und Mittelerde«.

 

Hierbei handelt es sich um eine Hardcoverversion mit Schutzumschlag, zweifarbig gedrucktem Vorsatz, Goldprägung und Lesebändchen. Zusätzlich gibt es speziell für diese Ausgabe gemalte Farbtafeln von den Tolkien-Künstlern Alan Lee, John Howe und Ted Nasmith.

 

Diese Sammlung mit Tolkien-Geschichten ist für Tolkien-Fans gedacht, die noch mehr über die Welten ihres Lieblingsschriftstellers wissen möchten. Und sie werden begeistert sein, denn Christopher Tolkien, der die Collection zusammengestellt hat, hat ganze Arbeit geleistet. Es gibt ausführliches Begleitmaterial, neben einer umfangreichen Einleitung, zahllose Kommentare, ein Register und Kartenmaterial.

 

Insgesamt ist dieses Buch weder ein Episodenroman, noch eine reine Sammlung von Geschichten, da einiges davon fragmentarisch ist. Deshalb ist es eher als Studie mit Hintergrundmaterial zu betrachten, die verdeutlicht, welche Fabulierkunst Tolkien zu leisten im Stande war. Da die Texte chronologisch angeordnet sind, werden auch die Inhalte vom »Silmarillion« berücksichtigt.

 

Für Tolkien-Fans sind die »Nachrichten aus Mittelerde« eine wahre Fundgrube an weiterführenden Storys und Informationen. Klett-Cotta hat dieses Buch seit den 1980er-Jahren schon mehrfach in verschiedenen Ausgaben aufgelegt. Wer die alten Editionen hat, braucht die neue nicht unbedingt. Aber für alle anderen (und natürlich für Komplettisten) ist diese schöne illustrierte Ausgabe sicherlich ein kleines Juwel und daher eine tolle Ergänzung der eigenen Fantasy-Bibliothek.

 

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Buch:

Nachrichten aus Mittelerde

Autor: J. R. R. Tolkien

Original: Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth, 1980

Neuausgabe

Klett-Cotta Hobbit Presse, 20. März 2021

Übersetzung: Hans J. Schütz

Titelillustration: Alan Lee

Hardcover, 718 Seiten

 

ISBN-10: 3608984585

ISBN-13: 978-3608984583

 

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

Biographie, Bibliographie, Rezensionen und mehr zu J. R. R. Tolkien

<link http://hobbitpresse.de/DerHobbit_buch2261.php


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Erstellt: 24.04.2021, zuletzt aktualisiert: 26.03.2024 18:58, 19642