Reihe: Star Wars - Das Verhängnis der Jedi-Ritter 2
Rezension von Ralf Steinberg
Verlagsinfo:
Ein ganzer Planet, bevölkert von Meistern der dunklen Seite der Macht
Die Verwandlung von Jacen Solo in den Sith-Lord Darth Caedus hat die Galaktische Allianz schwer erschüttert. Und als zwei weitere Jedi-Ritter allem Anschein nach vom Wahnsinn gepackt werden, droht Chaos auszubrechen. Weit entfernt vom Zentrum des Geschehens versucht Luke Skywalker mittlerweile herauszufinden, wie und warum Jacen auf so schreckliche Weise der dunklen Seite der Macht verfallen konnte …
Rezension:
Das Verhängnis der Jedi-Ritter hatte mit Der Ausgestoßene einen eher mäßigen Start. Mit Christie Golden kommt nun eine Autorin ins Buch, die über keine Erfahrungen als Autorin für Star Wars verfügt. Vielmehr kennt man sie als Warcraft, Starcraft und Star Trek Autorin. Und das spürt man beim Lesen gelegentlich, jedoch ist auch sie routiniert genug, um die Story-Vorgaben zu einem Buch auszuweiten.
Was aber erwartet uns im zweiten Teil der neuen großen Star Wars-Saga?
Im Wesentlichen eine weitere Einführung. Golden darf uns nun endlich die wirklichen Kontrahenten vorstellen – eine vergessene Kolonie der Sith, die seit 5000 Jahren die alten Riten und ihre Kultur bewahrt hat. Wir lernen die Sith-Schülerin Vestara Khai kennen, die das Glück hat, von der Sith-Ausbildungssphäre »Schiff« auserwählt worden zu sein. »Schiff« entschied sich ja gegen die Korriban-Sith um Darth Krayt, was nach einem kleinen Bruch zur Legacy-Comic-Reihe aussieht. Die Sith sind also zurück und versuchen mit der Hilfe von »Schiff« die Galaxie von den Jedi zurück zu erobern.
Die sind immer noch mit den beiden Problemen beschäftigt, Staatliche Kontrolle und Jedi-Wahnsinn. Auf Coruscant ist also quasi alles beim Alten.
Luke und Ben begeben sich zu den rätselhaften Aing-Tii, die eine weitere Station von Jacens Reisen waren und wo er das Flusswandeln lernte. Eine Machttechnik um in Vergangenheit und Zukunft zu blicken. Seltsamerweise beherrscht Jysella Horn diese Technik, nachdem sie ebenfalls der mysteriösen Krankheit verfiel...
Drei Handlungsstränge weist das Buch auf und es sind drei wenig befriedigende. Das liegt hauptsächlich an der Masse an Unlogik, die uns hier untergeschoben werden soll. Welche isolierte Kultur überlebt 5000 Jahre unverändert und entwickelt nicht einmal die Raumfahrt, obwohl das Wissen darum nicht verloren ging und es sich um Sith handelt?
Die Aing-Tii werden als mächtige Rasse vorgestellt, die Yoda kannte, nur dumm, dass sie ihm nicht einfielen, als es gegen Palpatine ging. Dann sammeln sie auch noch jede Menge Macht-Artefakte, dürfen sie aber nicht erforschen, dafür sind Luke und Ben auserkoren. In der Masse findet Luke natürlich das eine Besondere, das den »neuen« Sith auch gleichmal Hallo zuruft.
Und was auf Coruscant geschieht, ist so uninspiriert und langweilig, dass man hofft, die Autoren vergäßen den Planeten gleich wieder. Das Imperium ist wieder da mit den ganzen Moffs und Machtgelüsten, der Jedi-Tempel spielt Kindergarten und die Galaktische Allianz unterscheidet sich durch nichts vom Imperium.
Und dann ist da noch der völlig misslungene Show-Down. Die Suche nach einer Lösung für das Problem der Aing-Tii verpufft in Politikergeschwätz ausgerechnet aus Lukes Mund..
Man kann der Autorin zugute halten, dass sie ihren Figuren Leben einhaucht und ganz besonders die Solos liebevoll in Szene setzt, jedoch hilft es nicht, wenn der Rahmen nicht funktioniert. Die Hoffnung bleibt, dass die neuen Sith den ganzen Müll hinwegfegen und die Autoren wieder zum Kern von Star Wars zurückfinden.
Fazit:
Was auch immer das Verhängnis der Jedi ist, spannender wäre es herauszufinden, worin das Verhängnis von Star Wars besteht. Die aktuelle Entwicklung der Romane jedenfalls lässt vermuten, dass ein Sith dahintersteckt.
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