Interview mit Monika Felten
 
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Interview mit Monika Felten

FantasyGuide: Zum ersten Mal haben Sie vor zwei Jahren für Fantasyguide Rede und Antwort gestanden. Zwischenzeitlich ist eine Menge geschehen. Welche Bücher von Ihnen sind seit Sommer 2002 veröffentlich worden?

 

Monika Felten: Insgesamt gab es fünf Neuerscheinungen:

Im Herbst 2002 kam mit „Die Macht des Elfenfeuers“ der zweite Band der „Saga von Thale“ als Hardcover des Piper Verlags auf den Markt. Dieser Roman, wie auch sein Vorgänger „Elfenfeuer“, sind mittlerweile auch als Taschenbuch erhältlich. Im Sommer 2003 habe ich meine Jugendbuchreihe „Geheimnisvolle Reiterin“ ebenfalls mit dem zweiten Band „Shadow in Gefahr“ bei Ensslin im Arena Verlag fortgesetzt.

In 2004 kamen dann gleich drei neue Bücher von mir auf den Markt. Im Frühjahr der dritte Band der „Saga von Thale“ mit dem Titel „Die Hüterin des Elfenfeuers“. Dem folgte im Sommer mit „Gefangen im Elfenreich“ der dritte Band der Arena Jugendbuchreihe „Geheimnisvolle Reiterin“ und aktuell erschien bei Piper mit „Die Nebelsängerin“ der Auftaktband zu meiner neuen Trilogie „Das Erbe der Runen“

 

FantasyGuide: Die „Saga von Thale“ hat im Frühjahr dieses Jahres seinen Abschluss erfahren. Ende September erscheint bei Piper der 1. Band einer neuen Trilogie – „Das Erbe der Runen.“ Wann wurde die Idee um die Nebelsängerin geboren?

 

Monika Felten: Mit der Idee Buch und Musik zu verbinden, trage ich mich schon ein paar Jahre. Auf einigen meiner Lesungen habe ich die gelesenen Passagen mit stimmungsvoller Musik untermalt und dreimal hatte ich sogar die Möglichkeit zur Lesung ein musikalisches Live-Rahmenprogramm zu gestalten. Die Kombination Lesung / Live Musik kam bei den Zuhörern immer sehr gut an, auch wenn die Musik aus organisatorischen Gründen meist wenig fantasylike war.

Im Sommer 2003 wurde ich dann auf dem Nord Con von Ingeborg Ahrenkiel, der Inhaberin der gleichnamigen Musikagentur darauf angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte einen Roman zu schreiben, dem eine speziell dafür komponierte Musik beiliegt. Sie hatte eine Idee, die sie unter dem Konzept „Lesen und Hören“ verwirklichen wollte.

Das konnte ich mir in der Tat gut vorstellen. Sehr gut sogar – die Idee der „Nebelsängerin“ war geboren.

 

 

FantasyGuide: Im Mittelpunkt der Ereignisse steht wiederum ein Mädchen – Ajana. Sie verschlägt es gleich zu Beginn des Romans von der Erde nach Nymath. Auch wenn die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird – und auch aus der Sicht männlicher Protagonisten -, so bevorzugen sie anscheinend den weiblichen Blickwinkel. Gibt es hierfür einen nahe liegenden Grund?

 

Monika Felten: Zum einen liegt es natürlich daran, dass ich eine Frau bin. Aber nicht nur. Ein Großteil meiner Leser(innen) sind Frauen, die sich gut mit einer weiblichen Heldin identifizieren können.

Ich persönlich habe es in meiner aktiven Lesezeit jedenfalls immer sehr genossen, einmal einer weiblichen Protagonistin folgen zu dürfen. Damals musste man diese gerade in der Fantasy noch sehr suchen. Inzwischen ist das zum Glück anders. Viele Autorinnen und Autoren räumen auch weiblichen Figuren einen Platz in der ersten Reihe ein.

 

 

FantasyGuide: Es gibt eine ganze Anzahl Persönlichkeiten in „Die Nebelsängerin“, die einfühlsam beschrieben wurden. Welcher Charakter aus dem ersten Band ist Ihnen besonders ans Herz gewachsen?

 

Monika Felten: Da kann ich mich nur schwer zwischen Abbas und Maylea entscheiden.

Auch die Herdmeisterin Kelda mag ich sehr gern.

Aber wenn es nur einer sein soll, dann Abbas, der ja eine sehr tragische Rolle spielt.

 

FantasyGuide: Schweben Ihnen für die vielgestaltigen Landschaftsbeschreibungen irdische Vorbilder vor Augen, oder entspringt dies alles Ihrer Imagination? Wenn ja, fällt es Ihnen leicht, sich in fremdartige kulturelle Hintergründe einzufinden und eigene kulturelle Konzepte zu entwickeln?

 

Monika Felten: Meine Landschaften entwickeln sich zumeist imaginär. Meistens zeichne ich erst eine Landkarte, bevor ich mit dem Schreiben beginne. Diese Landkarte „lebt“ allerdings und kann sich im Verlauf der Geschichte auch noch ändern. Für „Die Nebelsängerin“ wurde die Karte im Hinblick auf ein mögliches Rollenspiel abschließend noch mit einer Geologin besprochen und ein wenig an die geologische Realität unserer Welt angepasst. So ist z.B. das Pandarsgebirge kein Faltenwurf wie die Alpen, sondern ein Gebirge vulkanischen Ursprungs und die große Buch von Sanforan könnte die Folge eines urzeitlichen Meteoriteneinschlags sein.

Bei der Entwicklung der Kulturen gab es ein intensives Brainstorming mit dem Rollenspieler Da Wilkens. Die Kulturen sollten im Hinblick auf ein mögliches Rollenspiel interessant und vor allem unterschiedlich sein. Die Diskussion war überaus fruchtbar und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es ist eine echte Herausforderung, die vielen unterschiedlichen Kulturellen-Konzepte zu entwerfen, aber wenn diese dann im Buch zum Leben erwachen, spürt man, dass sich die Mühe gelohnt hat.

 

 

FantasyGuide: Wie schwer fällt es ihnen, eine ihrer Figuren aus der Geschichte abtreten zu lassen? Am Ende von „Die Nebelsängerin“ verabschiedet sich Abbas, zwar „nur“ eine Nebenfigur, der aber in seinem Bemühen sehr eindringlich geschildert wird.

 

Monika Felten: Das fällt mir nicht schwer. Im Gegenteil. Wer meine Bücher kennt, weiß, dass ich einen Faible dafür habe, dem einen oder anderen (vermeintlichen) Protagonisten gelegentlich die Schreibfeder ins Herz zu stoßen. Die Fantasywelt ist nun einmal voller Gefahren und wer sich der Herausforderung stellt, muss auch mit Verlusten rechnen. Zudem halte ich es für wenig glaubwürdig, dass immer nur die gesichtslosen „Schnellsterber“ auf der Strecke bleiben. Schließlich sind auch die Protagonisten nur gewöhnlich Sterbliche und leben mit den gleichen Risiken.

Manchmal baue ich Figuren nur deshalb in die Geschichte, um sie später sterben zu lassen. So geschehen mit Paira in „Die Hüterin des Elfenfeuers“. Dass ihr Tod so viele Leser entsetzt (obwohl da doch vieles der Fantasie überlassen wird) zeigt mir, dass es mir gelungen ist, ihnen diese Nebenprotagonisten so an Herz zu legen, dass man ein solches Ende nicht für möglich gehalten hätten.

 

 

FantasyGuide: „Die Nebelsängerin“ ist eine klassische Queste, hier die Suche nach einem Gegenstand, der letztlich über das Wohl einer großen Anzahl Menschen entscheidet. Welches Augenmerk legen Sie im Verlaufe der Queste auf die Entwicklung und die Reifung der Protagonisten, von denen einige noch im jungen Alter sind?

 

Monika Felten: Das Amulett wurde geschaffen, um die Nebelmagie am Leben zu erhalten. Alle Nebelsängerinnen, die vor Ajana im Besitz des Kleinods waren, haben es nur zu diesem einen Zweck verwendet. Im Verlauf der Trilogie wird Ajana jedoch feststellen, dass sie mithilfe des Amuletts noch weitaus mehr zu vollbringen vermag. Durch diese Erkenntnis, aber auch auf Grund der Ereignisse wird Ajana im Verlauf der Trilogie eine deutliche Reife dazugewinnen. Der sorglose Teenager wird erwachsen.

Auch die Anderen werden (immer vorausgesetzt, dass sie das Ende des Buches erleben) mit ihrer Aufgabe wachsen, hier möchte ich jedoch nicht zu viel verraten.

 

 

FantasyGuide: Ein wenig irritiert hat mich die Annahme, dass sich Ajana ohne Schwierigkeiten in der fremden Welt sprachlich verständigen kann. Welcher Gedanken steht dahinter?

 

Monika Felten: Natürlich habe ich die Vor- und Nachteile des Sprachproblems mit dem Team und auch mit meiner Lektorin erwogen. Letztendlich waren wir uns aber einig, dass wir uns hier nur für Nuancen entscheiden (so hat Ajana zunächst Schwierigkeiten mit dem „Ihrzen“ und findet, dass die Uzoma einen seltsamen Dialekt sprechen).

Auf dem Gebiet der (jemand nannte es mal das „gut befahrene Terrain“ der ...) Weltensprünge ist die Sprachhürde ja ein zwangsläufiges Problem. Ich halte es jedoch für richtig, die Sprachen gleich zu übersetzen (bzw. gleich zu schalten), um sich nicht in endlosen Dolmetschergesprächen zu verzetteln. Das würde den Lesefluss doch erheblich stören.

Eine logische Erklärung für die nicht vorhandene Sprachhürde wäre in „Die Nebelsängerin“ allerdings auch gegeben. So ist Ajana ja die letzte einer ganzen Reihe von Frauen, die aus unserer Welt nach Nymath kamen. Wir wissen zwar nicht, wie lange sich ihre Vorgängerinnen im Einzelnen dort aufhielten, doch wäre es gut möglich, dass sie auch ihre Sprache (Ajanas Sprache) nach Nymath getragen haben.

 

FantasyGuide: In einem anderen Interview berichteten Sie von Ihrem Lektor, der zu Ihnen gesagt hatte: „

„Denken Sie daran, es wird ein Erwachsenenbuch ...“ Er bezog sich offenbar darauf, dass ruhig mehr Blut fließen könne. In „Das Erbe der Runen“ sind einige blutige Szenen dabei, doch empfand ich es als wohltuend, dass die Schlacht um die Festung nicht derart gewalttätig wie in anderen Fantasy-Romanen dargestellt wurde. Halten sie Kampfszenen im Fantasy-Genre trotzdem für unverzichtbar?

 

Monika Felten: Ich halte Kampfszenen und ein gewisses Maß an Brutalität zumindest im Bereich der klassischen Fantasy für ein unverzichtbares Stilmittel. Penibel geschilderte Gewaltdarstellungen sind jedoch nicht mein Stil. Hier überlasse ich den Hauptteil gern der Fantasy des Lesers, denn ich habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Szenen von den Lesern, dann noch viel intensiver empfunden werden, als wenn ich alles bis in Detail schildern würde.

 

FantasyGuide: In Elfenfeuer standen Elfen im Blickpunkt, in „Die Nebelsängerin“ sind die Elben das Volk der Weisheit und des Ausgleichs, die sich um das Schicksal der Welt sorgen. Glauben Sie, dass Elfen oder Elben wegen ihres Charakters die „besseren“ Menschen wären?

 

Monika Felten: Sie sind anders, weil sie das Leben ob ihrer Langlebigkeit aus einem anderen Blickwinkel betrachten, als die Menschen. Ob sie deswegen besser sind, vermag ich nicht zu sagen.

Wer aufmerksam liest, wird feststellen, dass die Elben in „Die Nebelsängerin“ durchaus auch eigennützig handeln. Die bevorstehende Evakuierung würde ihnen eine spätere Weiterreise (auf die sie ja seit vielen hundert Jahren warten) unmöglich machen, da es an dem Zufluchtsort kein Holz gibt, aus dem man ein Schiff bauen könnte. Insofern müssen sie kämpfen, um ihre eigene Pläne nicht zu gefährden. Auch Gaelithil handelte nur vordergründig uneigennützig. Indem sie Frieden schuf und die Uzoma verbannte, erwirkte sie immerhin ein Bleiberecht für ihr Volk, das in Nymath strandete.

Ich vermute, wenn der „wandernde Stern“ mitten im Krieg aufgetaucht wäre, hätten die meisten Elben Nymath verlassen, ohne daran zu denken, was dies für die Bewohner bedeutet hätte.

 

 

FantasyGuide: Sie beschreiben die Uzoma, das Volk der Ureinwohner Nymaths, als menschenähnliches Volk, das jedoch von den Elben vertrieben wurde. Diese Vertreibung wird durchaus als problematisch im Roman hinterfragt. Inwiefern war es Ihnen wichtig, nicht ein durchweg „böses“ Volk wie Tolkiens Orks als Kontrahenten der Menschen zu entwickeln, somit auch Abstand von einer rigiden Schwarz-Weiß-Malerei zu nehmen?

 

Monika Felten: Die rigide Schwarz-Weiß-Malerei funktioniert in Romanen meines Erachtens nach nur bei solchen Aggressoren wirklich glaubhaft, die ein Land (wie z.B. die Cha-Gurrlinen in Elfenfeuer) überfallen, knechten und ausbeuten, ohne dass es ersichtliche Gründe dafür gibt.

In „Die Nebelsängerin“ möchte ich aufzeigen, dass nicht jeder, der dem Leser zunächst als Böser aufgetischt wird, dies auch wirklich ist. So sind die Uzoma dann auch nicht wirklich Böse. Für ihr Verhalten gibt es durchaus plausible und historisch bedingte Gründe, die sich eine höhere Macht jedoch zu Nutze gemacht hat um, das Volk in einen Krieg zu treiben.

Dabei sind sie Uzoma sowohl Täter als auch Opfer, doch das wird ihnen erst später klar.

Wichtig war es mir, dies aufzuzeigen, weil es ähnliche Konflikte ja auch in unserer Welt gibt.

Auch hier haben viele, die Böses tun, einen berechtigten Grund dafür und wenngleich die angewandten Mittel auch verwerflich sind, mit denen sie ihr Recht durchsetzen wollen, so ist der dafür Grund nur allzu verständlich.

 

FantasyGuide: „Das Erbe der Runen“ setzt sich nicht ausschließlich aus Romanen zusammen, sondern beschreitet neue Wege, indem gleichzeitig eine CD mit eigens komponierten Songs der Sängerin Anna Kristina eingespielt wurde. Wie entstand diese multimediale Zusammenarbeit, und wer hatte die Idee dazu?

 

Monika Felten: Der erste Kontakt kam auf dem Nord Con 2003 zustande. Eine Hamburger Agentur war dort auf der Suche nach einem Fantasy-Autor, der sich für das Konzept „lesen und hören“ begeistern konnte. Also für ein Buch mit Soundtrack. Da ich meine Lesungen auch schon früher mit Musik unterlegt habe und weiß, wie dies die Stimmungen der einzelnen Passagen unterstreicht und hervorhebt, war ich von der Idee sofort begeistert.

Ich habe dann ein Konzept für den möglichen Roman entworfen und ein langes Expose geschrieben. Die Story kam gut an und nachdem Piper sich auch für das Thema „Soundtrack zum Buch“ begeistern ließ, stand der „Nebelsängerin“ nichts mehr im Wege.

Das Team um Anna Kristina mit Komponist und Song-Writerin existierte zu der Zeit bereits, da sie an einem eigenen Album arbeitete. Die Anderen kamen wie ich nach und nach dazu.

 

 

FantasyGuide: Über Anna Kristina hinaus ist eine Vielzahl weiterer Mitarbeiter am Projekt beteiligt. Inwieweit konnte ein Rollenspieler wie Da Wilkens mit Rat und Tat zur Seite stehen?

 

Monika Felten: Da Wilkens stand mir hauptsächlich in der Waffenkunde und Kriegsführung beratend zur Seite. Auch seine Erfahrung aus dem Rollenspiel konnten wir gut in dem Roman umsetzen.

Einige Rollenspielfans, die den Roman schon gelesen haben, haben mir geschrieben, dass die Story schon fast prädestiniert für ein mögliches Rollenspiel seit. Und das haben wir ja auch angestrebt. Durch die Unterteilung der Menschen in fünf grundverschiedene Stämme mit eigenen Göttern und Kulturformen gibt es in dem Buch z.B. weit mehr zu entdecken als nur Uzoma, Menschen und Elben.

 

FantasyGuide: Caroline Fischer ist für das Runenthema verantwortlich, das den gesamten Roman nicht nur optisch, sondern auch als inhaltlich als eine Art Stütze durchzieht. Wie können wir uns die Zusammenarbeit mit ihr vorstellen?

 

Monika Felten: Caroline hat sich für den Roman intensiv mit den Runen des älteren Futhark auseinander gesetzt. Das war nicht ganz leicht und sehr arbeitsintensiv, denn die mystischen Kräfte, die den Runen zugeschrieben werden, sind bisweilen sehr unterschiedlich ausgelegt.

Caroline hat die Reihenfolge der Runen auf dem Amulett zusammengestellt und mich mit ihren Fachwissen unterstützt, als es galt den Zauber zu schaffen, der die Magie der Nebel erneut zum Leben erweckt. Hier werden die Runen in ihrer Funktion ja einzeln angesprochen. Der Wer führt Ajana von Rune zu Rune. Es war mir sehr wichtig, einen Zauber zu weben, der mit den jeweiligen Eigenschaften der Runen übereinstimmt und „theoretisch“ möglich wäre.

Caroline hat zudem auch die wunderschönen Ornamente und Vignetten entworfen, die sowohl das Buch als auch andere Motive zu „Das Erbe der Runen“ schmücken.

 

 

FantasyGuide: Gab es Momente, in denen die Arbeit auch für den Roman befruchtend wirkte, also direkte Anregungen der Mitarbeiter in die Konzeption des Romans mit eingeflossen sind? Oder stand zuerst das Gerüst des Romans, um das herum sich alles entwickelte?

 

Monika Felten: Natürlich stand am Anfang ein groben Gerüst. Obwohl das Expose zur Nebelsängerin das längste war, das ich bisher geschrieben habe, hat es während des Schreibprozesses noch viele Veränderungen gegeben. Das lang nicht zuletzt daran, dass sich alle Mitarbeiter des Projektes sehr für die Story interessiert haben und auch Anregungen einbrachten.

Vieles davon schlug in dem Text keine Wurzeln, doch Ideen, die hilfreich waren, habe ich in die Story einfließen lassen. Im Großen und Ganzen war es eine sehr angeregte Diskussion in der sich so manches durch intensives Brainstorming entwickelte.

 

 

FantasyGuide: Was dürfen wir über die musikalische Begleitung der Trilogie hinaus noch an Begleitmaterialien erwarten (und werden die beiden Folgebände wiederum musikalisch unterlegt)?

 

Monika Felten: Auch zu den beiden Folgebändern werden wieder jeweils drei neue Songs entstehen.

Darüber hinaus wird der Ravensburger Spieleverlag im Frühjahr 2005 mit drei Puzzlemotiven zu „Das Erbe der Runen“ starten, die jeweils als 1000 Teile Puzzle auf den Markt kommen und prägnante Szenen des Buches visualisieren. Auch den Puzzles wird jeweils eine CD mit drei neuen Songs von Anna Kristina beiliegen.

Schon im Oktober bringt te Neues einen Fantasykalender unter dem Titel „Das Erbe der Runen – Mystische Welten“ heraus. Es handelt sich um stimmungsvolle Bilder mystischer Welten, die durch Illustrationen der Romancharakter und Textauszüge aus „Die Nebelsängerin“ ergänzt werden. Besonders schön finde ich, dass auch die keltischen Feiertage in den Kalender aufgenommen wurden.

 

 

FantasyGuide: Es war bereits die Rede von einem Rollenspiel, denn Nymath ist wohl prädestiniert dafür: widerstreitende Mächte, die differenziert genug auftreten, um eine Vielfalt an Möglichkeiten zu gewährleisten. Gibt es bereits konzeptionelle Überlegungen dazu oder gar weitere Entwürfe in Richtung Spiel?

 

Monika Felten: Ich habe Nymath bewusst Rollenspielfähig gestaltet, doch ob und wann es ein Rollenspiel dazu gibt, wird aber in erster Linie der Markt entscheiden. Sollte es Bedarf geben, können wir auf erste konzeptionelle Überlegungen zurückgreifen. Zunächst warten wir jedoch erst einmal ab, wie „Die Nebelsängerin“ bei den Lesern aufgenommen wird.

 

 

FantasyGuide: Was lieben Sie am Schreiben eines Fantasy-Romans wie „Die Nebelsängerin“ am meisten? Wie war das Gefühl, als Sie Ihre letzte Überarbeitung an den Verlag senden konnten?

 

Monika Felten: Am meisten Spaß beim Schreiben machen mir das Expose und die zweite Hälfte des Romans. Das ist trifft eigentlich für alle Bücher zu. Dann bin ich richtig in Schwung, habe die Protagonisten ins Herz geschlossen und manches schreibt sich wie von selbst. Wenn dann der letzte Satz geschrieben ist bin ich glücklich und erleichtert. Erleichtert das Werk gemeistert zu haben, erleichtert, den Termin gehalten zu haben und erleichtert, dass sich Lektorat nun um mein jüngstes Kind kümmert. Ein wenig Wehmut spielt natürlich auch mit, aber das ist eher nebensächlich und wird schon bald von der Spannung abgelöst, wie die Arbeit vieler Monate vom Leser aufgenommen wird.

 

 

FantasyGuide: In welchem Rhythmus werden die beiden abschließenden Bände von „Das Erbe der Runen“ publiziert?

 

Monika Felten: Die Folgebände werden im Abstand eines Jahres jeweils zur Buchmesse 2005 und 2006 bei Piper erscheinen.

 

 

FantasyGuide: Kommen sie als sehr rege Fantasy-Autorin selbst zum Lesen? Und wenn ja, gehört Fantasy-Literatur überhaupt zu Ihrem Lese-Repertoire? Oder müssen wir uns bei einer Schriftstellerin wie Monika Felten ganz andere Freizeitaktivitäten als Lesen vorstellen?

 

Monika Felten: Fantasy-Literatur gehörte viele Jahre lang zu meinem Lese-Repertoire. Seit ich mit 16 Jahren auf dem Flohmarkt drei Magira Hefte kaufte, habe ich bis auf wenige Ausnahmen nur Romane diese Genres gelesen. Nachdem ich 1998 mit dem Schreiben begonnen habe, ist meine Freizeit allerdings so eingeschränkt, dass ich leider kaum noch dazu komme, mich in ein Buch zu vertiefen. Wenn ich recht überlege, gibt es eine „Frei-zeit“ wie damals (also vor Familie und Autorenarbeit) für mich eigentlich nicht mehr. Ich schreibe ja parallel zum täglichen Homemanagement eines vier Personen Haushaltes, da könnte ich fast sagen: Ich abreite in meiner Freizeit.

 

 

FantasyGuide: Wir danken Monika Felten herzlich für das sehr ausführliche Interview und den sehr freundlichen Kontakt.

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Erstellt: 04.05.2005, zuletzt aktualisiert: 03.02.2015 16:52, 198