Filmkritik von Cronn
Das Thema »Künstliche Intelligenz« und verwandte Motive sind schon seit einiger Zeit im Genre der Science Fiction zu finden. Spätestens mit The Matrix ist dergleichen auch im Mainstream-Cinema angekommen.
Doch wenn es um die Motive von Selbstoptimierung mittels Nano-Roboter und anderen Nano-Strukturen geht, hat das Mainstream-Publikum noch relativ wenig Material zu sehen bekommen.
Das ändert sich aber gerade, weil der Film Upgrade hierzulande als Heimkino-Neustart erschienen ist. Veröffentlicht wird der Streifen von Universal Pictures.
Verlagsinfo:
Nachdem seine Frau bei einem brutalen Überfall getötet und er selbst querschnittsgelähmt zurückgelassen wurde, wird Grey Trace von einem Erfinder kontaktiert. Dieser bietet ihm eine experimentelle Heilung an: Durch ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Implantat erhält Grey Kräfte und Fähigkeiten, die es ihm ermöglichen, Rache an denen zu üben, die seine Frau ermordet und ihn dem Tod überlassen haben …
Kritik:
Der Name des Regisseurs Leigh Whanell dürfte so manchem Cineasten bekannt sein, aber vor allem aus anderen Gründen.
Bevor er mit Insidious 3 sein Debüt als Regisseur gab, hat der gebürtige Australier als Schauspieler und Drehbuchautor gearbeitet. Bereits in Matrix Reloaded oder Saw war er zu sehen, genauso wie zuletzt in Aquaman. Im Feld der Drehbücher hat er mit »Saw« einen modernen Horrorfilmklassiker erschaffen und mit Dead Silence eine Horrorperle, die leider viel zu wenig Beachtung gefunden hat. Dafür wurde »Insidious« allerdings hoch gelobt und war sehr erfolgreich, wofür er ebenfalls das Drehbuch geschrieben hat.
Nun legt er mit »Upgrade« seine zweite Regiearbeit vor und auch hierfür hat er das Drehbuch geschrieben.
Die Prämisse des Films ist zweifellos spannend: Die Möglichkeit, den Menschen durch das Implementieren von Augmentierungen zu verändern, um damit im Endeffekt eine neue Klasse von Menschen zu schaffen. Das Drehbuch macht daraus allerdings über weite Strecken eine Schnitzeljagd im SF-Krimigenre und bleibt künstlerisch hinter den Möglichkeiten zurück. Die durchaus zum Nachdenken dargebotenen Infohappen sind allerdings zu wenig tiefgreifend.
Auf der Action-Ebene kann der Streifen durchaus überzeugen. Dazu trägt die superbe Kameraarbeit bei. Bei Action-Szenen wird hier die Kamera entfesselt und sie bewegt sich auf ungewöhnliche Weise mit. Dennoch bleibt das Geschehen stets im Fokus und überschaubar, was positiv hervorzuheben ist. Auch gelingen dem Kameramann durch geschickte Farbgebung und Arrangement des Sets immer wieder sehr intensive Bilder, die faszinieren.
Auch die Schauspieler agieren auf gutem Niveau. Allen voran muss Logan Marshall-Green hervorgehoben werden, der den Umschwung zwischen Menschlichkeit und Künstlichkeit sehr gut mit seiner Körpersprache umsetzt.
Fazit:
»Upgrade« ist ein guter Actionstreifen, der sich im SF-Genre bewegt und dabei philosophische Zwischentöne einstreut. Mit letzteren bleibt er allerdings unterhalb der Möglichkeiten. Damit ist »Upgrade« ein gelungener Film, der vor allem durch seine Kameraarbeit im Gedächtnis bleibt.
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