Wächter des Kreuzes von Matilde Asensi
Rezension von Martin Hammerschmidt
Ein weiteres Buch aus dem Bereich der Sakral-Thriller. Seit Dan Browns Sakrileg nimmt die Bedeutung dieser Bücher immer mehr an Bedeutung auf dem Markt zu.
Auch Matilde Asensi hat sich dieser Bewegung angeschlossen und mit Wächter des Kreuzes einen weiteren Kirchenthriller auf den Markt gebracht.
In »Wächter des Kreuzes« geht es mal wieder um Reliquien und eine geheimnisvolle Bruderschaft.
Es deutet wieder alles auf einen gnadenlos spannenden Thriller hin, denn alle Gewürze sind zum Herd zusammengebracht worden.
Mysteriöse Zeichen, Reliquienraub, Bruderschaft, Verschwörung und Spannung.
Jetzt müssen diese Gewürze nur noch zu einem perfekten Mahl zubereitet werden, damit es dem Leser wunderbar schmeckt.
Kurzbeschreibung:
Seltsame Tätowierungen zieren die Leiche eines Äthiopiers. Als Ottavia Salina völlig überraschend zum mächtigsten Mann des Kirchenstaats, Kardinal Sodano, gerufen wird, ahnt sie nicht, was sie erwartet: Die renommierte Paläographin des Vatikanischen Geheimarchivs wird beauftragt, die geheimnisvollen Kreuze und Buchstaben auf dem Toten zu entschlüsseln.
Gemeinsam mit dem undurchschaubaren Hauptmann Glauser-Röist von der Schweizergarde und Farag Boswell, einem koptischen Archäologen aus Alexandria, macht sich Ottavia Salina auf die Suche nach den Reliquienräubern. Sieben Prüfungen auf Leben und Tod hat das kuriose Detektivtrio zu bestehen, die um Dantes Göttliche Komödie und die sieben Todsünden kreisen. Diese sieben Prüfungen führen sie auch in die sieben historischen Hauptstädte des Christentums: nach Rom, Ravenna, Athen, Jerusalem, Konstantinopel, Alexandria und Antiochia.
Während ihrer Arbeit wird Ottavia Salina zum Kardinalstaatssekretär gerufen. Sie soll mysteriöse Tätowierungen auf der Leiche eines Äthiopiers entschlüsseln und deuten. Mit Hilfe des Schweizergardisten Glauser-Röist macht sie sich an die Arbeit. Doch ihr bleiben wichtige Informationen zwecks Herkunft, Name und Hintergrund des Toten verwährt. Auf einer Familienfeier wird sie schließlich angestiftet auf eigene Faust Recherchen anzustellen.
Sie findet heraus, dass der tote Äthiopier eine silberne Schatulle bei sich hatte, in der sich Reste des Jesuskreuzes befinden. Darüber hinaus stößt sie auf schreckliche Hinweise. Überall auf der Welt wurden Holzsplitter des Jesuskreuzes geraubt. Infolgedessen was sie herausgefunden hat und Glauser-Röist die Arbeit mit ihr beenden will, plaudert sie voller Wut raus, was sie herausgefunden hat. Daraufhin wird sie in die engeren Ermittlungen miteinbezogen und über die Hintergründe aufgeklärt. Die vatikanischen Ermittler haben das Glück ein uraltes aber für sie enorm wertvolles Manuskript in die Hände zu bekommen, was sie nach einer gründlichen Restaurierung nun entschlüsseln können.
Das Manuskript beinhaltet die Geschichte der Staurophylakes. Der Bruderschaft, die das Heilige Kreuz seit Jahrhunderten in ihrem Besitz hat und sorgsam darüber wacht.
Über dieses Manuskript und den rätselhaften Tätowierungen des Äthiopiers, wissen sie nun, dass der Tote aller Voraussicht nach Mitglied der Staurophylakes war. Das Manuskript jedoch wird nicht zu Ende geschrieben. Der Faden geht nach einiger Zeit verloren. Nun müssen die drei »Auserwählten« einen anderen Weg finden, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Sie finden heraus, dass die Staurophylakes jedem neunen Mitglied sieben Prüfungen unterzogen hat.
Dantes »Göttlichen Komödie« scheint eine Art verschlüsseltes Handbuch zu diesen Prüfungen zu sein. Also machen sich die drei auf den Weg sich den sieben lebensgefährlichen Prüfungen zu unterziehen, um damit in den Kreis der Staurophylakes zu kommen und den weltweiten Reliquienrauben auf die Schlicht zu kommen und die Hintermänner der Kirche auszuliefern.
Die sieben Prüfungen führen die drei unerschrockenen Helden in die sieben Städte der Todsünden:
Rom, Ravenna, Athen, Jerusalem, Konstantinopel, Alexandria und Antiochia.
Dort warten die lebensgefährlichen Prüfungen um festzustellen, ob die drei wirklich das Zeug zu einem Staurophylax haben. Jede der Prüfungen ist lebensbedrohlich und kann nur mit äußerst viel Geschick und Mut bewältigt werden.
Ob Feuer, Hunger, Ausdauer oder blutsaugende Käfer, die drei Anwärter auf die Staurophylakes müssen auf alles gefasst sein.
Matilde Asensi hat mit »Wächter des Kreuzes« den Buchmarkt um einen weiteren spannenden und actiongeladenen Sakralthriller erweitert und auch bereichert. Die Handlung erlaubt es gar nicht sich zu langweilen und obwohl sieben Prüfungen anstehen, wiederholt sich das Prinzip der Aufgaben nie. Die Herangehensweiße ist zwar dieselbe, doch hält sich Matilde Asensi nicht zulange mit der Analyse der »Göttlichen Komödie« auf.
Schweren Schrittes müssen die drei, von der Kirche, Auserwählten die Aufgaben nach und nach bewältigen, wobei sie immer enger zusammenrücken und die gegenseitigen stärken und die schwächen kennen lernen. Zwischenzeitlich hat man das Gefühl das die Ottavia nicht unbedingt weiß was sie will, was an einigen Stellen dem Leser erschwert, sich mit ihr zu identifizieren. Dennoch bleiben die Charaktere der Geschichte weiterhin glaubhaft und realitätsnah. Sie bilden nicht die typische Heldenära, bei denen von Anfang an klar ist, dass sie ohne große Probleme überleben wird.
Das Buch ist eine Art Pflichtlektüre für alle Fans von spannenden Sakralthrillern. Nicht nur dass hier auch wieder einmal eine heilige Reliquie im Vordergrund steht.
Asensi stichelt in ihrem Buch immer wieder gegen die katholische Kirche und ihre Lügen, die sie der Außenwelt hin verbreitet.
Was hat es zum Beispiel mit der Uniform der Schweizergarde auf sich, die angeblich Michaelangelo entworfen haben soll. War er es, oder vielleicht war es doch jemand anders?
Wenn Sie es herausfinden wollen, dann lesen Sie das Buch unbedingt. Nicht nur die Frage wird in »Wächter des Kreuzes« beantwortet, nebenbei bekommen sie auch noch höchste Unterhaltung geboten.