Artikel: 3. Teil Das Land der Ringe
 
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Teil 3: Im Land der Ringe

von Holger M. Pohl

 

Eine phantastisch-phantastische Reise nach Neuseeland und Mittelerde Auf den Spuren der Hobbits

 

Zum Teil 1 des Berichtes - Zum Teil 2 des Berichtes

 

 

5. – 7. April 2011:

Wellington ist die Hauptstadt Neuseelands und in ihren Stadtgrenzen leben knappe 200.000 Einwohner, jedoch ist unter Wellington auch – ähnlich wie bei Auckland – ein urbaner Ballungsraum zu verstehen, in dem rund 450.000 Menschen leben.

Die Wellingtoner (und andere) nennen ihre Stadt manchmal Windy Wellington. Wenn man dort ist, erkennt man sehr schnell, woher Neuseelands Hauptstadt diesen Spitznamen hat.

Doch außer Wind hat Wellington noch etliches mehr zu bieten: Das Te Papa Tongarewa-Nationalmuseum (Eintritt kostenlos und einen Besuch wert!); schöne enge Straßen und Gassen mit jeder Menge Shops, Kneipen, Bars und Restaurants; einen interessanten Hafen; eine überaus besuchenswerte Umgebung; das Cable Car auf den Kelburn Hill zum Botanischen Garten und dem Carter-Observatorium; den Mt. Victoria mit seinen herrlichen Aussichtspunkten über die Stadt und ihren Hafen. Und noch so vieles mehr.

Außerdem ist Wellington das Zentrum der neuseeländischen Filmindustrie. Die Stadt wird gerne auch mal scherzhaft als Wellywood bezeichnet. Zu verdanken ist dies nicht ausschließlich, aber doch zu einem großen Teil natürlich Peter Jackson. Durch seine Arbeit an der Der Herr der Ringe-Trilogie gelang es im Stadtteil Miramar auf der gleichnamigen Halbinsel im Süden der Stadt für Millionen von Dollars ein Zentrum der Filmindustrie zu schaffen, das auch weit über die Grenzen Neuseelands hinaus Anerkennung gefunden hat. Zu erwähnen sind an dieser Stelle ganz sicher die Stonestreet-Studios und Weta Workshop.

Auf der Halbinsel Miramar befindet sich auch Peter Jacksons Privathaus.

 

Unseren Tagesausflug in Wellington hatten wir zusammen mit der Reise über unseren Reiseveranstalter Rest New Zealand Tours vorgebucht. Es macht einfach Sinn, sich die Vielzahl der Drehorte in und um Wellington von einem Führer zeigen und erklären zu lassen. Auch wenn die Erklärungen naturgemäß in Englisch erfolgen und wir nicht jeden Insider-Gag verstanden. Aber das Meiste haben wir verstanden.

 

Die ersten Außenaufnahmen entstanden seinerzeit am Mt. Victoria. Dort wurde die erste Begegnung unserer Hobbit-Freunde mit den Schwarzen Reitern, den Ringgeistern, gedreht.

Wir wandelten auf dem Weg, auf den die Hobbits stürzten, als sie fluchtartig Bauer Margoths Felder verließen, und wir standen unter dem Baum, wo Frodo den Weg entlang starrt und das Nahen des Schwarzen Reiters erahnt.

Erinnert Ihr Euch an den Schwarzen Reiter, den man im Film bedrohlich oben auf einem Hügel im Gegenlicht stehen sieht? Diese Szene haben wir nachgestellt! OK, wir hatten kein Pferd und wir hatten keinen Ringgeist. Aber mit etwas Phantasie …

 

Vom Mt. Victoria ging es dann das Hutt Valley hinauf. Der Fluss Hutt ist einer von mehreren Flüssen Neuseelands, der als Vorlage und Set für den Anduin diente.

Ich stand also am Ufer und wartete darauf, dass die Gemeinschaft des Ringes in ihren Elben-Booten um die Ecke kam. Allein, sie tat es nicht …

Als nächstes hielten wir an einem völlig unscheinbaren Steinbruch. LKWs fuhren hinein und heraus, drinnen wurde fleißig gearbeitet. Nichts, aber auch gar nichts deutete darauf hin, dass in diesem Steinbruch die Außensets für Helm’s Klamm und Minas Tirith errichtet worden waren.

 

Weiter den Hutt hinauf erreichten wir schließlich den Kaitoke Regional Park. Ein idyllisches Fleckchen Erde mit Wasserläufen, Bäumen, kleinen Rasenanlagen. Der ideale Ort für Rivendell!

Rivendell? Nun, man muss sich erst daran gewöhnen, dass manche gewohnten deutschen Namen für Orte in Mittelerde im englischen Original eben anders lauten. Rivendell ist uns eher geläufig als Bruchtal, Elronds Herrschaftsbereich.

Unser Führer zeigte uns anhand von Filmbildern, Skizzen und Plänen, wo in Bruchtal wir gerade waren, als wir den Park durchwanderten.

In eben diesem Kaitoke Regional Park wurde auch die Szene gedreht, wo Éomer den zu Tode verwundeten Théodred findet (wenn auch diese Szenen nur in der Extended Version zu sehen sind).

 

Vom Kaitoke Regional Park aus ging es den Hutt hinab in Richtung Wellington. In einem Vorort liegt am Fluss der Harcourt Park. Dort wurden – natürlich unter digitaler Mithilfe – jene Szenen gedreht, die Gandalf in Isengart zeigen, als er Saruman um Rat fragt bzw. ihm später davon berichtet, dass er den Einen Ring im Auenland entdeckt hat.

Wenn man im Park genau hinsieht, dann sieht man heute noch auf der Rasenfläche eine gerade Linie, die den Weg markiert, den Gandalf bei seiner Ankunft entlang ritt. Zwar wurde später wieder alles mit Rasen bepflanzt, doch man erkennt deutlich die unterschiedlichen Wuchsrichtungen der Grashalme. Außerdem sieht man Büsche und Bäume, die einem sehr bekannt vorkommen. Obwohl die Dreharbeiten schon zehn Jahre her sind.

 

Schließlich ging es zurück nach Wellington und auf die Halbinsel Miramar. Wie bereits erwähnt, befinden sich dort die Stonestreet-Studios; dort ist Weta Workshop beheimatet; Peter Jackson hat dort sein bescheidenes Domizil.

Doch zunächst ging es zum Mittagessen. Unser Ziel war ein Café-Lokal mit dem Namen Scorch O Rama. Früher hatte es Chocolate Fish Café geheißen und – zumindest sagt das Ian Brodies höchst empfehlenswertes Location Guidebook – war während der Dreharbeiten immer wieder Anlaufstelle für Darsteller und Crew.

Danach ging es weiter, kreuz und quer über die Halbinsel, bis wir schließlich Weta Cave erreichten. Das ist eine Art Museums-Shop. Dort sind zahlreiche Requisiten der Trilogie ausgestellt, aber auch von Narnia und King Kong gibt es einiges zu sehen. Nebenbei kann man auch Souvenirs erwerben. Nicht ganz günstig, aber wer möchte … Ich wollte nicht, auch wenn es schwer fiel, die Kreditkarte im Geldbeutel zu lassen.

 

Alles in allem gibt es in und um Wellington unendlich viel zu sehen, was mit der Trilogie direkt oder indirekt zu tun hat. Unter anderem fuhr unser Führer noch an einer Bucht vorbei, wo man Wellenreiten kann. In der Lyall Bay, nahe dem Flughafen, sollen sich Elijah Wood und einige andere in diesem Sport versucht haben. Mit unterschiedlichem Erfolg, wie unser Reiseführer hintergründig lächelnd meinte.

 

Natürlich musste ich auch einen Ort sehen, der einen gewissen Kultsstatus genießt: das EMBASSY, ein von außen kleines und unscheinbares Kino, in dem 2003 die Weltpremiere von Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs lief. Die breite Straße davor soll damals von über 100.000 Fans gesäumt worden sein, als die Darsteller sie entlang schritten.

 

Zwei Tage – oder besser gesagt anderthalb – reichen natürlich nicht aus, um eine Stadt wie Wellington auch nur annähernd kennen zu lernen oder alles zu sehen, was es an Mittelerde zu bieten hat. Doch wir machten das Beste daraus, denke ich.

Am Morgen des 9. Tages unserer Reise durch Neuseeland und Mittelerde schifften wir uns dann auf die Fähre ein, die uns von der Nordinsel auf die Südinsel bringen sollte. Zielhafen war Picton.

Dazu mehr im 4. Teil meines Berichtes.

 

Links:

 

Wellington, Neuseelands Hauptstadt

 

Stonestreet Studios in Wellington, wo momentan die Dreharbeiten zu “Der Hobbit” laufen. Unter anderem …

 

Weta Workshop, mehr als nur eine Effekt-Firma.

 

Te Papa Tongarewa, das neuseeländische Nationalmuseum mit freiem Eintritt. Ein Besuch lohnt sich!

 

Scorch O Rama, nett, klein, fein und interessant. Die Gelegenheit, Stars zu treffen … vielleicht!

 

Wellington Rover Tours, die uns in und um Wellington herum zu den wichtigsten und interessantesten Stätten von Mittelerde führten

 

Zum Teil 4 des Berichtes

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Bilder aus Neuseeland und Mittelerde

Eindrücke einer Reise


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Erstellt: 15.08.2011, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 12045