Babylon (Autor: Thomas Thiemeyer)
 
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Babylon von Thomas Thiemeyer

Rezension von Cronn

 

Es gibt nur wenige deutsche Autoren, welche im Grenzbereich der Phantastik und des Thrillers verortbar sind. Einer davon ist Thomas Thiemeyer.

Schon seit vielen Jahren bemüht sich der Stuttgarter Autor mit Erfolg darum, deutsche Blockbuster-Romane zu veröffentlichen. Bereits mit den Romanen Medusa, Nebra und Valhalla ist ihm dies gelungen.

Jetzt liegt im Knaur-Verlag sein neuestes Werk vor, das den Titel Babylon trägt und damit rein vom Titel her die Reihe fortsetzt.

Doch wie gelungen ist »Babylon«? Davon soll in der nachfolgenden Rezension die Rede sein.

Aber zuvor ein kleiner Abriss des Inhalts.

 

Verlagsinfo:

Das irakisch-syrische Grenzgebiet. Zweistromland, Wiege der Zivilisation. Heute eine der gefährlichsten Krisenregionen der Erde.

Ausgerechnet hierhin entsendet Multimilliardär Norman Stromberg die Archäologen Hannah Peters und ihren Mann John Evans. Der Auftrag: die Erkundung eines der rätselhaftesten Zeugnisse der Menschheitsgeschichte. Hannah und ihr Team stoßen auf ein pyramidenartiges Bauwerk, das sich in immer engeren Spiralen hinunter in die Erde schraubt. Ein Schlund der Hölle, der fatal an Dantes Unterwelt erinnert. Was immer in der tiefsten seiner Kammern erwacht ist – ein vorzeitlicher Mechanismus oder eine uralte rachsüchtige Gottheit –, es hat das Ende der Menschheit eingeläutet.

 

Der offizielle Text des Verlages zeigt die wesentlichen Strukturen des Romans sehr gut auf. Von daher kann auf weitere Erläuterungen verzichtet werden und sofort auf die Kritik eingegangen werden.

 

Kritik:

Thomas Thiemeyer ist ein erfahrener Autor mit einem erfahrenen Lektoren an seiner Seite. Das merkt man dem Roman »Babylon« bereits vom ersten Satz her an. Sofort wird Spannung aufgebaut und der Leser ist mitten im Geschehen.

Dazu schreibt Thiemeyer anschaulich, fast schon cinematisch. Wie im Kino sieht man Bilder vor sich, wenn man »Babylon« liest und das ist ein Aspekt, der auf ein gelungenes Werk hinweist.

 

Der Aufbau des Romans hat allerdings in der Mitte einige Längen, die unnötig sind. So wären die Einwürfe der amerikanischen Militärbeobachter eigentlich unnötig. Auch gibt es Plotenden, die ins Nichts führen. Was hat es mit dem versunkenen Schiff mit dem Antikythera-Apparat auf sich? Wieso ist dieser Apparat dort transportiert worden?

 

Doch das ist Kritik auf hohem Niveau. Die Recherche-Arbeit von Thiemeyer ist profund und immer zwischen den Zeilen spürbar. Die Zusammenhänge zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Spekulation machen den Roman für den Leser zugleich glaubhaft und spannend.

 

Fazit:

Thiemeyer gelingt es, die beiden Bereiche Spekulation und Wissenschaft recht eng aneinander zu reiben. Umso wirkungsvoller ist dann der Roman hinsichtlich seiner Überzeugungskraft. Der Leser kann sich dem Geschehen hingeben und genießt für den Zeitraum des Lesens auch Unwahrscheinlichkeiten. Gerade zum Ende hin muss man als Leser einiges an Science-Fiction hinnehmen, was den Rahmen des Genres »Thriller« doch stark strapaziert. Aber durch Thiemeyers Vorarbeit in Sachen Wissenschaft und die aktuellen, politischen Bezüge zum Irak und dem Konflikt mit dem IS, wird »Babylon« dennoch zu einer lohnenswerten Lektüre, die auch über die Menschheit an sich eine Aussage macht.

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Buch:

Babylon

Autor: Thomas Thiemeyer

Taschenbuch, 528 Seiten

Knaur, 1. März 2016

 

ISBN-10: 342665363X

ISBN-13: 978-3426653630

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B017F61CR6

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 23.09.2016, zuletzt aktualisiert: 08.02.2023 19:01, 14923