Interview: Martin Hoyer - Autor des Buches "Chatarc - Tempelsturz"
 
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Interview mit Martin Hoyer - Autor des Buches "Chatarc - Tempelsturz"

Redakteur: Christoph Weidler

 

Martin Hoyer hat als Autor mit seinen Büchern Tempelsturz und Sternenpuls den Freunden von Fantasy und Science Fiction ein besonderes Lesevergnügen bereitet.

Desweiteren bietet er mit seinem Autorentreffpunkt Webprojekt.org Autoren und Lesern einen interessanten Treffpunkt im Internet, welcher für Freunde von Fantasy und Science Fiction ein Sammelpunkt im Internet geworden ist.

 

Er zeigt mit seinen Romanen, dass die Grenzen zwischen ScienceFiction und Fantasy fließend ineinander übergehen können. Mit seinen Romanen Tempelsturz, Sternenpuls und Genotype läßt er die Leser völlig in eigene Welten eintauchen.

 

Hier nun ein paar Antworten von Martin Hoyer auf unsere Fragen:

 

Christoph Weidler: Was treibt dich zum Schreiben und woher nimmst du die Ideen und Anregungen zu deinen Geschichten?

 

Martin Hoyer: Was mich zum Schreiben treibt? Mal überlegen ... - Ich glaube, mich treibt gar nichts. Ich schreibe zur Entspannung und weil es mir Spaß macht. Das ist so, als ob man einen Jogger fragt, vor wem er wegläuft. (lacht) Eine Anregungen kann alles Mögliche sein: Situationen, in denen ich mich befinde oder Leute, auf die ich treffe. Meistens haben diese dann rein gar nichts damit zu tun, was später daraus wird, aber darauf kommt es meiner Ansicht nach auch nicht an. Alles Weitere ist dann häufig Notwendigkeit; ich spiele Möglichkeiten für das durch, was ich erzählen will und entscheide mich dann für eine davon.

 

 

Christoph Weidler: Woher ziehst du deine Inspirationen und Anregungen für deine Romane?

 

Martin Hoyer: Meistens ist der Auslöser, daß ich mich in privater Frustration ganz furchtbar über etwas Geschriebenes aufrege und es dann ganz anders machen möchte. Ganz anders wird es zwar im Endeffekt nie, aber ein paar neue Ansätze sind immer drin. Die Chatarc-Romane - Ich nehme an, darum geht es dir hauptsächlich? - haben davon profitiert, daß ich vor Jahren bei den Weltenbastlern eingestiegen bin. Sich darauf zu konzentrieren, eine andere Welt zu schaffen, halte ich für sehr hilfreich, denn die Geschichten ergeben sich dann fast von allein.

 

 

Christoph Weidler: Wie entspannst du vom Schreiben und findet neue Kraft und Energie für dich?

 

Martin Hoyer: Wie ich bereits sagte, entspanne ich beim Schreiben selbst. Das kann ich mir leisten, da ich nie vorhatte und auch in Zukunft nicht vorhabe, es zum Beruf zu machen. Ansonsten relaxe ich, wie es wohl jeder tut: Zusammen mit Freunden oder allein bei einem guten Buch.

 

 

Christoph Weidler: Gibt es in einen deiner Bücher eine Passage die du im nachhinein völlig anders schreiben würdest?

 

Martin Hoyer: (lacht) Etliche.

Besonders meine ersten zwei Romane sind, im Nachhinein betrachtet, ziemliche Hauruck-Veröffentlichungen gewesen. Darin sind noch so einige Dinge im Argen, die ich derzeit intensiv überarbeite. Da bei den Büchern auch ein paar Kleinigkeiten schiefgelaufen sind, die weniger bei mir als beim Verlag zu suchen waren, haben wir uns auf eine komplett bearbeitete Neuauflage verständigt.

 

 

Christoph Weidler: Du selber bezeichnest deinen Stil selber als "IKEA der Elemente phantastischer Literatur". Magst du dieses Schubladendenken der unterschiedlichen Genre nicht, oder versuchst du in deinen Bücher einen völlig unabhängigen Stil umzusetzen?

 

Martin Hoyer: Schubladendenken ist bis zu einem gewissen Grad in Ordnung, da es die Zuordnung besonders für den Leser erleichtert. Ich selbst lese ja auch sehr viel und möchte im Buch auch das vorfinden, was auf dem Einband steht. Andererseits möchte ich auch die Freiheit haben, auf Elemente verzichten zu können, die als typisch angesehen werden, und solche verwenden zu dürfen, die als untypisch verschrien sind.

 

 

Christoph Weidler: Gab es schon einmal einen Punkt wo du sagtest, du hörst mit dem Schreiben auf und was hat dir dann die Energie gegeben weiterzuschreiben?

 

Martin Hoyer: Der Zeitpunkt tritt regelmäßig ein, und zwar immer dann, wenn ich anderweitig unter Streß stehe. Man hat eben auch andere Pflichten, aber sobald diese erledigt sind, ist der Kopf wieder frei.

 

 

Christoph Weidler: Was war der Auslöser und die Idee zu deinem Buch Tempelsturz?

 

Martin Hoyer: Wenn ich mich recht erinnere, habe ich damals einfach aus einer Laune heraus angefangen. Klingt unspektakulär, ist aber so.

 

 

Christoph Weidler: Deinem Buch Chatarc hast du im Internet eine fantastisch umgesetzte Welt mit vielen sehr guten und liebevoll gezeichneten Bildern, ausführlichen detailierten Beschreibungen zu Volk und Land und vieles mehr im Internet gewidmet. Was faziniert dich selber so an Chatarc?

 

Martin Hoyer: Erst einmal besten Dank für das Kompliment. Ich denke, Chatarc liegt mir deshalb so am Herzen, weil ich dort experimentieren kann und die Dinge mit steigender Komplexität zu Selbstläufern werden. Und wenn sich zwingend Zusammenhänge ergeben, die man selbst nie hätte absehen können, ist das ein tolles Gefühl. Dann lebt die Welt, die man erschaffen hat.

 

 

Christoph Weidler: Ich habe gelesen, dass die Veröffentlichung deines ersten Romanes etwas ungewöhnlich war. Nicht du hast dich an den Verlag gewandt, sondern der Verlag an dich. Wie kam es dazu?

 

Martin Hoyer: Ich habe 1998 damit begonnen, den Roman kapitelweise ins WWW zu stellen. Etwa zur gleichen Zeit hatte der mgverlag damit begonnen, sein auf Grenzwissenschaften ausgelegtes Programm auf Belletristik, namentlich Phantastik im weitesten Sinne, auszudehnen. Was genau abgelaufen ist, weiß ich natürlich nicht, aber ich nehme an, daß ein Verlagsmitarbeiter privat auf die Texte gestoßen ist.

 

 

Christoph Weidler: Fantasy ist in Deutschland leider ja immer noch ein "Nischenthema" und entsprechend gering ist auch der Buchanteil in Buchhandlungen. Hast du auch schon erlebt, dass man dich als Genreautor bezeichnet hat und wie bist oder würdest du damit umgehen?

 

Martin Hoyer: Damit kann ich gut umgehen, denn es stimmt. Bisher habe ich mich überwiegend mit SF, Fantasy und den Zwischentönen befaßt, arbeite aber bereits an ein paar anderen Dingen, über die ich hier und jezt noch nichts verraten möchte.

 

 

Christoph Weidler: Du betreibst mit einigen anderen die Community Webprojekt.org. Was ist die Idee von Webprojekt.org und welche Ziele habt ihr?

 

Martin Hoyer: Die Weltherrschaft, was sonst? - Nein, natürlich sind unsere Ziele etwas differenzierter. Ursprünglich wollten wir nur eine Art Portal aufbauen, um unsere eigenen geistigen Ergüsse auch im WWW zu präsentieren, irgendwann wurde daraus mehr. Inzwischen haben wir den größten Teil unserer Aktivität ins Netz verlagert und bieten eine Plattform für so ziemlich Alles und Jeden, also eine Art Offenen Kanal.

 

 

Christoph Weidler: Was faziniert dich selber an SciFi und Fantasy?

 

Martin Hoyer: Das kann ich nicht beantworten, fürchte ich, ich mag es einfach. Warum dem so ist, überlasse ich den Psychologen. Ich denke aber, das Interesse daran ist gewachsen. Als ich anfing zu lesen, war die Wende noch fern, un Phantastik in der DDR für einen frisch Eingeschulten "in der Provinz" nicht einfach zu bekommen. Ich

habe die Werksbücherei - Ja, sowas gab es! - des Betriebes geplündert, in dem meine Mutter arbeitete und wo ich einige Ferientage verbrachte. Dabei fiel mir mein erstes Genre-Buch in die Hände: "Plutonien" von Wladimir Obrutschew. Das hat sozusagen den Grundstein gelegt.

 

 

Christoph Weidler: Martin, eine letzte Frage. Dein größter Traum für die Zukunft?

 

Martin Hoyer: Das nicht alles eintritt, was wir uns denken und möglichst viel von dem, für das wir viel zu wenige Gedanken übrig haben.

 

 

Christoph Weidler: Martin, ich danke dir sehr für dieses Interview und für den guten und sehr netten Kontakt mit dir. Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute für dich und deine kommenden Romane.

 

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Erstellt: 22.06.2005, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 467