Interview
 
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Interview mit Heike Reiter

von Ramona Schroller



FantasyGuide: Heike, würdest du dich den Lesern vielleicht zu Anfang einmal selbst vorstellen?

 

Heike Reiter: Ich bin 35 Jahre alt, verheiratet und lebe mit meiner Familie in Mittelfranken, in der Nähe von Nürnberg.

Wenn ich nicht gerade schreibe, bin ich so häufig wie möglich in der Natur. Ich wandere viel und gerne. Eine meiner Leidenschaften sind alte Bäume - nicht nur die in Deutschland, sondern auch die "Veteranen" im Ausland.

Ich habe eine Vorliebe für alles Alte und Geheimnisvolle - wie man sich denken kann. Die alten Steine sprich Menhire, gehören natürlich auch dazu und werden, ebenso wie die Bäume ge- und besucht.

 

 

FantasyGuide: Kommen wir gleich zum "Wächterstein". Wie bist du auf diese Geschichte gekommen?

 

Heike Reiter: Am Anfang stand der Gedanke eine Geschichte schreiben zu wollen, in der ich die Bretagne thematisieren konnte. Dass ich den Leser auf eine ganz besondere Reise schicken bzw. mitnehmen wollte, war schnell klar. Und da ich die Bretagne gut kenne und schätze, war der Rest kein großes Problem mehr.

 

 

FantasyGuide: Du warst schon einige Male in der Bretagne. Die Orte, die du in deinem Roman schilderst, sind sehr einfühlsam und mit stiller Bewunderung beschrieben worden. Fühlst du dich dieser Gegend irgendwie verbunden?

 

Heike Reiter: Ich mag Frankreich im allgemeinen sehr gern. Deshalb kehre ich in meinen Romanen wohl auch immer wieder dorthin zurück.

Die Bretagne hat mich bisher aber am meisten beeindruckt. Es ist diese Einheit von rauer Landschaft, alten Bäumen und Steinen und den uralten Geschichten, die mich so sehr fasziniert. Dieses Nebeneinander von Realität und Unwirklichem. Natürlich ist das nicht nur in der Bretagne so, aber dort sind die Grenzen vielleicht durchlässiger und deshalb spürbarer.

In meinen Texten (und nicht nur dort) möchte ich ja im Alltäglichen das Phantastische finden und thematisieren. Die Bretagne hat mir wohl den Weg gezeigt - und mich verstehen lassen, dass dieses Zauberhafte das ich suche, nicht nur dort zu finden ist.

 

 

FantasyGuide: Was mir auffiel, waren einige Parallelen zwischen Katalin und Heike Reiter. So reist Katalin z.B. wie du nicht gern. Aber wieviel Heike Reiter steckt tatsächlich in Katalin?

 

Heike Reiter: Es ist natürlich schon so, dass Katalin gewisse Ähnlichkeiten mit mir selbst hat. Sie ist aber keinesfalls eine rein autobiographische Figur. Ich habe zwar manchmal bei mir selbst ein bisschen "geklaut", aber Katalin ist eine eigenständige Person mit eigenen Problemen, die sie zu lösen hat.

Dabei hat sie mir aber auch geholfen, denn inzwischen verreise ich richtig gerne ... :-)

Insgesamt würde ich sagen, dass in jeder meiner Figuren ein Teil von mir steckt. Ich lebe meine Romane. Jeden einzelnen davon. Auch "Jenseits des Wächtersteins" habe ich sehr intensiv gelebt, aber das hatte weniger mit Katalins Person zu tun, sondern mehr mit der Tatsache, dass mich mit der Bretagne sehr viel verbindet.

 

FantasyGuide: Der Roman wird von sehr guten Fotos "begleitet". Hattest du Kontakt zu dem Fotografen oder erledigte alles der Verlag?

 

Heike Reiter: Ich habe den Fotografen Herrn Kittlitz jun. auf der Präsentation von "Jenseits des Wächtersteins" kennen gelernt, also erst nachdem das Buch bereits fertig war. Die Fotografien gab es schon, sie wurden zum Text ausgesucht, nicht zum Text gemacht. Eine Tatsache die ich mich immer wieder fasziniert wenn ich mir anschaue, wie gut die Fotografien zum Text passen.

Meine Verlegerin hat das Aussuchen der Fotografien und das Einbetten ins Manuskript erledigt.

 

 

FantasyGuide: Der DüsselART-Verlag ist eigentlich eher unbekannt und sehr klein. Ich zumindest hatte vorher noch nie von ihm gehört. Wie kam der Kontakt zu stande und wie verlief die Zusammenarbeit?

 

Heike Reiter: Als ich das Manuskript für "Jenseits des Wächtersteins" (fast) fertig hatte, habe ich mich auf Verlagssuche begeben. Dabei ist mir u.a. der DüsselART Verlag aufgefallen, auch weil ich dachte, dass das Manuskript thematisch ins Programm passen könnte. Der DüsselART Verlag veröffentlichte und veröffentlicht ja immer wieder Bücher mit Frankreich-Bezug.

Meine Kontaktaufnahme war erfolgreich wie man sieht, mein Wächterstein-Konzept konnte überzeugen.

Die Zusammenarbeit mit dem Verlag ist nach wie vor ausgezeichnet. Betreuung und Kontakt sind hervorragend. Ich bin sehr zufrieden.

 

 

FantasyGuide: Du wurdest dieses Jahr für den Phantastik-Preis in der Kategorie "bestes Roman-Debüt" nominiert. Wie empfindest du diese Nominierung? Bist du stolz darauf? Und wie hast du davon erfahren?

 

Heike Reiter: Über die Nominierung freue ich mich sehr. Mit dem Debütroman gleich für den Phantastik-Preis nominiert zu werden, darauf bin ich schon ein wenig stolz.

Erfahren habe ich davon eher auf Umwegen: Ein Bekannter rief mich an und gratulierte mir zur Nominierung. Und ich wusste erstmal von gar nichts. Das hat sich dann aber schnell geändert und die Freude war groß.

 

 

FantasyGuide: Du warst Mitherausgeberin der Anthologie "Komm und entdecke". Wie bist du auf dieses Projekt gekommen und wie war die Zusammenarbeit mit den anderen Künstlerinnen?

 

Heike Reiter: "Komm & entdecke ..." ist das Ergebnis eines kleinen, feinen Literaturgrüppchens zu dem ich gehöre. Auf die Idee ein Buch mit eigenen Texten herauszugeben, kamen wir eines Abends in entspannter Runde.

Die Zusammenarbeit war gut und vor allen Dingen lehrreich. Ich glaube, sowas muss man mal gemacht haben.

 

 

FantasyGuide: Wie sehen deine Pläne für die Zukunft überhaupt aus? Gibt es schon etwas konkretes?

 

Heike Reiter: Noch in diesem Jahr wird mein Roman "Traumscherben" erscheinen, wieder beim DüsselART Verlag. Wieder geht es nach Frankreich, diesmal nach Paris.

"Traumscherben" spielt im realen Paris, ist aber eine phantastische Geschichte, die das zweite Gesicht (das ist auch der Untertitel), dieser so berühmten Stadt zeigt.

Auch dieses Buch wird wieder mit Fotografien von Herrn Kittlitz illustriert sein.

 

Und vor kurzem habe ich mit der Arbeit an einem neuen Roman begonnen ...

 

 

FantasyGuide: Vielen Dank für dieses Interview.

 

Heike Reiter: Bitte, es war mir eine Freude :-)

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Erstellt: 18.05.2005, zuletzt aktualisiert: 30.01.2015 00:44, 288