Voltron – Verteidiger des Universums 5 (DVD)
 
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Voltron – Verteidiger des Universums Vol. 5 (DVD)

Filmkritik von Christel Scheja

 

Bis weit in die 1980er Jahre wurde das Bild des japanischen SF-Animes in erster Linie von „Captain Future“, „Saber Rider“ geprägt. In jenen Zeiten zogen die Helden und ihre Gefährten in mächtigen Kampfrobotern oder hochgerüsteten Raumschiffen durch das All, um für die Macht des Guten und der Gerechtigkeit kämpfen und verlangten keinen weiteren Lohn als das strahlende Lächeln der Prinzessin ihres Herzens und die Dankbarkeit der befreiten Leute. Das Streben nach Ruhm, Gold oder Ehre war ihnen fremd.

Auch die amerikanisch-japanische Serie „Voltron – Defender of the Universe“ aus dem Jahr 1981/82 schlägt in diese Kerbe. Sie basiert auf zwei Serien aus dem Land der aufgehenden Sonne, wurde dem westlichen Geschmack angepasst und gegenüber dem Original „Hyakujo O Go Lion“ um 20 Folgen erweitert. Sie basiert übrigens auf dem gleichen Konzept wie die Live-Action-Serien um die „Power Rangers“.

In Deutschland lief die Serie unvollständig im Kinderprogramm von RTL 2. Anime House veröffentlicht die Serie nun vollständig auf acht Doppel DVDs mit jeweils 6-10 Folgen. Die fünfte enthält die Episoden 38-46.

 

Noch immer stehen die terranischen Raumpiloten Keith, Hunk, Lance und Pidge an der Seite der schönen Prinzessin Allura und helfen ihr, ihren Heimatplaneten Arus vor dem machtgierigen König Zarkon und seinem Sohn Lotor aus dem Imperium „Doom“ zu beschützen.

Die Fünf haben den beiden Schurken mit Hilfe von Voltron schon so manch eine böse schlappe zufügen können, deshalb arbeiten die beiden Bösewichte mit der Hexe Haggar immer wieder an neuen Monstern und Katastrophen, um den Planeten endlich in die Knie zu zwingen.

Ihre neue Waffe sind die Red Force Rangers. Sie sollen die Piloten in Einzelkämpfe verwickeln und so verhindern, dass diese sich zu Voltron vereinigen können, damit diese ohne Gegenwehr in eine andere Falle laufen, die ebenfalls minutiös vorbereitet wird.

Der Coup geht fast schief, führt aber dennoch zum Erfolg für Zarkon und Lotor. Während Voltron verschollen ist, beginnt der Angriff auf Arus, den der hinterhältige Prinz vor allem vor seiner Braut Romelle auskostet. Nur ein Wunder kann jetzt noch helfen...

Doch wie so oft triumphiert Lotor zu früh und muss sich wieder zurück ziehen. Derweil versucht Romelle wieder seinem Zugriff zu entfliehen.

In den Katakomben und Kerkern von Doom findet sie einen überraschenden Verbündeten. Sven, der einst einer der Piloten von Voltron war, hat zwar überlebt, kann aber aufgrund seiner Verletzungen nicht mehr fliegen. Dennoch beweist er, dass er immer noch ein hilfreicher Verbündeter sein kann – und zwar nicht nur durch die Rettung der Prinzessin, sondern später auch als Spion aus freuen Stücken. Denn er hat nun wieder ein Ziel und eine Hoffnung, um weiter zu kämpfen ... Romelle, die sich inzwischen auch in ihn verliebt hat und nun nicht mehr von seiner Seite weichen mag...

 

Das sind nur einige der wilden Abenteuer von Voltron auf diesen beiden DVDs. Von der Animation und den Zeichnungen her gibt es keinen großen Unterschied – anders sieht das bei der Synchronisation aus. Nun scheint man die Folgen erreicht zu haben, die RTL-2 damals nicht mehr gezeigt hat. Ganz andere Synchronsprecher übernehmen das Ruder, vor allem die jugendlichen Charaktere erhalten Stimmen, die etwas mehr ihrem Alter entsprechen, was natürlich etwas befremdlich wirkt.

Inhaltlich bleibt natürlich auch alles so wie man es kennt. Auf der einen Seite ersinnen Lotor und Haggar grausame und brutale Pläne, um Voltron auszuschalten, um Zarkon zu gefallen, der langsam zornig darüber ist, dass Arus immer noch die Stellung hält und sich nicht erobern lässt, auf der anderen erfreuen sich die fünf Mitglieder der Voltron-Force der kurzen Momente des Friedens und wehren die neuen Angriffe ab.

Immerhin bekommen diesmal auch einige der Nebenfiguren etwas Raum. Romelle ist nicht mehr länger nur klagendes und weinendes Opfer zu Füßen von Lotor sondern versucht auch etwas zu unternehmen, obwohl sie letztendlich doch auch wieder einen Mann zur Rettung braucht. Auch der ehemalige Fünfte im Bunde kehrt zurück und findet seinen Platz unter den Menschen, die immer noch für die Freiheit kämpfen.

Die Action steht allerdings weiter im Vordergrund. Voltron darf immer wieder kämpfen, sei es nun gegen weitere Monster, Naturgewalten und einmal sogar gegen sich selbst.

Die etwas ruckelige Animation, die typischen Gesichter und die satten, grellen Farben erinnern wie immer sehr stark an „Captain Future“, was einfach daran liegt, dass Voltron vom gleichen Studio wie die Serie aus den 1970ern erstellt wurde.

Die Synchronisation bleibt freundlich gesagt sehr gewöhnungsbedürftig, da die saloppe Jugendsprache und flapsigen Vergleiche aus dem Mund der Raumpiloten stellenweise sehr anachronistisch zu den Bildern und oft genug auch unpassend zu den Geschehnisse wirken oder im krassen Gegensatz zu den pathetischen Sprüchen stehen, die hin und wieder auch von den Helden oder Schurken fallengelassen werden.

Man fragt sich in diesen Augenblicken wieder, an welche Zielgruppe sich das ganze eigentlich wenden soll und will, denn heutige Kids sind durch aktuellere Animes wie „Naruto“ eigentlich bessere Qualität und andere Verhaltensweisen ihrer Helden gewohnt. Und auch die „Power Rangers“ gehören schon längst zum alten Eisen

Ältere Fans sollten sich daher besser die englische Originalfassung ansehen. Vielleicht sind viele der Sprüche dort auch nicht intelligenter und sinnvoller, passen aber stimmungsmäßig besser zu den Figuren und in die Zeit, in der die Saga entstanden ist.

Extras gibt es übrigens keine.

 

 

Fazit:

 

„Voltron – Defender of the Universe“ dürfte denen gefallen die einerseits die klassische Space Opera und alte Animeserien wie „Captain Future“ mögen und sich andererseits nicht von der abgefahrenen Mischung aus überraschender Technik und Fantasy-Mystizismus wie bei„Saber Rider“ und „Power Rangers“ abschrecken lassen. Das einzige was wirklich an der Grenze des Erträglichen entlang schliddert, ist das Dialogbuch der deutschen Synchronisation.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404162206379abd3080
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DVD:

Voltron – Verteidiger des Universums Vol. 5

USA 1981-82

Folgen 38-46 der 72-teilige Serie

Regisseure: Hiroshi Sasagawa;Katsuhiko Taguchi;Kazushi Nomura;Kazuyuki Okaseko

Sprache: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.1)

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1 , PAL, RC 2

FSK: 12

Umfang: 2 DVD

Anime House, 28. Mai 2010

 

Spieldauer: 188 Minuten

9 Episoden a 24 Minuten

 

ASIN: B003MUUSVQ

 

Erhältlich bei: Amazon

Die Voltron-Rezensionen:


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Erstellt: 18.07.2010, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 10747