Artikel: Vierter Virtueller Literaturcon vom 09. bis 11. Oktober 2020
 
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Vierter Virtueller Literaturcon vom 09. bis 11. Oktober 2020

Bericht von Ralf Steinberg

 

Wer hätte gedacht, dass die vierte Ausgabe des virtuellen Literaturcons in eine Zeit fällt, da reine online Veranstaltungen zum Maß aller Dinge geworden sind? Ein kleines Virus schaffte es, dass Videokonferenzen und Online-Lesungen zur einzigen Möglichkeit wurden, sich zu treffen.

 

Der Vierte Virtuelle Literaturcon ging mit der Zeit und startete mit einem Video-Panel, das man entweder direkt auf Discord oder auf der Video-Plattform Twitch verfolgen konnte. Als Gäste von Veranstalter Thorsten Küper standen Dirk van den Boom, Annette Juretzki, Judith Vogt und Christian Vogt, Allan Joel Stark, Axel Kruse, Holger M. Pohl und James Sullivan bereit.

 

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde durch den Kueperpunk gab es zwei Filmquizrunden, in denen sich die Vögte mit dem ersten Punkt hervortaten, letztlich gab es aber ganz viele Gewinner, so der Showmaster.

Ach dieser Auflockerung ging es um das Thema Space Operas. Sind sie Unterhaltung? Eskapismus? Wie politisch sollte die SF sein? Was zeichnet eine Space Opera aus? Die Antworten ergaben ein breites Bild der Arbeiten der Anwesenden. Dirk konnte mit seiner Disziplin punkten, zwischen fünf und sechs täglich fünfzehntausend Zeichen in die Tastatur zu hämmern, eine Zeit, zu der die Vögte etwa noch zu nichts zu gebrauchen sind.

Holger betonte seine Liebe für den Sense of Wonder, während Dirk davon ausging, dass der Space Opera jeglicher pädagogischer Einfluss fehle, auch bei Söder.

Space Opera ist nicht NUR Eskapismus, das ist legitim und super ohne politische Aussage, aber man sollte nicht zu viel davon erwarten. Es gibt genug Arschlöcher in der internationalen SF-Szene.

Thorsten wies darauf hin, dass man auch mal das Gehirn an der Theke lassen können muss.

Danach erzählten die Vögte ein wenig über Diversität und nichtbinäre Charaktere.

Anette schreibt selbst queere Space Opera und nutzt Queerness als Begriff für alle, um niemanden zu vergessen. Jedes Genre ist dafür richtig, besonders SF, weil Queerness in der Zukunft Fakt sein wird. Ohne sie sind SF-Werke sonst unglaubwürdig.

 

James interessiert mehr das, was Leser aus den Werken rausholen. Natürlich steckt er als Autor etwas hinein, aber was die LeserInnen für sich finden, ist offen, denn es gibt viel Raum für Interpretation.

Allan ergänzte später noch, dass SF immer Raum einnimmt, weil sich die Leute mit deren Begriffen in ihrer Realität konfrontiert sehen.

Im Anschluss wurden noch kurz die Präferenzen der Anwesenden abgefragt und eine kurze Vorschau auf die Lesungen des Cons gegeben.

Eine kurze, aber hochamüsante Eröffnungsveranstaltung.

Holger M. Pohl liest aus »Freiland«

Die erste Lesung des Cons absolvierte Holger M. Pohl dann gewohnt live in Second Life, nur der Ton lief weiterhin über Discord und auf Radio Rote Dora.

 

Da sich die große Space Opera Die Neunte Expansion dem Ende zuneigte, setzte sich Holger mit Dirk van den Boom zusammen und ihrem Brainstorming entsprang eine neue Romanreihe: Die Welt der sieben Ebenen. Jeder Band spielt auf einer Welt. Während wir dem Prolog des Romans Freiland lauschten, stimmte uns das Bühnenbild von Barlok bereits auf Farmland ein.

 

 

Es wird eine moderne Welt sein, die beiden sind noch am Arbeiten. Wahrscheinlich im dritten Quartal 2021 wird die Reihe starten. Die LeserInnen werden aber erst nach und nach erfahren, was es mit der Vorgeschichte der Handlung auf sich hat.

Darum hatte Holger auch nur eine Rohfassung des Prologs von »Freiland« dabei. Darin entdecken die Raumwächter ein treibendes Raumschiff, was erwartungsgemäß ein gefährliches Abenteuer mit sich bringt. Wir dürfen gespannt sein, wohin »Die Welt der sieben Ebenen« hinführen wird.

 

 

Thorsten Küper war da sehr optimistisch, denn »Da sind zwei Schreibmaschinen am Werk!«

Für Holger war es die erste Lesung in Second Life. Er hatte Spaß, musste sich aber erst mit der Technik zurechtfinden. Das Bühnenbild gefiel ihm sehr und er hatte auch gleich eine Idee für das Nächste.

 

Der erste Tag des »Vierten Virtuellen Literaturcons« endete mit großem Applaus und Vorfreude auf die nächsten beiden Tage.

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Vierter virtueller Literaturcon


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Erstellt: 18.10.2020, zuletzt aktualisiert: 11.07.2024 19:06, 19089