Der Unsichtbare von Herbert George Wells
Reihe: Gruselkabinett 120 und 121
Rezension von Cronn
In schöner Regelmäßigkeit beschert uns die Hörspiel-Schmiede Titania-Medien Gruselgenuss für die Ohren. Viele Klassiker der unheimlichen Sorte wurden inzwischen umgesetzt, unter anderem Edgar Allan Poe, Robert Louis Stevenson und Bram Stoker.
Da war es nur folgerichtig, dass sich die Serie auch den Klassikern der Science Fiction öffnet. Nach Jules Verne wurde nun Herbert George Wells in die Serie Gruselkabinett eingeführt. Sein Werk Der Unsichtbare erscheint als Doppelfolge 120/121 bei Titania.
Bevor zur Kritik übergegangen wird, soll nachfolgend zunächst der Inhalt dargelegt werden.
Verlagsinfo:
West-Sussex 1896: Während ein heftiger Schneesturm tobt, bezieht ein mysteriöser Mann mit bandagiertem Gesicht ein Zimmer im Gasthof des beschaulichen Örtchens Iping. Schnell wird der Fremde zum Gesprächsthema an dem kleinen Ort, vor allem, als seine Koffer ankommen und er mit chemischen Experimenten beginnt, die ihn den Wirtsleuten und Dorfbewohnern schnell nur noch unheimlicher erscheinen lassen …
Ohne zuviel zu verraten – der Titel nimmt es ja schon vorweg – hat man es mit einem missglückten Experiment der Unsichtbarkeit zu tun. Nachfolgend dreht sich die Handlung vor allem darum, wie und ob der Unsichtbare seinen Zustand zurückdrehen kann.
Kritik:
Das Drehbuch von Marc Gruppe greift die wesentlichen Handlungsfäden des Romans von Wells zwar auf, aber eine Straffung hätte dem Stoff sehr gut getan. Schon bald verwässert die Handlung, plätschert vor sich hin und kann auch nicht durch kleinere Action-Sequenzen angehoben werden.
Auch die zumeist fehlende Musik trägt einen Teil dazu bei, dass »Der Unsichtbare« als Hörspiel nur mäßig zufriedenstellt. Musik wird ansonsten von Titania-Medien sehr geschickt eingesetzt, um Akte zu trennen und Brücken zu schaffen. Hier fehlt sie weitgehend und wurde durch ein hohes Sirren ersetzt. Dies geht schnell auf die Nerven und stört den Hörgenuss.
Fazit:
»Der Unsichtbare« ist ein Klassiker von Wells, der als Hörspielumsetzung nur mäßig funktioniert. Der Stoff ist zu lang und ohne rechte Höhepunkte umgesetzt. Schade, hoffentlich klappt es beim nächsten Hörspiel wieder, die Zuhörer erfolgreicher zu unterhalten.
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