Rezension von Ralf Steinberg
Rezension:
Das fünfte Album der Irrlichter Goldstückpräsentiert sich als die bisher beste und ausgewogendste Veröffentlichung der Mittelalterband, die inzwischen nur noch aus Frauen besteht.
Der große Vorteil, durch die neuen Bandmitglieder auch den Umfang der Instrumente erhöht zu haben, aber auch die eigenständige Produktion der Platte führten zu einer neuen Kraft, sowohl in der Musik als auch in den Texten.
Natürlich ist auch dieses Goldstück der Band in erster Linie fröhlich und lebendig bis hin zur unbändigen Tanzlust. Die Mischung ist dabei recht bunt. Es gibt frivole Marktlieder wie Selleriesalat oder La Marmotte, aber herzzerreißende Balladen wie die kleine Ode an die Harfe, Zwei Schwestern.
Daneben überraschen der hintergründige Tanz mit dem Tod TANZ MIT MIR (ja, auch hier spricht der Tod in Großbuchstaben, die CD ist eben auch eine Art Scheibenwelt), ein Sauflied Unter den Toren und die wunderschöne Dornröschen-Weise Dreizehn Feen.
Die Instrumentalstücke bereichern die musikalische Reiche durch neue Akzente und starke Konzentration auf die Musik - und bleiben stets tanzbar.
Es fällt auf, dass die einzelnen Songs und Stücke harmonisch aneinander passen und das besonders das zweiteilige Titelstück, obwohl es den Abschluss der Platte bildet, im Ohr haften bleibt. Damit wird Goldstück recht schnell zu einem Dauerbesucher im CD-Player.
Neben den Eigenkompositionen gibt es auch traditionelle Musik aus Frankreich, Israel und Italien, ja selbst Beethoven wird von den fünf Irrlichtern verführt.
Der Gesang ist ein weiterer wichtiger Bestandteil des runden Gesamteindruckes. Harmonisch in den mehrstimmigen Passagen, temperamentvoll und emotional - je nach Lied.
Das Booklet ist erwartungsgemäß klassisch gehalten: rot und goldene Farben, dazu Fotos der Band mit Kostümen und Instrumenten, verziert von einem warmen sonnigen Herbst.
Fazit:
Dass die Irrlichter gut sind, war bekannt, aber sie haben sich erneut gesteigert, ohne wirklich ihre musikalischen Pfade verlassen zu haben. Sicherlich trägt der hohe Anteil von Live-Auftritten dazu bei, ihre Fertigkeiten zu verbessern und den Songs einen Schliff zu verpassen, der sie zum Funkeln bringt.