Artikel: 6. Teil Das Land der Ringe
 
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Teil 6: Im Land der Ringe

von Holger M. Pohl

 

Eine phantastisch-phantastische Reise nach Neuseeland und Mittelerde Auf den Spuren der Hobbits

 

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14. – 15. April 2011:

 

In und um Queenstown Part 2

 

Unser 2. Tag in Queenstown. Er begann mit einem Blick auf die Deer Park Heights und dem Gedanken daran, was es dort alles zu sehen gäbe. Aber darüber habe ich im Part 1 meines Queenstown-Berichtes bereits gejammert. Ich will daher dasselbige nicht weiter tun sondern mich über das freuen, was es an diesem Tag zu sehen gab. Während wir am Vortag mehr oder weniger in der freien Natur unterwegs waren, sprich also nur wenig bewohntes Gebiet besuchten, sollte es am 2. Tag an Orte gehen, die ziemlich nahe an Städten oder viel besuchten Sehenswürdigkeiten liegen.

 

Unser erstes Ziel war die etwa 20 km nordöstlich von Queenstown liegende kleine Stadt Arrowtown. Als wir dort angelangten, fühlten wir uns ein wenig in vergangene Zeiten zurückversetzt, denn zumindest was die Hauptstraße betrifft, stammen viele der Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und wurden in liebevoller Arbeit restauriert. So stellt der historische Teil der Stadt eine Art bewohntes Freilichtmuseum dar. Alles geht dort seinen alltäglichen, gemächlichen Gang (inklusive zahlreicher Touristen aus aller Herren Länder).

 

Arrowtown liegt am Arrow River, ein Fluss, der träge vor sich hin fließt. Im Film stellt dieser Flusslauf unter anderem den Bruinen dar. Das war der eine Grund, weshalb wir Arrowtown besuchten. Der andere Grund war der Fluss Schwertel. Nicht bekannt? Doch sicher!

Das Mündungsdelta des Schwertelflusses in den Anduin bildet eine Marschlandschaft und diese nennt man die Schwertelfelder. Dort wurden Isildur und sein Gefolge von Orks überfallen, als sie von der Schlacht des Letzten Bündnisses zwischen Elben und Menschen in die Heimat zurückkehren wollten. Isildur wurde dabei getötet und der Eine Ring – daher auch sein Beiname Isildurs Fluch – ging in den Fluten des Anduin verloren und wurde erst viele, viele Jahrhunderte später von Déagol wieder gefunden. Déagol indes konnte sich seines Besitzes nicht lange erfreuen, denn sein Freund Sméagol – aka Gollum – nahm ihm den Schatz ab … und die Geschichte Der Herr der Ringe nahm den uns bekannten Verlauf.

Entlang des Arrow gibt es schöne Spazierwege und auf einem davon erreichten wir sehr einfach und schnell jenen Punkt, an dem der Überfall der Orks auf Isildur gedreht wurde.

 

Ein Stück flussaufwärts – mit etwas suchen, etwas Phantasie und einer gewissen Unsicherheit behaftet, weil alles irgendwie ähnlich aussieht – kamen wir dann an eine jeder Stellen, wo sich Arwen mit dem verwundeten Frodo im Arm auf der einen Seite, die Nazgûl auf ihren schwarzen Pferden auf der anderen Seite des Bruinen gegenüberstanden.

Ein anderer Drehort für diese Szene lag am Skippers Canyon am Shotover River, etwa 30 km nördlich von Queenstown. Doch wieder einmal wäre ein 4WD-Fahrzeug nötig gewesen und dazu ein eigenes. Die Straße dorthin ist unbefestigt und für Mietfahrzeuge verboten.

 

Wie ich bereits in Part 1 des Queenstown-Berichtes schrieb, ist die Stadt ein Mekka für alle Adrenalin-Junkies. Besonders erwähnenswert ist dabei die Kawarau Bridge am gleichnamigen Fluss, etwa 20 km östlich von Queenstown. Dort fanden die ersten kommerziellen Bungee-Sprünge statt und wir kamen nicht umhin, der Brücke einen kurzen Besuch abzustatten.

Aber nicht um uns einem unsicheren Gummiseil anzuvertrauen und in die Tiefe zu stürzen, sondern weil der Kawarau ein weiterer Fluss ist, der für den Anduin herhalten durfte. Und zwar mit etwas ganz besonderem, was in der Nähe der Brücke gedreht wurde und daher unser eigentlicher Grund war, dem Kawarau unsere Aufwartung zu machen: am Ufer stehen (digital natürlich) die Argonath, jene riesigen, aus dem Stein des Canyons gehauenen Statuen von Isildur und seinem Bruder Anárion.

Die – mittlerweile um Gandalf reduzierte – Gemeinschaft des Ringes kommt auf ihren Elben-Booten an ihnen vorbei, ehe sie an den See Nen Hithoel und damit nach Amon Hen gelangten, wo die Gemeinschaft nach dem Angriff der Uruk-Hai und dem Tod Boromirs endgültig zerbrach.

Wandert man die Schlucht des Kawarau entlang, dann fühlt man sich schon ein stückweit nach Mittelerde versetzt. Neuseeland ist dünn besiedelt und oft genug gewinnt man daher den Eindruck, durch eine andere Welt zu gehen.

 

Nach den Schwertfeldern, Arwens Furt und den Argonath ging es zurück in das real existierende Queenstown. Dabei starteten wir den – endgültig – letzten Versuch, irgendwie auf die Deer Park Heights zu gelangen. Doch er blieb erfolglos wie die anderen Versuche vorher auch und auch ein „Sprich ‚Freund’ und tritt ein“-Gebet half uns nicht weiter. Der Hügel blieb uns verschlossen … vielleicht hätten wir Mondlicht abwarten sollen?

 

Nach einem schönen Abend im nächtlichen Queenstown fuhren wir am nächsten Tag weiter in Richtung Te Anau und Milford Sound. Das Wetter war anfangs nicht besonders gut, dafür war das, was wir sehen konnten, umso interessanter und beeindruckender. Und im Verlaufe der Fahrt wurde das Wetter immer besser.

Doch dazu mehr im 7. Teil meines Reiseberichtes ins Land der Ringe …

 

Links:

 

Queenstown , ein Mekka und El Dorado für alle Adrenalin-Junkies und Der Herr der Ringe-Fans.

 

Arrowtown , ein bewohntes Freilichtmuseum mit viel Mittelerde-Flair.

 

Bungee-Jumping an der historischen Kawarau-Bridge.

 

 

Zum Teil 7 des Berichtes

 

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Bilder aus Neuseeland und Mittelerde

Eindrücke einer Reise


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Erstellt: 30.10.2011, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 12165