Nach einer ungeplanten Pause ist im Februar 2024 nun auch die achte Ausgabe von Cozmic – Die phantastische Comic-Anthologie erschienen. Neben deutschen Künstlern hat man sich inzwischen auch einigen aus dem europäischen Ausland geöffnet, wie die finnischen Namen beweisen. Deshalb mussten einige Geschichten auch übersetzt werden.
Weiter geht es mit den Abenteuern um Devlok, der sich auf einen Wettlauf gegen die Zeit einrichten muss um zu überleben. Aber die Geheimnisse, die er währenddessen erfährt, stärken seinen Wunsch, dem allen zu entkommen und seinen Feinden Einhalt zu gebieten. Dann geht es um das blanke Überleben in einem unterirdischen Labyrinth, doch wer sind die Jäger und wer ist die Beute?
Invasionen sind das Thema anderer Erzählungen, aber auch hier sind die Grenzen und die Seiten nicht so wirklich klar. Zudem entdecken Forscher auf einem fremden Planeten alte Artefakte und nehmen sie an sich … mit Folgen. Und auch zwei Abenteurer müssen erkennen, das Abmachungen sehr genau gelesen werden sollten…
Anders als früher sind nur noch zwei, maximal drei Geschichten Fortsetzungen aus den früheren Bänden, die meisten anderen Erzählungen sind eher Kurzgeschichten, die ein Stimmungsbild wiedergeben oder tatsächlich auf eine gewisse Pointe zulaufen, wobei die in diesem Fall eher bitterböse sind, als irgendwie humorvoll.
Aber immerhin haben die Herausgeber auf eine gute Mischung geachtet, so dass gleich mehrere Stile und inhaltliche Richtungen zu finden sind, von psychedelischen Stories, die allein durch die Bilder leben und keine erkennbare Handlung haben, bis hin zu kleinen Abenteuern, die mal nüchtern und sarkastisch daher kommen, oder aber mit leichter Feder und einem guten Schuss Humor erzählt werden. So wird jeder Leser seine Favoriten finden und sicherlich auch schon einmal eine Geschichte, die er oder sie überblättern wird.
Gelegentlich merkt man schon, durch wen und was die Künstler beeinflusst worden sind, aber sie kopieren ihre Vorbilder nicht, sondern versuchen das zu bewahren, was ihnen gefallen hat und mit ihren eigenen Ideen zu verbinden, was ganz gut gelingt und frischen Wind in die Comic-Szene bringt, gerade weil sich einige Erzählungen auch bewusst abseits vom Mainstream bewegen.
Die Künstler sind stilistisch ausgereift, hinterlassen eine eigene Handschrift, die sich einprägt, auch die Farbgebung ist klug gewählt, so dass die wichtige Atmosphäre entsteht.
Wie immer ist dem Comic auch ein Sachartikel beigefügt, aber man wird das Gefühl nicht los, dass das Essay über Battle Angel Alita eher an der Oberfläche kratzt als wirklich in die Tiefe geht. Aber immerhin bekommen Leser, die bisher noch nicht in den Klassiker geschnuppert haben, einen ersten ansprechenden Einblick in die Manga-Saga, die bereits einiges an Reihen, aber auch Animes und Verfilmungen erlebt hat.