Interview: Achim Hiltrop - Autor der "Gallagher-Chroniken"
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Interview mit Achim Hiltrop dem Autor der »Gallagher-Chroniken«

Redakteur: Christoph Weidler

 

Achim Hiltrop geht mit seinen Gallagher Chroniken den Weg der Military Science Fiction, welche in Deutschland im Gegensatz zu den USA eher ungewöhnlich ist. Mit seinem Romanen weiß er seine Leser durch aktionreiche Science Fiction zu fesseln.

 

Hier nun ein paar Antworten von Achim Hiltrop auf unsere Fragen:

 

FantasyGuide: Was treibt dich zum Schreiben und woher nimmst du die Ideen und Anregungen zu deinen Romanen?

 

Achim Hiltrop: Was mich zum Schreiben treibt … tja, ich glaube, mir geht es wie anderen Schriftstellern auch: wenn ich eine Idee im Kopf habe, dann muss sie einfach raus und zu Papier gebracht werden. Ein Buch zu vollenden ist immer ein Erfolgserlebnis. Danach kann man regelrecht süchtig werden.

Auslöser für Story-Ideen gibt es überall im Alltag, man muss sie nur wahrnehmen. Das kann ein Lied im Radio sein, eine originell formulierte Schlagzeile in der Zeitung, ein Verhaspler von jemandem … ganz gleich.

 

FantasyGuide: Wie bist du auf die Idee zu den »Gallagher Chroniken« gekommen?

 

Achim Hiltrop: Ich bin Baujahr 1971. Als seinerzeit Star Wars in die Kinos – und in die Kinderzimmer der Welt – Einzug hielt, war ich also sechs Jahre alt und für solche Stoffe sehr empfänglich. Bis zum heutigen Tag bin ich manischer Komplettsammler, was »Star Wars« betrifft – Bücher, Comics, CDs, Spielzeug, die Filme selbst auf allen erdenklichen Speichermedien, nichts ist vor mir sicher.

Aber irgendwie war es mir nicht genug, einfach nur der Konsument zu sein.

Ich hatte genug eigene Ideen und habe mich gefragt ›Was würdest Du anders machen als George Lucas?‹. Das war, glaube ich, die Initialzündung für eine eigene Space Opera.

 

FantasyGuide: Wie entspannst du vom Schreiben und findet neue Kraft und Energie für dich?

 

Achim Hiltrop: Ich bin verheiratet und Vater einer kleinen Tochter, außerdem habe ich 'nen Vollzeitjob … glaube mir, ich habe Ablenkung genug.

 

FantasyGuide: Gibt es in einen deiner Bücher eine Passage die du im nachhinein völlig anders schreiben würdest?

 

Achim Hiltrop: So spontan fällt mir da die Passage aus dem ersten Roman ein, in der Clou Gallagher von Rasheed Korator angesprochen wird. Die Dialoge dieser Szene habe ich schon zigmal neu geschrieben, aber so richtig glücklich bin ich damit nie geworden.

 

FantasyGuide: Anfang 2003 erscheint online deine neue Serie Colin Mirth, um was geht es in dieser neuen Serie?

 

Achim Hiltrop: Colin Mirth ist ein ehemaliger Agent des britischen Secret Service, der zu Scotland Yard versetzt wurde und sich nach langen Jahren im Ausland wieder im nebligen London des Jahres 1876 zurechtfinden muss. Es wird spannend, ein bisschen gruselig und sicherlich auch zwischendurch mal lustig.

 

FantasyGuide: Wird es trotz der neuen Serie weitere Bücher der »Gallagher Chroniken« geben? Wenn ja, nur online oder auch als gedrucktes Werk?

 

Achim Hiltrop: Clou Gallagher hat für den Moment Pause. Ich habe zwar Ideen für neue Bücher, aber noch keine konkreten Pläne. Die Bücher, die bereits geschrieben sind, könnten durchaus in gedruckter Form erscheinen, aber nicht mehr bei meinem bisherigen Verleger.

 

FantasyGuide: Was war der Auslöser und die Idee zu »Colin Mirth«?

 

Achim Hiltrop: Ich wollte einfach mal ein bisschen Abstand zu den »Gallagher-Chroniken« bekommen. Wenn man fast fünfzehn Jahre – mit Unterbrechungen – an einer Sache herumfeilt, kommt irgendwann der Punkt, wo man nur noch für sich selbst und einen sehr kleinen Kreis eingefleischter Fans arbeitet. Ich wollte ein Projekt starten, mit der ich auch Leute ansprechen kann, die vielleicht mit Science Fiction gar nichts am Hut haben. Und da ich über meine Lieblingsstadt London noch gar nichts geschrieben hatte, musste ich das unbedingt nachholen.

 

FantasyGuide: Welche Autoren haben dich beeinflusst?

 

Achim Hiltrop: In der Anfangsphase der »Gallagher-Chroniken« sicherlich Brian Daley, der Schöpfer der ersten Han-Solo-Romane in den siebzigern. Heutzutage sind meine Lieblingsautoren Timothy Zahn, Aaron Allston und Michael Stackpole – zumindest, was »Star Wars« betrifft. Darüber hinaus lese ich gerne Noel Coward, Douglas Adams, David Lodge, Dave Barry, Edgar Rice Burroughs und Edmund Hamilton. Von den deutschprachigen Phantastik-Autoren bevorzuge ich Andreas Eschbach und das Ehepaar Steinmüller.

 

FantasyGuide: Wie kam es zu der Veröffentlichung der »Gallagher-Chroniken«?

 

Achim Hiltrop: Das war eine spannende Geschichte, die ein eigenes Buch füllen würde. Aber um es kurz zu machen – gegen Ende der neunziger Jahre hatte ich mehreren Kleinverlagen mein Expose vorgestellt und auch bei einigen davon tatsächlich Interesse wecken können. Nachdem sich erst jahrelang niemand für den Stoff hatte erwärmen können, flatterten mir dann in kurzer Folge mehrere Verträge ins Haus. Aber es gab natürlich noch einige Fallstricke – der eine erwartete einen Druckkostenzuschuss, der zweite wollte die Bücher ausschließlich als eBooks herausbringen, und der dritte Verlag – ausgerechnet der, bei dem ich letztendlich unterschrieben hatte – ging über die Wupper, noch ehe dort jemals ein einziges Buch erschien. Es war schon glückliche Fügung, dass ich dann auf den mg-Verlag traf, bei dem schließlich die ersten beiden Bücher der »Gallagher-Chroniken« erschienen.

 

FantasyGuide: ScienceFiction ist in Deutschland leider ja immer noch ein »Nischenthema« und entsprechend gering ist auch der Buchanteil in Buchhandlungen. Hast du auch schon erlebt, dass man dich als Genreautor bezeichnet hat und wie bist oder würdest du damit umgehen?

 

Achim Hiltrop: Ich habe mit dem Etikett »Genreautor« kein Problem. Lieber nett in der Nische als Müll im Mainstream.

 

FantasyGuide: Was fasziniert dich selber an Science Fiction?

 

Achim Hiltrop: Um es mit Walt Disney zu sagen: »If you can dream it, you can do it.« Alles ist erlaubt, so lange es sich nicht ausdrücklich selbst widerspricht.

Außerdem ist es wichtig, sich mit der Zukunft zu beschäftigen - wir verbringen schließlich den Rest unseres Lebens darin. Ist es nicht interessant, Trends und Entwicklungen gedanklich weiterzuspinnen und zu sehen, was dabei herauskommen könnte?

 

FantasyGuide: Achim, eine letzte Frage. Dein größter Traum für die Zukunft?

 

Achim Hiltrop: Die Filmrechte an meinen Büchern nach Hollywood zu verkaufen und von den Tantiemen leben zu können, das wär's. Aber ich wäre schon froh, wenn erst mal ein namhafter Verlag auf mich aufmerksam werden würde.

 

FantasyGuide: Achim, ich danke dir sehr für dieses Interview und für den guten und sehr netten Kontakt mit dir. Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute für dich und deine kommenden Romane.

 

Nach oben

Platzhalter
Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 21.05.2005, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 339