Fantasyguide: Du singst mit Dir selbst im Duett, lässt Deine Stimme verfremden - wie setzt ihr derartige Mittel auf Konzerten um?
Joran: Ich nehme an du meinst Crimson Lullaby und Three Roses. Da singe nicht ich die zweite Stimme, sondern Skaldir;).Meistens werden solche Gesangspassagen clean umgesetzt. Es sei denn der Tontechniker verändert etwas, was man aber auf der Bühne meist nicht mitbekommt.
Fantasyguide: Lach! Nein, ich mein die Zweitstimme etwa in Silverleaf, also wenn das Skaldir war ...
Während ihr mit eurer Musik Experimente wagt und komplexere Formen sucht, gerieten die Texte doch eher einfacher und bewegen sich an einigen Stellen von der dunklen Romantik hin zu sachtem Kitsch. Ist das dem Englisch geschuldet und warum gibt es keinen Song in Elfensprache?
Joran: Die Musik ist mir am allerwichtigsten bei meinen Songs. Der Text kann recht einfach sein, solange er die Stimmung und Gefühle am direktesten ausdrückt. Es ist Unsinn, komplizierte Worte zu benutzen, nur damit es wichtiger wirkt. Es wäre allerdings eine Idee, mal wieder einen Song in Quenya zu schreiben.
Nico: Ich bin recht überrascht, dass die Silver Falls-Texte diesen „einfachen“ Eindruck bei Dir erwecken. Aber ich glaube das auch nachvollziehen zu können. Natürlich klingen Passagen wie bei Crimson Lullaby: The Dreamer oder One Last Time (um mal zwei Beispiele zu nennen) auf den ersten Blick sehr alltäglich-weltlich. Sie sind jedoch voller Parabeln und ich persönlich empfinde die Lyrics zu einem großen Teil als viel komplexer und reifer als auf den Vorgängeralben. Aber das ist natürlich – wie fast alles – Geschmacks- und Interpretationssache. ;-)