The Silver Falls (Elane)
 
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The Silver Falls von Elane

Rezension von Ralf Steinberg

 

Man möchte meine, dass es auch langsam Zeit wurde mit dem dritten Album von Elane. Aber in Elanes Heimat Glenvore mag die Zeit langsamer vergehen ...

 

Mit den titelgebenden Silver Falls weisen die Künstler auf einen Wasserfall in ihrer mythischen Welt hin, der für Anfang und Ende steht und auch als Farbe und als Metall

Dabei beginnt es mit Open the gates fast schon traditionell. Joran singt in getragenem Alt über Elfen und ihrem Kampf gegen die Dunkelheit, im Hintergrund drängt die E-Gitarre jedoch schon unaufhaltsam vorwärts. Das steigert sich im folgenden Elfennacht und wird betont durch ein hartes und sehr statisches Schlagzeug. Der Bruch zwischen Strophe und Refrain ist hier, wie auch in The land through your eyes sehr groß und führt zu einem Gefühl des Harmonieverlustes. So ist das ganze Album insgesamt rockiger geworden, trotz einiger ruhiger Elemente. Sehr schön sind immer wieder die Momente, in den die Violine mit der Melodie tanzt. Hier mischen sich Folk-Klänge mit der aggressiven Tanzlust einer teuflischen Paganini-Geige.

 

Elane haben sich musikalisch spürbar weiter entwickelt. Auch wenn mein Lieblingssong, The Emerald Princess im eigentlichen Sinne klassisch und orthodox anmutet, wirkt es in sich rund.

Da fällt es schwer, die folgenden Kompositionen entsprechend zu würdigen. Doch die beiden Crimson Lullaby könnten in eine ganz andere Richtung der musikalischen Entwicklung weisen. Was hier an Struktur und technischer Experimentierfreude verstärkt sich noch im bewegenden instrumentalen Teil von Enchantment.

 

Bei den Texten verspürte ich diese Experimentierfreude so nicht ganz. Sie bewegen sich bei aller lyrisch bedingten Motivauswahl stets im Fahrwasser gängiger Bilder und geraten hin und wieder zu seichtem Kitsch.

„Guarded by stars/ kept of your song/ your voice full of magic/ it whispers to me“

Zwar tragen die Lyrics die Romantik des Verlassenen, der sehnsuchtsvollen Qualen und Geheimnisse, aber Elane bevorzugen klare und deutliche Worte. Vielleicht liegt es auch an der gewählten Sprache. Das stört natürlich nicht wirklich, denn insgesamt bleibt das Album vielschichtig und zeigt bei jedem Hören neue Facetten. Elane auf ihren Pfaden zu begleiten bereitet auf jeden Fall eine große und sinnliche Freude.

 

Glücklicherweise war die Band erneut bereit, Fragen zu ihrem neuen Album zu beantworten. Das Interview mit Joran und Nico von Elane kann einige Punkte der Rezension näher beleuchten.

 

Die erste Auflage des Albums enthält als Bonus noch das klassische „Three Roses“ sowie eine spezielle Version von „Elfennacht“. Die Covergestaltung ist edel und weist den Hörer stilvoll auf den Inhalt hin.

 

Fazit:

Elane entwickeln sich auf ihrem dritten Album spürbar weiter. Trotz elektronischer Mittel bieten die Songs eine kraftvolle und zugleich zärtliche Reise, auf der wir nicht nur der Sehnsucht nach etwas unaussprechlichem verspüren, sondern auch der eigenen Dunkelheit begegnen.

 

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CD:

The Silver Falls

Künstler: Elane

Musikrichtung: Dark-Folk

Audio CD (24. Oktober 2008)

Label: Curzweyhl (rough trade)

 

ASIN: B001EGQ5Q2

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Playlist

  • 1. Open The Gates

  • 2. Elfennacht

  • 3. Silverleaf

  • 4. The Land Through Your Eyes

  • 5. Paperboat & Silverkite

  • 6. The Emerald Princess

  • 7. Crimson Lullaby: The Weight Of The World

  • 8. Crimson Lullaby: The Dreamer

  • 9. Amber Fields

  • 10. My Promised Land

  • 11. Enchantment (Dance With A Storm)

  • 12. One Last Time

  • Bonus: 13. Three Roses

  • Bonus: 14. Elfennacht (5.1 Surround-Mix Data Track*)


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Erstellt: 15.10.2008, zuletzt aktualisiert: 22.12.2022 20:39, 7555