Interview mit Marc-Alastor E.-E.
Wir wollten wissen wer hinter „Kriecher“ steht und haben Marc-Alastor E.E. ein paar Fragen gestellt.
FantasyGuide: Marc-A., 20jähriges Jubiläum zu der Reihe “Geisterdrache”. Was bedeutet dieses Jubiläum für dich persönlich?
Marc-A.: Zunächst einmal traf mich das Jubiläum recht überraschend, denn ich habe mir darüber gar keine Gedanken gemacht, und es ist nur einem Zufall zu verdanken gewesen, daß es endeckt wurde. Die Webmistress meiner Websites änderte die Copyright Daten der Seiten und ihr fiel dabei auf, daß es 20 Jahre sind. Da war ich erst einmal überrascht und geschockt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Jetzt freue ich mich sehr über das Jubiläum und es spornt natürlich auch an, in den nächsten Jahren all das, was angefangen wurde, endlich vernünftig zum Ende zu bringen und auch innovativ fortzuführen.
FantasyGuide: Das Buch „Liber Incendium Veritas“, welches von dem Kampf zwischen einem Drachengott und einer zerstörerischen Urgöttin handelt war ja für dich der gedankliche Grundstein zu „Geisterdrache“. Wodurch genau hat sich die Idee bei dir entwickelt und was hat dich daran so fasziniert das du es als Epos umgesetzt hast?
Marc-A.: Erst einmal stand zu dem Zeitpunkt ja noch nicht fest, daß es ein Epos werden würde, denn damals schrieb ich nur einige Kurzgeschichten zu dem Thema. Erst die Menge machte später den Epos aus. Erst nach der Entwicklung in Rollenspielsystemen verlangte die Welt und ihre Zusammenhänge nach einer epischen Verarbeitung, der ich mich dann gerne hingegeben habe. Damals wie heute faszinierte mich die Idee, daß der Drache im Liber I. V. als der Beschützer auftrat und die Mutter als das (oberflächlich betrachtet) Zerstörerische. Es war ungewohnt und inspirierend. Der Drache, der in der christlichen Religion als das Böse dargestellt wird, war mit einem Male ein neutraler Mittelpunkt philosophischer und naturverbundener Betrachtung. Und die Femme de Fatale, dargestellt durch eine schöpferische Göttin, war interessant, weil sie zwei Gegensätze auf sich vereint. Sie vernichtet, um zu schöpfen, sie schöpft, um zu vernichten. Als Verbindung ergäben sie ein Ganzes, vergleichbar mit dem, was wir metaphorisch schon mal als Mutter Natur bezeichnen, und getrennt? Nun ja, der Epos wird es zeigen...
FantasyGuide: Der Weg war ja von Kurzgeschichten über Liedertexte zu den Büchern. Eine gewollte Entwicklung oder hat es sich so einfach natürlich entwickelt?
Marc-A.: Es war eine natürliche Entwicklung. Ich fing mit Kurzgeschichten an. Die Liedertexte ergänzten die Geschichten, die Gedichte und die Rollenspielrunden in der Zeit, als die gleichnamige Musikband und ich versuchten, das Ganze auch in das musikalische Medium zu übertragen.
FantasyGuide: War es ein schwieriger Schritt von der Kurzgeschichte zum komplexen Roman?
Marc-A.: Ich habe sehr früh komplexe Romane geschrieben. Mein erstes Buch schrieb ich mit 14 oder 15 Jahren und es hatte ungefähr 800 Seiten. Mal ganz davon abgesehen, dass ich ohnehin eher eine Vorliebe für lange Werke habe, was darin begründet liegt, dass ich Charakteren gerne Entwicklungsfreiraum gebe. Man darf nicht vergessen, dass "Kriecher" - obzwar als erster veröffentlicht - nicht mein erstes Werk gewesen ist. Der Schritt von den "Kriecher"-Epidosen zum "Adulator"-Roman war also eine ganz bewußte Entscheidung, so wie es im dritten Band "Tetelestai!" eine Wandlung zum Bühnenstück gibt.
FantasyGuide: Die Welt in der „Geisterdrache“ spielt hast du ja selbst entwickelt, ist es eine Entwicklung die sich anhand der Bücher immer weiter erweitert oder hast du erst die Welt entwickelt und anhand des dortigen festen Rahmen deine Bücher geschrieben?
Marc-A.: Sowohl als auch. Das Eine ging nicht ohne das Andere. Das ist aber heute auch zum Teil sehr problematisch, denn wir finden ständig Weltinformationen, die in alten Rollenspielunterlagen, Notizzetteln oder in begonnenen aber noch nicht beendeten Erzählungen stecken, und die natürlich eingebracht werden müssen. Auf der Internetseite Praegaia.de sammeln wir die Ergebnisse der Daten und stimmen sie auch mit dem heutigen Wissenstand ab. Denn Praegaia ist ja eine Urwelt, und es gibt viele Wissenschaftszweige, die sich mit Frühkulturen und Wesen jener Zeit ernsthaft auseinandersetzen. Um auch da möglichst authentisch zu sein, verarbeite ich alle Informationen, die ich dahingehend bekommen kann. So entwickelt sich die Welt auch selbst, wenn man so will, und ich sammele häufig nur die Informationen und bringe sie untereinander in den nötigen Konsens.
Ich finde es bei den angestrengten Recherchen immer belustigend, wieviel Forschungen wir in den Weltraum unternehmen, wo es noch derart viele Geheimnisse auf der Erde gibt, denen wir mit Ignoranz oder Gleichgültigkeit begegnen, ja, die wir dann sogar verpönen und hämisch als Alternativwissenschaften betiteln. Dabei sind die Irrtümer in der Evolutionstheorie immer weniger zu übersehen und die Beantwortungen der einfachsten physikalischen Fragen sind durch die moderne Wissenschaft zuweilen nicht möglich und auch nicht gewollt. Wir forschen immer weiter in Bereichen, deren Grundlagen wir zu verstehen glauben, anstatt erst einmal diese Grundlagen wirklich zu sichern. Ich betrachte es deshalb als absolut ungesichert, das sich die ersten Hochkulturen allenfalls 4000 v.Chr. entwickelt haben mögen. Und ich beziehe auch mit ein, daß es renommierte Wissenschaftler gibt, die bestätigen, was zum Beispiel asiatische Mythen schon immer behaupteten: daß wir in einem Universum leben, das periodisch untergeht und wieder neu entsteht – die Theorie eines zyklischen Weltbildes, dem Praegaia und Geisterdrache Rechnung trägt.
FantasyGuide: Marc-A., einen ich möchte mal sagen Anti-Helden wie “Kriecher” als Protagonisten zu nehmen ist ja eher nicht die Regel. Was fasziniert dich selber an der Figur des Anti-Helden, der sogleich grausam wie auch äußerst menschlich sein kann?
Marc-A.: Mein eigener Anspruch an Literatur. Es sind nicht die neuen, andersartigen Welten, die fremdartigen Wesen oder die anderen physikalischen Gesetze, die einen phantastischen Roman mit seinem Kosmos spannend und anspruchsvoll werden lassen. Etwas, was meiner Meinung nach immer wieder falsch verstanden wird. Es sind die Charakteren, die nicht nur glaubhaft und nachvollziehbar sein müssen, sondern außergewöhnlich und ab und an auch überlebensgroß. Ein Anti-Held ist sogar noch vielfältiger, denn er ist viel wandlungsfähiger und spielt in gewisser Weise mit den Sympathien und Antipathien des Lesers, abhängig von seinem eigenen Entwicklungsstand und inneren Konflikt. Das macht die Sache sehr spannend für Leser und Autor.
FantasyGuide: In „Adulator“ führst du mehrere Handlungsstränge geschickt und sicher zum Finale zusammen. Aber was ist mit Okeaneaes, hattest du ihn vergessen oder war das so geplant, dass er nie in Gribathan ankommt?
Marc-A.: Alle meine Bücher entwickeln sich mit ihren Charakteren. Das ganze funktioniert wie ein Rollenspiel, in dem die Charakteren ja auch geprüft werden. Okeaneaes' Handlungsstrang verkümmerte auf der Strecke, damit er am Ende Zeuge von etwas werden konnte, das eine neue Geschichte hervorbrachte - eine, die schon vor Jahren eine Rolle spielte - nämlich die beiden Kinder der Göttin Medoreigtulb, die zusammen sind, aber voneinander nichts wissen und dennoch Schlüssel des göttlichen und perfiden Plans von Medoreigtulb sind. Dieses Treffen wird Okeaneaes dazu bewegen, nach Innocenz zurückzukehren, die Zyklopen um sich zu versammeln und ihr Oberhaupt zu werden...doch das ist eine andere Geschichte...
FantasyGuide: Marc-Alastor, in deinen Büchern „Kriecher“ und Adulator wimmelt es von altdeutschen Begriffen (sintemal, itzt...), die den Geschichten ja ihre eigene Note verleihen. Gehörten diese Wörter schon zu deinem Wortschatz oder hast du noch extra nach diesen Begriffen recherchiert?
Marc-A.: Zum Teil gehören die Begriff schon zu meinem Wortschatz, einige jedoch sind recherchiert, denn viele Worte sind bereits untergegangen und verschollen, was ich sehr bedauerlich finde. Es gibt viele Worte, die sich abwandelten oder ganz vergessen wurden und ich versuche in meinen Büchern, einige wieder aufleben zu lassen, weil ich sie sehr schön finde, wenn auch der Umgang oftmals gewöhnungsbedürftig ist - gerade für den Leser. "Sintemal" und "itzt" sind ja noch einfache Worte, die zum Teil sogar noch im Duden zu finden sind, aber andere Wörter sind tatsächlich kaum noch auffindbar.
FantasyGuide: Du beziehst dich auch auf den lateinischen Versband Liber Incednium Veritas. Können wir davon ausgehen das du des Lateinischen mächtig bist?
Marc-A.: Nur zum Teil, so dass ich mir zuweilen schon Beratung holen muss. Das Liber Incendium Veritas wurde deshalb schon von einem Profi übersetzt.
FantasyGuide: Was hältst du von der Idee, in Zukunft die altdeutschen Begriffe und vielleicht auch ein paar lateinische, im Anhang der Bände oder auf der Internetseite zu Erklären?
Marc-A.: Das ist prinzipiell eine gute Idee. Bislang habe ich immer versucht, die Wort im Text zu erklären, wenn sie sich nicht ohnehin selbst definieren, wie zum Beispiel "zernichten". Ich werde diese Idee aber in jedem Fall im Hinterkopf behalten.
FantasyGuide: Gab es für deinen literarischen Stil und auch für deinen Protagonisten „Kriecher“ persönliche Vorbilder, ich denke da nur als Beispiel an Kane von Karl Edward Wagner oder Elric von Michael Moorcock, oder war es eine Entwicklung in der du die Heldenfigur, eben zwiespältig und auch zu Fehlentscheidungen neigend, wie du sie sehen würdest umgesetzt hast?
Marc-A.: Es gab nichts und niemanden, das/der für „Kriecher“ Pate stand. Ich bin ein großer Verehrer von Karl Edward Wagners Schreibstil und natürlich auch von Kane. Elric und Michael Moorcock stehe ich eher mit gemischten Gefühlen gegenüber. Aber beide Anti-Helden unterscheiden sich erheblich von Kriecher. Zudem habe ich keine bewußten Vorbilder für meinen Schreibstil. Er hat sich all die Jahre zusammen mit meinen Wünschen und Ansprüchen entwickelt. Ich verehre in erster Linie klassische Autoren mit einem vielfältigen Sprachstil und mit einer harmonischen Erzählweise, und natürlich hatte das auch seinen Einfluß auf meinen eigenen Anspruch vor allen Dingen, was die Qualität betrifft. Ansonsten stehen, meiner Meinung nach direkte Vorbilder der freien Entwicklung eines Autoren nur im Weg.
FantasyGuide: Marc-A., wie würdest du deinen Epos “Geisterdrache” vom Stil und Inhalt selber kurz beschreiben?
Marc-A.: Düstere Endzeitstimmung in einer High-Fantasy-Welt und vor dem Hintergrund die Einzelschicksale einzelner Gemeiner, die über sich selbst herauswachsen, erzählt mit einem altertümlichen Sprachstil.
FantasyGuide: Zwei Bände, „Kriecher“ und „Adulator“, sind ja nun druckfrisch in einer Neuauflage beim Blitz-Verlag erschienen, der dritte Band „Tetelestai!“ steht für September auch beim Blitz-Verlag an. Hast du einen festen Umfang des Epos im Hinterkopf, oder entwickelt es sich stetig weiter ohne das du jetzt schon sagen könntest wie das Ende aussehen wird?
Marc-A.: Ein Ende wird es nicht geben. Niemals. Dafür hängt für mich zuviel Herzblut an dem Epos. Ich bemühe mich sehr darum, das Epos für den Leser und dessen wirtschaftlichen Interessen so verträglich wie möglich zu machen, soll heißen, man muß nicht zwangsläufig jeden Band lesen, um das oftmals für ein Epos unabdingbare Verständnis zu erlangen. Es wird kürzere Zyklen, Anthologien und auch Einzelromane geben, die sowohl Einzelschicksale beschreiben wie auch das Weltgeschehen vorantreiben. Natürlich ist es zwar förderlich, soviel wie möglich davon zu kennen, dennoch muß man nicht zum verkniffenen Sammler werden, um für sich gewährleisten zu können, nichts verpaßt zu haben. Man sieht es deutlich an vielen Verlagsprogrammen, daß zu lange Editionen immer weniger tragbar werden, weil durch die wirtschaftliche Lage immer mehr Leser zu langen Mehrteilern „nein“ sagen, um sich nicht über einen längeren Zeitraum fest binden zu müssen. Eine solche Bindung ist zwar begrüßenswert, muß aber auch nicht zwangsläufig sein, denn die Freiheit, die ich meinen Lesern damit einräume, entscheiden zu können, welche Bücher des Epos für ihn interessant sind, bekommt mir selbst ja auch gut – ich kann mich zwischendurch immer mal wieder anderen Themen und auch Romanen widmen.
FantasyGuide: Der erste Band von „Geisterdrache“ war ja noch bei einen anderen Verlag erschienen, nun der komplette Wechsel zum Blitz-Verlag. Wie kam es zu dem Wechsel und auf was können die Leser von „Geisterdrache“ dort noch hoffen?
Marc-A.: Vor allen Dingen auf Kontinuität. Der Schattenwelt-Verlag erwies sich leider als keine gute Wahl und segnete deshalb ja auch schnell das Zeitliche. Bei BLITZ ist Geisterdrache jetzt in Serie gegangen, was es mir ermöglicht, regelmäßig Manuskripte zu veröffentlichen. Zwar sind die Auflagen mittlerweile limitiert und nur noch über den Verlag erhältlich, aber eine gleichbleibende Qualität der Bände und Kontinuität von Ausgaben sind mir mindestens ebenso wichtig wie die Möglichkeit, die Bücher überall kaufen zu können.
Und die Serie wird mit dem dritten Teil des „De Joco Suae Moechae“ Zyklus –Tetelestai!– im Herbst fortgesetzt, womit der erste Zyklus dann auch beendet wäre. Im Winter wird es dann zum Jubiläum noch eine Sonderausgabe einer Anthologie mit Kurzgeschichten aus den 20 Jahren geben und 2005 beginnt dann ein neuer Zyklus oder aber es erscheint zunächst ein Einzelroman, das lasse ich mir noch offen.
FantasyGuide: Auf deiner Site www.geisterdrache.de hast du einen sehr großen Teils deines Materials geschützt untergebracht, welches man erst nach vorheriger Anmeldung ersehen kann. Welchen Grund gibt es für diese doch recht ungewöhnliche Vorgehensweise und wird es so zukünftig bleiben? Was kann der Leser dort nach Anmeldung überhaupt erwarten?
Marc-A.: Man kann dort die bereits überarbeiteten Kurzgeschichten, die Lieder und die Gedichte vorfinden, die bis dato zum Zyklus erschienen sind. Schützen mußten wir den Bereich zwangsläufig, weil es immer wieder Zeitgenossen gegeben hat, die einige Inhalte gestohlen und auf ihren eigenen Seiten als ihr Eigentum ausgegeben haben. Zwar ist die urheberrechtliche Sachlage dabei eindeutig, sie aber durchzusetzen, hierzulande noch immer schwierig. Das beginnt schon bei der Ermittlung der Inhaber der Seiten und setzt sich im Rechtsstreit fort. Irgendwann waren wir es leid, unsere Arbeitskraft darauf zu verwenden, diese Diebstähle zu verfolgen und zur Anzeige zu bringen, und so sahen wir uns gezwungen, die Inhalte nur noch für Buchleser freizugeben. Dieser Schutz ist zwar auch nicht allumfassend und für neue Besucher ist diese Lösung auch nicht zufriedenstellend, jedoch haben wir im Augenblick keine andere Wahl. Wir arbeiten jedoch daran, die Inhalte vor dem Paßwort-Portal auszuweiten, um auch neue Besucher erreichen zu können. Es bestünde auch noch die Möglichkeit, den Zugang des gesicherten Bereiches registrierten Benutzern zugänglich zu machen. Wie wir uns da entscheiden werden, steht noch nicht fest, aber auch in diesem Jahr darf man noch einiges erwarten.
FantasyGuide: Wer arbeitet den noch außer dir, an der Verwirklichung der Homepage mit?
Marc-A.: Die Websites gehören Marina Stevens und sie kümmert sich auch um alle Inhalte. Allerdings besitze ich ebenfalls Zugriff auf die Seiten, so dass ich nötigenfalls auch etwas einbringen kann.
FantasyGuide: Marc-A., wir möchten auch ein wenig auf den Menschen und Autoren Marc-Alastor E.-E. eingehen, wie würdest du dich selber als Menschen beschreiben?
Marc-A.: Am besten sollte man das die Menschen fragen, die mich gut kenne, denn für einen selbst ist das eine wirklich schwer zu beantwortende Frage. Im Grunde bin ich ein introvertierter, nachdenklicher Mensch, der nach außen hin, wenn überhaupt, oftmals extrovertiert und eher zynisch oder auch ironisch auftritt. Ich interessiere mich für Philosophie, Frühgeschichte und Okkultismus, Religionen, Mythologien und Literatur. Ich forsche, erwäge und werte aus, schließe aber nicht einfach etwas aus, weil es nicht beweisbar ist. Ich will wissen, aber auch glauben. Ich denke, das trifft es im Groben.
FantasyGuide: Du hast einen interessanten Weg als Autoren hinter dich gebracht, von Kurzgeschichten über Gedichte und Liedertexte zu Romanen. War dieses eine aus deiner Sicht notwendige Entwicklung um den eigenen Stil und Klasse zu finden den du mit „Geisterdrache“ erreicht hast?
Marc-A.: Natürlich war der Weg auch Teil der Entwicklung, sowohl der zeitliche Rahmen als auch die unterschiedlichen Textformen, denn man lernt dadurch immer sicherer und professioneller mit den Medien zu arbeiten. Aber im Wesentlichen, so denke ich, wird die Entwicklung eines Autors durch seine Entwicklung als Persönlichkeit und Mensch bestimmt.
FantasyGuide: Was fasziniert dich persönlich an der Genremischung Fantasy und Horror?
Marc-A.: Ich mag sowohl das eine wie das andere Genre und liebe es, sie miteinander zu vereinen. Etwas verallgemeinert ausgedrückt würde ich aber auch sagen, daß beide ihre guten und schlechten Seiten haben, so ist Fantasy zumeist episch angelegt, was den Stories häufig Geschwindigkeit und Spannung nimmt, Horror besitzt dagegen zwar häufig besagtes, läßt dafür aber zuweilen den Tiefgang in den Stories vermissen. Ich trachte im Genremix die charakteristischen und guten Merkmale miteinander zu verbinden.
FantasyGuide: Okkultismus und Esoterik sind bzw. waren ja mit ein Auslöser zu deinem Weg als Autor. Wie stehst du zu diesen Gebieten und was bedeuten sie dir?
Marc-A.: Sie sind für mich ebenso wichtig wie die sogenannten „modernen“ Wissenschaften und fördern meine persönliche Entwicklung sehr.
FantasyGuide: Marc-A., bist du eher der “Solist” in Sachen Schreiben oder könntest du dir auch vorstellen mit anderen Autoren zusammen an einer Reihe oder einem Buch zu schreiben?
Marc-A.: Vorstellen kann ich mir das ganz sicherlich. Es gab das ein oder andere Angebot auch schon, aber bislang haben diese mich nicht überzeugt. Ich müßte dann schon sicher sein, mich auch stilistisch einbringen zu können und das es auch für das Produkt gut ist. Im Augenblick plant Alisha Bionda eine Zusammenarbeit mit mir und darauf freue ich mich sehr, weil die Serienexposees vielversprechend sind.
FantasyGuide: Außer weitere Werke zu „Geisterdrache“, Gedanken an andere Bücher die du verwirklichen möchtest? Auf was kann man zukünftig von Marc-Alastor E.-E. gespannt sein?
Marc-A.: Ich schreibe an einem historischen Mystery/Vampir-Roman und habe noch zwei weitere Exposees in Arbeit, nebenher warte ich noch auf die Veröffentlichung meiner Maliziösen Märchen, die im Verlag Lindenstruth erscheinen werden.
FantasyGuide: Was hältst du als Schriftsteller, eigentlich von der neuen Rechtschreibreform?
Marc-A.: Nicht viel. Sie bringt nur wenig sinnvolle Vereinfachungen, dafür lässt sie jedoch altertümliche Form untergehen oder verstümmelt Schreibweisen. Ich bin kein Gegner von Reformen, aber wie immer in diesem Land werden sie an den falschen Stellen gemacht.
FantasyGuide: Marc-A., wir danken dir für dieses Interview und den Einblick in deinen Epos „Geisterdrache“, den du uns ermöglicht hast.
Marc-A.: Ich habe zu danken.
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