Interview: Matthias Falke
 
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Interview: Matthias Falke

von Ralf Steinberg

 

Matthias Falke schreibt seit Jahren erfolgreiche Science Fiction und erhielt 2010 den DSFP für die Erzählung Boa. Esperança. Anlässlich seines ersten Beitrages zur Neunten Expansion erklärte er sich bereit, uns einige Fragen zu beantworten:

 

Fantasyguide: Hallo Matthias, Du gehörst zu den produktivsten deutschen Science-Fiction Autoren und bist nun auch an der SF-Reihe des Wurdack Verlages »Die Neunte Expansion« beteiligt. Was bedeutet Schreiben für Dich? Berufung oder Profession?

 

Matthias Falke: Schreiben ist für mich lebensnotwendig. Wenn ich drei Tage am Stück nicht an den Schreibtisch komme, kriege ich psychische Probleme. Aber im Ernst: Ich habe irgendwann festgestellt, dass ich die tägliche Routine des Formulierens nicht mehr missen möchte. Etwas anderes, als morgens den PC anzufahren und an das aktuelle Manuskript zu gehen, kann ich mir nicht vorstellen. Von daher: Berufung, was nicht heißt, dass ich das ganze nicht so professionell wie möglich betreiben möchte.

 

 

Fantasyguide: Gibt es etwas, das Dich besonders an der Mitarbeit am Projekt »D9E« reizte?

 

Matthias Falke: Wenn Ernst Wurdack anruft und fragt, ob man an einer neuen Reihe mitschreiben will, sagt man nicht Nein. An der Ausrichtung von »D9E« im Speziellen hat mich gereizt, dass man als Autor sehr viel mehr Freiheiten hat als bei einer normalen Serie, etwa Star Voyager. Jeder kann sich Crew und Handlung selbst ausdenken, der gemeinsame Hintergrund des Hondh-Universums bleibt am Anfang bewusst vage. Das fand ich sehr spannend. Bei den kommenden Bänden besteht die Herausforderung darin, dass das ganze trotzdem einen übergeordneten Zusammenhang hat – und dass die Leser den ungewöhnlichen Weg mitgehen.

 

Fantasyguide: Wie gestaltet sich für Dich die Zusammenarbeit mit den anderen Beteiligten?

 

Matthias Falke: Am Anfang hieß es: Jeder macht sein Ding. Dann haben wir aber doch gemerkt, dass es ohne ein Minimum an Abstimmung nicht geht. Es gibt ein eigenes »D9E«-Forum, wo alles durchgesprochen wird. Auch die Rohmanuskripte der anderen Autoren zirkulieren via Dropbox, so dass man immer auf dem Laufenden ist. Sich gegenseitig beim Schreiben über die Schulter zu schauen, das finde ich sehr interessant.

 

 

Fantasyguide: Seid ihr untereinander lieb und nett oder fliegen da schon einmal die Fetzen? Gibt es Texte anderer, von denen Du richtiggehend geflasht oder abgrundtief abgestoßen wurdest?

 

Matthias Falke: Der Umgang im internen Forum ist sehr kollegial und humorig, im Ton so wie im offenen Forum auch, oder etwa auf Facebook. Dirks Schreibe kannte ich schon, deshalb war sein erster Band in etwa so, wie ich es erwartet hatte. Von Niklas’ und Nadines Romanen war ich positiv überrascht. Beide sind professionell geschrieben und haben doch jeweils einen ganz eigenen unverwechselbaren Sound. Das ist toll, weil es genau das ist, worum es bei dieser Reihe geht.

 

 

Fantasyguide: Es gibt einige Plot-Ähnlichkeiten zu Band 2 Das Haus der blauen Aschen von Niklas Peinecke, etwa die Meuterei-Situation an Bord und die parallele Erkundung eines Artefakts. Steckt eine Elfenverschwörung dahinter?

 

Matthias Falke: Diese Ähnlichkeiten würde ich nicht überbewerten, eher die ganz unterschiedlichen Herangehensweisen betonen. Der Plot ist einer der typischen SF-Plots überhaupt: eine Crew findet ein rätselhaftes Artefakt, während der Erkundung brechen interne Spannungen auf. Das gibt es gefühlt einige Millionen Mal. Die Frage ist eben, wie man es umsetzt. Mich hat das Düstere, Klaustrophobische gereizt. Für Verschwörungstheorien sehe ich aber keinen Anlass.



Fantasyguide: Wenn ich das richtig gelesen habe, konntest Du auch Aspekte Deines »Enthymesis«-Universums unterbringen. Eine Hintertür für ein mögliches Crossover?

 

Matthias Falke: Kann ich von hier aus nicht bestätigen.

 

 

Fantasyguide: Ich kam darauf, weil die Neumann-Sonden mich stark an die Sonden aus »Museumsschiff erinnerten«. Aber das führt mich zu der Frage, welche Beschränkungen muss man als SF-Autor seiner Technik mitgeben, damit noch Platz für handelnde Menschen ist?

 

Matthias Falke: Solche Sonden oder Drohnen gibt es ja immer irgendwie. Das Stichwort »Neumann« stammt von einem der anderen Autoren. Ich fühlte mich an die »Neumann-Kybernetik« erinnert, die bei P. F. Hamilton eine gewisse Rolle spielt. Daraufhin musste ich mich belehren lassen, dass es John Neumann wirklich gab, er war ein Physiker des Manhattan-Projekts, wie ja auch der Herr Menger. Allzu mächtig darf die Technik nicht sein, das stimmt, sonst sind sämtliche Überraschungsmomente weg. Einige Leser des »Kristalls« haben sich gewundert, dass ich die Scardanelli als so heruntergekommen beschreibe, obwohl es doch Synthetisatoren gibt, mit denen man Ersatzteile herstellen könnte. Aber das scheint mir gerade der Punkt zu sein: Auch wir »könnten« heute, technisch gesehen, schon zum Mars fliegen, aber wir machen es nicht. Die Technik ist da, aber die Entscheidungen müssen von Menschen getroffen werden. Und die blockieren sich eben gerne durch ihre Rivalitäten oder andere Unzulänglichkeiten.

 

 

Fantasyguide: Wie ähnlich sind sich die beiden Weltentwürfe von D9E und »Enthymesis«, worin unterscheiden sie sich für Dich?

 

Matthias Falke: Enthymesis ist komplett auf meinem Mist gewachsen. Ich entwickle die Saga, die auf sieben Trilogien angelegt ist, seit fünfzehn Jahren und habe jetzt in Begedia auch einen Verlag gefunden, der ein solches Wagnis auf sich nimmt. Mit Torus der Tloxi starten wir dieser Tage immerhin in die dritte Trilogie. Es ist eine geschichtsphilosophische Konstruktion über Aufstieg und Zerfall eines Imperiums, als Vorbilder nenne ich immer ganz unbescheiden Herberts Dune und Asimovs Foundation.

Bei »D9E§ habe ich keine »übergeordneten« Ambitionen in diesem Sinne. Inwieweit aus der Reihe wirklich eine Saga wird, muss sich erst noch zeigen. Bis jetzt liegt der Reiz, wie gesagt, eher in der Polyphonie.

 

Fantasyguide: »Kristall in fernem Himmel« erinnert an diverse Piratengeschichten, natürlich auch an Die Schatzinsel. Wolltest Du eine derartige Verbindung erreichen oder geschah das eher aus dem Stoff heraus?

 

Matthias Falke: An die »Schatzinsel« habe ich nun wirklich nicht gedacht. Wie gesagt: Für mich ist es einfach ein klassischer SF-Plot, der zum Teil auch durch das Hintergrundgeschehen vorgegeben war. Irgendwann mussten nun einmal Artefakte der Hondh auftauchen, schließlich diese selbst. Als Autor schickt man einfach eine Crew auf die Reise und sieht dann zu, wie sich die Sache vor Ort entwickelt.

 

 

Fantasyguide: Deine Figuren (soweit ich Deine Werke bisher kenne) besitzen eher unsympathische Charaktere, diesmal hatte ich das Gefühl, dass Dir diese Konzentration an kaputten Typen besonders viel Spaß bereitete. Was müssen gute Figuren für Dich mitbringen?

 

Matthias Falke: Eine solche Crew ist immer eine Versuchsanordnung. Mich interessiert, wie menschliche Kollektive sich unter Stress verhalten. Von meinen Bergreisen könnte ich da jetzt lange Geschichten erzählen, was passiert, wenn man ein paar Wochen lang zusammen unterwegs ist und die verschiedenen Animositäten aufbrechen. Eine Figur wie den Kommandanten Butch zu beschreiben, ist natürlich reizvoll, weil er durch seine alkoholbedingte Sprunghaftigkeit immer ein Moment des Unberechenbaren hereinbringt. Daneben gibt es durchaus Lichtgestalten wie den fast engelhaft reinen Manuel.

Am Anfang gibt es ja immer zwei Fragen: Wo ist der Konflikt? Und: Wie verläuft die Entwicklung? Der eine bricht zusammen, der andere wächst über sich hinaus. Wenn das in Form einer gewissen Ambivalenz in einer Figur angelegt ist, kann man mit ihr arbeiten.

 

 

Fantasyguide: Apropos » fast engelhaft reiner Manuel« – er dient so ein bisschen als Fokus der Geschichte, Butch sieht in ihm den Sohn, auch Nola empfindet teilweise Mutterinstinkte, während der Erste Offizier ihn als Konkurrenz betrachtet. Manuel selbst aber blieb für mich eher blass. Diente er Dir tatsächlich nur als Kontrastmittel und Erzählperspektive oder wolltest Du etwas prinzipielles in ihm sehen, immerhin ist Engel ja auch ein Symbol?

 

Matthias Falke: Die »Guten« sind meist etwas blass, die Bösen sind charismatischer, sie geben mehr her. Aber Manuel legt, denke ich, das Passive zum Ende hin ab und steigert sich. Natürlich wirkt er hauptsächlich durch den Kontrast zu Chargen wie Derek oder Cooper. Aber er hat, hoffe ich, auch seine eigenen Qualitäten. Für die Wenigen, die überleben, wird er zu einem Erlöser.

 

Fantasyguide: Der menschliche Dreck und die dunklen Triebfedern seiner Existenz beherrschen irgendwie immer wieder Deine Geschichten. Siehst Du die Zukunft als eher dunkle Bedrohung oder ist das rein dramaturgische Notwendigkeit?

 

Matthias Falke: Science Fiction ist für mich nicht unbedingt »Zukunfts«-Literatur, sondern eher experimentelle Literatur, bei der man einfach mehr erzählerische Freiheiten hat als bei einem »realistischen« Roman. Ich persönlich glaube nicht, dass die Entwicklung oder der »Fortschritt« einfach immer so weiter gehen. Wir mussten ja unsere Erwartungen bereits zurückschrauben. Als Jugendlicher, der ein Modell des Space Shuttles gebastelt hatte, ging ich fest davon aus, jenseits der 30 einmal selbst in den Weltraum zu fliegen. Inzwischen ist das alles doch sehr ins Stocke gekommen, und ob wir noch eine Marsmission erleben, wage ich eher zu bezweifeln. Sowohl die technische als auch die politische Entwicklung sind nicht unumkehrbar. Darum ginge es dann eben in »Enthymesis«. Alle Errungenschaften der sogenannten »Zivilisation« können und werden auch wieder verloren gehen.

 

 

Fantasyguide: Hast Du als SF-Autor Einfluss darauf, dass sich die Leute wieder mehr für Weltraummissionen interessieren oder dass Jugendliche Kosmonauten werden wollen?

 

Matthias Falke: Gesellschaftlichen Einfluss hat man als Autor heute vermutlich gar nicht mehr, selbst bei wesentlich höheren Auflagen, als wir sie erzielen. Da müsste man ins Fernsehen, am besten zu irgendeiner Casting-Show. Mit meinen Söhnen baue ich Lego-Raumschiffe oder zeige ihnen die BURAN in Speyer, so weit reicht mein Arm immerhin.

 

 

Fantasyguide: Du hast ja bereits geäußert, dass »Kristall in fernem Himmel« kein Auftaktband eines Mehrteilers ist. Gibt es dennoch eine Chance, dass Deine D9E-Figuren wieder auftauchen?

 

Matthias Falke: Ich habe aus den wenigen Überlebenden des »Kristalls« bereits eine neue Crew destilliert und einen zweiten Roman dazu geschrieben, der 2015 erscheinen wird. Aktuell stehe ich mit Ernst Wurdack in Verhandlungen, auch noch weitere Bände beizusteuern. Es hat sich im ganzen Autorenteam jetzt doch so ergeben, dass jeder seine Personen und seinen Handlungsfaden noch über einen oder mehrere weitere Teile beibehält. Die Leser können sich also in jedem Fall auf Fortsetzungen freuen.

 

 

Fantasyguide: Hast Du schon einmal bereut, eine Figur umgebracht zu haben? Hast Du empörte Fans deswegen?

 

Matthias Falke: Eigentlich nicht, nein. Natürlich könnte man aus jeder Figur noch etwas herauskitzeln. Aber es kommt eben darauf an, das zu tun, bevor sie über den Jordan geht.

 

Fantasyguide: D9E arbeitet mit dem Menger-Raum als Medium der überlichtschnellen Fortbewegung und Du verwendest in deinem Roman viel Platz darauf, die Navigation dort zu verdeutlichen. Entspricht diese komplexe Physik Deinen eigenen Interessen oder war es eher schwer für Dich, dieses Konzept zu bebildern?

 

Matthias Falke: Überlichtreisen sind in jedem Fall Gegenstand der Spekulation. Hier fand ich das Konstrukt mit den Navigatoren sehr reizvoll, eben weil es auch wieder menschliche Grenzerfahrungen sind. Ich habe früher mehr in Beschreibungen technischer Abläufe und kosmischer Phänomene investiert und mir damit nicht nur Freunde gemacht. Hard-SF liegt daher nicht in meiner Absicht. Wenn ein Schlagwort wie »Menger« auftaucht, gehe ich dem natürlich nach, aber letztlich interessiert mich etwas anderes.

 

 

Fantasyguide: Wie detailliert sollten technische Fakten in einem SF-Roman sein, wo würdest Du für Dich die Grenze ziehen? Wie intensiv recherchierst Du sie?

 

Matthias Falke: Siehe oben. Recherchieren tue ich eigentlich gar nicht. Kein Mensch weiß, ob und wie Überlichtreisen zu realisieren sind. Also nehmen wir sie einfach als gegeben. Ein weiterer Aspekt ist das Cybergedöns an Bord eines Schiffes. Das gibt Raum für phantastische und surreale Elemente, wenn die Personen tatsächlich in diese künstlichen Welten eintauchen. So etwas ist wiederum erzählerisch sehr reizvoll. Aber letztlich komme ich von der Literatur, nicht von der Informatik.

 

Fantasyguide: SF-Fans reagieren manchmal allergisch auf Werke, die ihnen zu viel Feuilleton sind. Was interessiert Dich daran literarische SF zu schreiben?

 

Matthias Falke: Das mit der Allergie stimmt, aber ich kann es eigentlich nicht recht nachvollziehen. Für mich ist SF das intellektuelle Genre, wo man mit allem experimentieren kann. Wenn ich denke, was Lem, Clarke oder die Strugatzkis in ihre Werke hineingepackt haben! Dan Simmons hat die ganze Ilias verwurstet, und im gleichen Roman Ilium gibt es seitenlange Gespräche, wo zwei Roboter sich über Shakespeare unterhalten. Oder die ethischen Diskussionen bei Asimov. Oder zeitgenössische gesellschaftspolitische Erörterungen bei Stross. Oder, oder, oder. Aber wenn man als deutscher Autor etwas in der Richtung macht, springen die Leute im Achteck. Ich bin von »normalen« Romanen, die ich früher geschrieben habe, zur SF gegangen, weil ich dachte, dass man da frei über Kosmologie, Geschichte, Philosophie und andere existentielle Fragestellungen schreiben könne. Vielleicht sollte ich auf Englisch und unter Pseudonym schreiben und die Sachen dann zurück übersetzen lassen.

 

 

Fantasyguide: Glaubst Du, dass es viele zu würdigen wissen, wenn man Shakespeare, Homer und Proust in einen SF-Roman einbaut und daraus sogar eine tiefgründige Story baut?

 

Matthias Falke: Sagen wir mal so: Simmons oder Hamilton haben Auflagen, von denen kann ich nicht einmal träumen; es scheint also nicht zu stören.

 

Fantasyguide: Bei den Amis …

 

Matthias Falke: Was heißt bei den Amis? Das wird ja alles für teuer Geld eingekauft und übersetzt und hat auch hierzulande fünf bis sechsstellige Auflagen.

Es gibt in »Illium« den Handlungsstrang mit den Moravec-Maschinen, die tauschen sich nebenher immer über Shakepeare-Sonette und über Proust aus. So etwas finde ich spannend, weil es zusätzliche Ebenen hineinbringt, aber als deutscher Autor DARF man das nicht.

Ich fand »Illium« genial, aber ich bin wohl auch nicht repräsentativ- Außerhalb der SF hätte ich noch Borges nennen können, den ganzen Bereich Surrealismus, magischer Realismus, da komme ich eigentlich her.

 

Fantasyguide: Du bist auch regelmäßig mit Kurzgeschichten in Anthologien und Magazinen zu finden. Hast Du eine bestimmte Vorliebe, was die Länge der Texte angeht, entscheidest Du das spontan oder reagierst Du eher auf die Nachfrage nach entsprechenden Texten?

 

Matthias Falke: Wenn ich es laufen lassen, schreibe ich meist mittellange Erzählungen von 50 oder 70 Seiten. Das bekommt man in den klassischen Magazinen nicht mehr unter. Stellenweise habe ich dann Sachen gekürzt oder überarbeitet. Ich habe auch ein paar Kurzgeschichten auf Bestellung geschrieben, aber leider ist es ja so, dass Zeitschriften und Anthologien fast durchweg kein Honorar bezahlen. Da ich inzwischen eine vierköpfige Familie zu ernähren habe, kann ich es mir nicht mehr leisten, Arbeitszeit in etwas zu investieren, das dann gar nichts abwirft.

 

 

Fantasyguide: Die Leute rennen in jeden SF-Film, wollen aber die Geschichten nicht lesen. Woran liegt es, dass man mit SF-Anthologien kein Geld machen kann?

 

Matthias Falke: Die Auflagen sind einfach zu klein. Die Herausgeber arbeiten ja selber ehrenamtlich. Es wirft einfach nichts ab. Der »Markt« gibt es nicht her. Ich arbeite seit über 20 Jahren in einer Buch- und Musikalienhandlung. Von daher ist es buchstäblich mein »tägliches Brot«, dass die Leute immer noch weniger bereit sind, für geistige Dinge Geld auszugeben. Man kann doch alles irgendwo herunterladen oder kopieren. Andererseits: Perry Rhodan hat Woche für Woche eine Auflage im oberen fünfstelligen Bereich. Das schafft selbst ein Dirk van den Boom mit allen seinen Büchern zusammen nicht. Die Klientel ist also da. Man müsste mal eine repräsentative Umfrage machen, warum die nicht auch ab und zu eine Nova oder ein Exodus kaufen.

 

 

Fantasyguide: Gibt es spezielle Inspirationsquellen, die Dir das Schreiben erleichtern?

 

Matthias Falke: Nein. Ich setze mich hin und fange an. Die Ideen kommen beim Schreiben.

 

Fantasyguide: Wenn man soviel schreibt und veröffentlicht wie Du, lässt sich dahinter ein fleißiger Arbeiter vermuten – oder musst Du Dich zu Deiner Produktivität zwingen?

 

Matthias Falke: Nicht zu schreiben kostet mich mehr Kraft als Schreiben. Die Sachen haben in der Regel einen ziemlichen Vorlauf. Das heißt, sie sind im Kopf in groben Zügen fertig, wenn ich an die Niederschrift gehe. Der Rest ist Routine oder, vornehmer ausgedrückt: Arbeitsethos.

 

 

Fantasyguide: Wie sehen Deine nächsten Projekte aus?

 

Matthias Falke: Das bestimmende Projekt der nächsten Jahre ist auf alle Fälle mein »Enthymesis«-Universum. Ich schreibe derzeit am elften Roman, bin also genau in der Mitte. Bis 2018 soll die Saga komplett vorliegen.

Bei Atlantis wird mit Zhid eine Fortsetzung von Bran erscheinen, das aktuell für den Kurd-Lasswitz-Preis nominiert wurde. Eventuell gibt es hier auch noch einen dritten Band.

Und dann habe ich, wie gesagt, jede Menge Ideen, wie es mit Manuel und der schönen Nola weitergehen könnte.

 

 

Fantasyguide: Kannst Du uns dazu schon etwas verraten?

 

Matthias Falke: Ich weiß nicht, wie begeistert Ernst Wurdack ist, wenn ich hier spoilere. Der Band wird Agenten der Hondh heißen und 2015 erscheinen. Er setzt genau dort an, wo der »Kristall« endet. Nola und Manuel sind Gäste der ominösen Den-Haag-Stiftung. Sie fühlen sich dort allerdings irgendwie unbehaglich. Und dann ist ja noch die Frage, was mit dem Navigator Guardes passiert ist …

 

 

Fantasyguide: Das klingt doch schon einmal nach einer tollen Trilogie-Verweigerung! Vielen Dank für das Interview!

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Buch:

Kristall in fernem Himmel

Reihe: Die Neunte Expansion 3

Autor: Matthias Falke

Taschenbuch, 304 Seiten

Wurdack Verlag, 1. April 2014

Cover: Ernst Wurdack

 

ISBN-10: 3955560120

ISBN-13: 978-3955560126

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B00JDSYJ7K

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

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Erstellt: 12.04.2014, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 13512