Artikel: Leipziger Buchmesse 2014
 
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Die Leipziger Buchmesse 2014

Die Leipziger Buchmesse bot für Genre-Fans immer deutlich mehr als die in Frankfurt. Das lag vor allem an den CosplayerInnen und den Comic-Verlagen, die durch die beliebten Manga-Serien jede Menge vor allem jugendlicher LeserInnen in die Hallen schwemmten.

Das Messemanagement kämpft seit Jahren dagegen an und dieses Jahr versuchte man die CosplayerInnen in eine extra Halle zu verbannen. Klappte natürlich nicht. Mal davon abgesehen, dass der Zuwachs an BesucherInnen auf das Konto der MangaConvention ging, ist die Abwanderung an Genre-Verlagen besonders in der früheren Fantasy-Halle 2 schmerzlich zu spüren gewesen. Da klafften riesige Lücken.

Dass unser Besuch dennoch viele Highlights aufweisen konnte, lag an den erstklassigen Veranstaltungen.


Zunächst drehten wir eine Runde im arg geschrumpften Fantasy-Leseinsel Umfeld. Christoph Hardebusch lächelte wie stets gut gelaunt, als er die Kamera sah. Tom Daut konnte ich mit stolzem Blick vor seinem Roman Die Sinistra ablichten und ganz überraschend fand sich in der kleine Buchhandlung der Leseinsel auch Zwielicht 3 von Herausgeber und Redakteur Michael Schmidt.


Ein gewohntes Bild auf Messen und Cons ist Verleger Torsten Low, wie er seine Bücher mit LeserInnen diskutiert.


Kai Meyer las aus seinem nigelnagelneuen Buch Phantasmen vor und überraschte uns dann doch. Nun ist Kai Meyer ein versierter Autor und kann wohl auch gar keine schlechten Bücher verfassen, aber was er da auf seiner Lesung präsentierte, ließ selbst mich sabbern. Die mysteriöse Story um tödliche Geister und zwei sehr unterschiedlichen Schwestern hat Witz, Spannung und scheint sehr spritzig inszeniert zu sein. Und Kai Meyer ist ein Lese-Profi. Gelungene Textauswahl, gute Teaser und Zwischenerklärungen und ein grundsympathisches Auftreten. Man konnte es auf der Messe überall beobachten, nicht jeder der was schreibt, kann es auch gut vorlesen. Kai Meyer schon.


Ein alter Bekannter ist inzwischen schon Rainer Strecker, den wir als Sprecher der Hörbücher um Skulduggery Pleasant schätzen gelernt haben. Dieses Jahr stellte er voller Begeisterung das neue Buch von Eoin Colfer vor: WARP - Der Quantenzauberer. Ein Zeitreiseabenteuer, dass ebenfalls Spannung und schwarzen Humor verspricht, vom Nachwuchs sofort eingetütet.


Apropos Tüte. Da wir die Messe über Halle 4 betraten, kamen wir am Stand von Klett-Cotta vorbei, die dort auch eine Nische für die Hobbit-Presse hatten. Papp-Tüten zum Hobbit-Film lagen da rum und wir griffen natürlich zu. Seltsamerweise gab es die am Stand der Hobbit-Presse in Halle 2 nicht, weshalb wir ziemlich oft gefragt wurden, wo es denn unsere Tüten gäbe. Man kann mit wenig Freude machen.


Beim Rundgang in Halle 2 sah ich einige Szene-Größen. Am Perry Rhodan-Stand diskutierte phantastisch!-Chefredakteur Klaus Bollhöfener mit Coverkünstler Arndt Drechsler. Bei späteren Passagen sah man Stefanie Rafflenbeul aka Michelle Stern, Rüdiger Schäfer und natürlich den Chef selbst, SF-Urgestein und OldMan Klaus N. Frick.


Am Golkonda-Stand hielt Verleger Hannes Riffel die Stellung zusammen mit Karlheinz Schlögl.

Besonders toll sahen die Cover der Captain Future Bände aus und natürlich der neue Geschichtenband von Ted Chiang, Das wahre Wesen der Dinge, das wohl heiß ersehnteste Buch der Saison.


 

Bei Feder & Schwert harrte Oliver Graute auf Kundschaft und der Lesung mit den beiden Preisträgerinnen des Seraph 2014, Ju Hornisch und Katharina Hartwell.


Und auch Markus Heitz und Carsten Steenbergen konnte man unter den anwesenden Literaten entdecken.


Aufgrund der Einschränkungen beim Direkt-Verkauf gab es kaum Stände mit Comic-Verlagen in Halle 2. Aber zum Glück fanden wir eine Ausnahme!

Am Mosaik-Stand bescherte uns das Glücksrad ein kostenloses Sechs-Monatsabo. Wird wirklich mal wieder Zeit in diese Kult-Comicserie reinzulesen, die ich als Kind liebte. Leider ist meine Sammlung inzwischen arg lückenhaft.


Dann war es auch schon Zeit, in die Halle 3 zu düsen, um Uschi Zietsch an ihrem Stand zu bewundern. Dieses Jahr ist ihr Verlag Fabylon mit dem Hörbuch zu den Chroniken von Waldsee vertreten. Mit ihrem Mann Gerald zusammen gaben sie ein zünftiges Steampunker-Paar ab.

Die beiden waren ganz froh, nun direkt beim Fachpublikum für Audiobooks untergekommen zu sein.


Die Lesung begann zwar verspätet, Sprecher Christian Senger ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und servierte eine ordentliche Portion Fantasy für die Ohren. Als Messegast konnte man sogar ein Hörbuch auf dem megacoolen USB-Stick gewinnen.


Dort entdeckte ich auch Adams van Ghoot-Mastermind Oliver Wenzlaff, der offensichtlich großes Interesse an Sprecherin Ulrike Stürzbecher entwickelte, die wir unter anderem als White Silk aus Jack Slaughter kennen. Wäre cool, eine Zusammenarbeit der beiden in Zukunft hören zu können.


Leider kamen wir durch diverse Messe-Staus zu spät zur Live-Lesung von Dorian Hunter, aber immerhin war die Fragerunde noch in vollem Gange. Macher Dennis Ehrhardt vom Zaubermond-Verlag frug etwa den Exposé-Autor der Reihe, Uwe Voehl nach Coco Zamis aus. Thomas Schmuckert und Claudia Urbschat-Mingues vertraten das Ensemble und nicht minder wichtig und bezaubernd war Autorin Andrea Bottlinger.


Mit vollen Tüten und müden Füßen gings nun aber nach Hause, so eine Messetag kann ganz schön und anstrengend sein. Hoffentlich hat man bis zum nächsten Mal das dämliche Messe-Management ausgetauscht und findet wieder zurück zu alten Stärken, wir würden jedenfalls gern wieder mehr SF und Fantasy auf der Messe sehen und dafür weniger Roger Willemsen.

 

Zum Abschluss noch einige Cosplay-Bilder.


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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404261036228ca0f058
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Die Leipziger Buchmesse 2014


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Erstellt: 17.03.2014, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 13476