Interview: Erik Simon
 
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Das Erik-Simon-Spezial

Interview mit Erik Simon

geführt von Ralf Steinberg

 

Erik Simon ist SF-Autor, Essayist, Herausgeber der legendären Almanach-Reihe Lichtjahr sowie der Strugatzki-Werkausgabe, Übersetzer und nicht zuletzt Dichter.

Anlässlich der Fortsetzung seiner Werkausgabe baten wir ihn, uns ein paar Fragen zu beantworten. Schnell stellte sich heraus, ein Interview wird da nicht reichen …

Der Übersetzer

Fantasyguide: Erik, Du bist Übersetzer für gefühlt tausend Sprachen. In welcher fühlst Du Dich am wohlsten? Gibt es eine Sprache, in der Du selbst ein anderer sein kannst?

 

Erik Simon: In nennenswerter Menge übersetzt habe ich nur aus dem Russischen, Polnischen und Englischen; das sind auch die Sprachen, in denen ich mich recht gut verständigen kann. Zu DDR-Zeiten gehörte in diese Gruppe noch Bulgarisch, das ist mir danach aber arg eingerostet, und ich habe es erst in den letzten zwei Jahren wieder aktiviert. Die meisten übrigen slawischen Sprachen sowie Niederländisch kann ich (fast) ohne Wörterbuch lesen, aber je nach Art des Textes mit mehr oder weniger Mühe; ich spreche ein paar davon gar nicht und ein paar auf gehobenem Touristen-Niveau (nach dem Weg fragen, eine Fahrkarte kaufen …) und habe da nur ein paar kurze Erzählungen übersetzt.

Letzteres übrigens zum Teil, um in bestimmten in der DDR gedruckten Anthologien als Miturheber vertreten zu sein; dann durfte man nämlich direkt im Verlag Exemplare des Buches kaufen, das es draußen im Buchhandel nicht gab, weil es sofort ausverkauft war.

 

Den zweiten Teil der Frage verstehe ich nicht recht. Ich bin mit dem Erik Simon, der ich nun mal bin, einigermaßen zufrieden.

 

Es gibt allerdings ein paar Gedichte, die ich englisch geschrieben habe, weil sie deutsch irgendwie nicht so funktioniert hätten, wie ich es mir vorstellte, ebenso die englische Urfassung des Vaudeville-Prinzips (wegen des deutsch-englisch-niederländischen Wortspiels um den Titel), und die Erzählung Spiel beendet, sagte der Sumpf wollte zunächst russisch verfasst werden, weil sie sowohl vom Anlass als auch von der Machart her in einer russischen Tradition steht.

(Einer Tradition des russisch-sowjetischen Fandoms, soweit es die Machart betrifft.) Die Märchenvariation Rotkäppchen habe ich übrigens auch zuerst russisch geschrieben – beiläufig in einem Brief nach Leningrad –, was ich, als ich die später angefertigte deutsche Fassung in meine Sternbilder aufnahm, gar nicht mehr wusste – inzwischen habe ich aber diesen Brief vom April 1972 wiederentdeckt.

 

Fantasyguide: In diese Richtung ging meine Frage. Ich stelle mir das bei sprachaffinen Menschen so vor, dass sie quasi auch das Herz mancher Sprache verstehen. Gerade bei Russisch käme mir das in den Sinn. Aber da Du auf »Spiel beendet, sagte der Sumpf« eingehst, das Ende ist ja eher anzüglich, wohl nicht der russisch tradierte Part?

 

Erik Simon: Sehr gut beobachtet, dieser spezielle Witz am Ende ist sehr unsowjetisch. Ich frage mich übrigens, ob ihn die deutschen Leser alle mitgekriegt haben.

 

Fantasyguide: Russisch war in der DDR ein politisches Kulturgut, ideal für einen Übersetzer. Die Werke wurden gekauft und gelesen. Allerdings war die erzwungene Freundschaft zur UdSSR für viele nicht besonders echt oder tief. Wie hast Du das empfunden?

 

Erik Simon: Die Freundschaft zur UdSSR hat mich nie sonderlich bewegt, aber dass es sie offiziell gab, war sehr nützlich – an sowjetischer SF wurde in der DDR nur sehr selten ideologisch herumgekrittelt, und selbst bei westlicher SF war der Hinweis förderlich, das betreffende Werk sei auch in der UdSSR erschienen. Meine Freundschaft galt eher der sowjetischen SF, natürlich nicht der ganzen (auch da gab es mitunter entsetzliches Zeug), aber ich hatte unter den Autoren, Kritikern und Fans dort gute Freunde und Bekannte. Viele von ihnen sind inzwischen gestorben, andere haben der SF den Rücken gekehrt, aber ein paar habe ich immer noch.

 

Ziemlich innig war mein Verhältnis zu russischen SF-Büchern; nur ihnen verdanke ich meine guten Kenntnisse der Sprache und letzten Endes den Job als Lektor in der DDR. Ich habe mein ziemlich ärmliches Schulrussisch sehr verbessert, weil in der DDR zu wenig SF gedruckt wurde, SF in russischer Sprache aber in den »Das internationale Buch« genannten Läden reichlich vorhanden war, insbesondere auch westliche SF.

 

Das erste Buch, das ich – mit ziemlich großer Mühe – russisch gelesen habe, war eine Anthologie italienischer SF, es folgten eine tschechoslowakische und eine anglo-amerikanische Anthologie sowie ein Band von A. C. Clarke und ein Erzählungsband von Bilenkin. Die Strugazkis – das heißt, ihre besten, in der DDR damals nicht übersetzten Werke – habe ich erst rund ein Jahr später entdeckt. (Der Band von Clarke bestand aus sehr interessanten Erzählungen und einem eher langweiligen Roman, The Deep Range.)

 

Fantasyguide: Wie lief das überhaupt damals mit Übersetzungsaufträgen?

Wer entschied darüber, welche Werke zu übersetzen seien? Gab es Quoten, also 20% sowjetische Werke, 20% internationale Werke etc. Konnte man das als verlagsinterner SF-Fan irgendwie steuern?

 

Erik Simon: Neuübersetzungen aus dem sozialistischen Ausland liefen so: Anhand eigener Lektüre und von Gutachten, die ich bei Übersetzern, seltener bei sprachkundigen SF-Kennern bestellte, wählte ich einen ausländischen Roman oder einen (meist von mir zusammengestellten) Erzählungsband aus, schrieb dazu eine sogenannte Lektoratsvorlage, die wurde dann zusammen mit ein, zwei Außengutachten von der Sekretärin abgetippt, an alle Kollegen im Lektorat verteilt und auf einer Lektoratsbesprechung, an der die Lektoren, der Lektoratsleiter und die Cheflektorin teilnahmen, entweder bestätigt oder abgelehnt. Was ich vorschlug, konnte ich gut steuern, zumal die Kollegen ja nicht die Texte lesen konnten, sondern nur meine Vorlage und die Gutachten. Mehr als drei Bücher pro Jahr konnte ich aber nie machen, weil für mehr einfach kein Papierkontingent da war.

 

Quoten gab es nicht, aber die Anteile ergaben sich mehr oder weniger von selbst: Für SF von DDR-Autoren hatten wir erst einen, dann zwei Lektoren, die aber pro Buch mehr Zeit als ich aufwandten, weil manche Autoren doch ziemlich viel Hilfe brauchten; für mehr als einen West-SF-Titel pro Jahr reichten in der Regel die uns zugeteilten Valuta nicht.

Das sozialistische Ausland betreute ich allein, soweit es die SF angeht, ab 1982 nur noch mit drei Arbeitstagen pro Woche, um mehr Zeit für die freiberufliche Arbeit als Autor, Herausgeber, Übersetzer zu haben. In diesen drei Tagen habe ich ebenso viel Bücher gemacht wie vorher in fünf und mich trotzdem nicht überarbeitet. Die meiste Zeit erforderte die Redaktion der Übersetzungen.

 

Fantasyguide: In einem Interview hast Du darauf hingewiesen, dass in der SU viele Übersetzungen internationaler SF erschienen, weil sie erst spät dem Welturheberrechtsabkommen beitrat. Das mit den Urheberrechten dürfte doch in Deiner Tätigkeit als Herausgeber, aber auch als Verwerter von SF-Ideen immer ein Thema gewesen sein. Mark Twain schrieb dazu böse Briefe – wie siehst Du das? Engen derartige Regelungen die Kunst ein? Ist der Schutz materieller Güter wichtiger?

 

Erik Simon: Als ich Lektor wurde, war die Sowjetunion dem Welturheberrechtsabkommen gerade beigetreten, und während vor diesem Beitritt erschienene Werke eigentlich weiterhin frei gedruckt werden durften, hatte die DDR in einem zusätzlichen Vertrag den Schutz auch auf ältere Werke ausgedehnt. Die frühere Rechtsfreiheit ging mich also nichts an. Aus der Sowjetunion wurden uns ein einziges Mal die Rechte verweigert (für Die Schnecke am Hang der Strugazkis, von der ich dann die erlaubte Hälfte, die Wald-Kapitel, in Die Rekonstruktion des Menschen genommen habe), für westliche SF reichten oft die uns zugeteilten Valuta nicht, ansonsten kann ich mich an rechtliche Probleme nicht erinnern.

 

Als Autor, Übersetzer, Herausgeber lege ich natürlich größten Wert darauf, dass meine Rechte respektiert werden und den Internet-Piraten das Handwerk gelegt wird. Dieses ganze größtenteils reklamefinanzierte, sonst auf ehrenamtliche Arbeit und im Rest auf Diebstahl gegründete Gratis-Internet wird nicht ewig so funktionieren.

 

Fantasyguide: Deine Prosa ist klassisch geprägt, wieviel davon steckst Du in Deine Übertragungen ins Deutsche? Gibt es Autorinnen oder Autoren, die zu übersetzen Dich zwar reizt, deren Stil Dir aber nicht liegt? Die Werkausgabe der Strugatzkis ist ein kolossales Werk. Es steckt soviel Hintergrundwissen in den Neuübersetzungen und in dem Supplementband. Für mich ist das nicht nur eine unfassbare Leistung, sondern auch ein Zeichen großer Leidenschaft. Was macht man am Ende solch einen Mammutprojektes?

 

Erik Simon: Wenn mir der Stil eines Autors partout nicht liegt, wird mir das Werk wohl auch nicht gefallen. Es kann ja trotzdem gut, originell, spannend, bedeutend etc. sein, aber halt nichts für mich. An Büchern, von denen ich weiß, dass sie mir gefallen werden, habe ich mehr, als ich im Rest meines Lebens lesen kann, vom Übersetzen ganz zu schweigen.

Die »Strugazki-Werkausgabe« ist ein sehr weites Feld, das wäre Thema für ein gesondertes Interview. Mich betrübt, dass das nächste Projekt, Die Welt des Mittags bei Golkonda, nach zwei Bänden abgebrochen werden musste.

 

Fantasyguide: Nicht nur für die SF-Fans hast Du großartige Bücher ins Deutsche übertragen, besonders die Fantasy-Fans erfreuen sich an Andrzej Sapkowskis Geralt-Geschichten. Mit der Computerspielgemeinde kamen viele junge Leserinnen und Leser in den Genuss Deiner Übersetzungen. Eine neue Generation – wie empfandest Du diese Entwicklung?

 

Erik Simon: Computerspiele dieses Ausmaßes interessieren mich nicht, sie erfordern zu viel Zeit, und die reale Welt (was wir so dafür halten) ist mir interessant und mühevoll genug. Aber natürlich bin ich sehr froh, dass es diese Spiele gibt, weil man sich für die Bücher keine bessere Reklame denken kann.

Science-Fiction

Fantasyguide: Berlin liegt am dichtesten Punkt nur etwa 70 Kilometer von Polen entfernt. Man könnte meinen, dass unser Nachbarland kulturell für uns bedeutsamer sein müsste. Du hast viele polnische Texte übersetzt, fehlt uns heute in Deutschland die Präsenz osteuropäischer Science-Fiction?

 

Der Masse der deutschen SF-Leser fehlt sie offensichtlich nicht. Das gilt aber ebenso für französische, italienische, spanische, niederländische, skandinavische SF und für einen erheblichen Teil der besten, originellsten anglo-amerikanischen – für alles, was nicht in das ganz enge Schema passt, welches gerade Mode ist. Vor ein paar Jahren hat Ursula Le Guins Novelle Verlorene Paradiese völlig zu Recht den Kurd-Laßwitz-Preis als bestes ausländisches Werk gewonnen – nachdem sie in dem verdienstvollen Kleinverlag Atlantis erschienen war, denn keiner von den großen Verlagen kommt auf den Gedanken, derlei zu drucken.

 

Vermutlich, weil seitens der Leserschaft nicht genug Nachfrage besteht, wie ja auch kaum noch jemand Anthologien ausländischer SF kaufen will, weshalb nun keine mehr erscheinen. Und wenn doch, dann in den Kleinverlagen, wo auch die deutschsprachige SF ihr Refugium (um nichts zu sagen: ihr Reservat) gefunden hat. Dieses profunde Desinteresse an allem Ausländischen, welches die SF-Leser in den USA schon immer kennzeichnete, hat seit ein paar Jahrzehnten auch Westeuropa erreicht; in der östlichen Hälfte Europas sind die Leser noch nicht so abgestumpft. Dort gibt es ja auch noch professionelle SF-Zeitschriften.

 

Fantasyguide: Du hast für sehr viele Zeitschriften und Magazine geschrieben und gearbeitet, darunter der Der Quarber Merkur von Franz Rottensteiner. Die Steinmüllers würdigten Deinen Verdienst um diese Zeitschrift, indem sie das zunächst unbekannte Raumschiff aus Der Trödelmond beim Toliman auf den Namen Mercurius Quarbis tauften. welche Bedeutung misst Du dem »Quarber Merkur« für die deutschsprachige Phantastik bei? Ist er vielleicht zu wissenschaftlich, zu altmodisch für ein breiteres Publikum?

 

Erik Simon: Ich glaube nicht, dass die Steinmüllers bei der Namensgebung speziell an mich gedacht haben; Karlheinz hat ja auch für den QM geschrieben, allerdings seit längerem das Interesse daran verloren.

Der QM ist auch für meinen Geschmack etwas zu akademisch geworden, insbesondere seit er nicht mehr wie ein Fanzine aussieht, sondern außerordentlich seriös: Das zieht mehr Mitarbeiter aus dem universitären Bereich an, die ihre QM-Beiträge jetzt in die wissenschaftliche Publikationsliste aufnehmen können, ohne sich zu blamieren; einigermaßen lebhaft schreiben von denen aber nur wenige, weil manche es vermutlich nie konnten, und anderen hat es die Universität abgewöhnt.

Der QM ist aber noch immer ein hochinteressantes Medium für Leute, die sich ernsthaft mit SF und Phantastik auseinandersetzen, insbesondere die einzige mir bekannte deutschsprachige Publikation, wo man ab und zu etwas über ausländische, nicht übersetzte SF und Sekundärliteratur erfährt. Für ein breites Publikum war er nie gedacht, auch nicht zuzeiten, als er noch ein Fanzine war: Fanzines fürs breite Publikum wären eine Contradictio in adjecto.

Der Autor

Fantasyguide: Deine eigenen Geschichten kamen 1977 in die Läden, soweit ich das an den Jahreszahlen in meiner Sammlung (Die ersten Zeitreisen) erkennen kann. Du hast ja als Lektor gearbeitet – ist es schwer, die Perspektive zu wechseln? Oft kämpft man als Autor um jeden Satz mit einem streichwütigen Lektor …

 

Erik Simon: Ich war ja beim Neuen Berlin für die SF des sozialistischen Auslands zuständig, an der Edition von westlicher und Vorkriegs-SF war ich konzeptionell beteiligt, aber mit DDR-Autoren habe ich zunächst sehr selten gearbeitet und dann nur vertretungsweise, auch ganz bewusst, um mir Konflikte mit Autoren-Kollegen zu ersparen. Fürs Lichtjahr habe ich dann doch mit einheimischen – überwiegend jüngeren – Autoren gearbeitet, und daraus hat sich ergeben, dass ich den Erzählungsband von Karsten Kruschel als Lektor betreut habe. Das war aber das einzige Buch eines DDR-Autors, das ich von Anfang bis Ende lektoriert habe.

 

Die Lektoren, die meine vier in der DDR erschienenen Bücher betreut haben, waren liberal genug (nur beim Neuen Leben, wo »Die ersten Zeitreisen« erschienen sind, gab es eine Liste von Tabuwörtern, die mechanisch abgearbeitet wurde).

 

Frank Töppe, der die Fremden Sterne lektoriert hat, sagte mir zu einer der Erzählungen, dass sie gar nichts tauge, aber wenn ich sie unbedingt drin haben wollte – bitteschön, nicht er, ich würde mich blamieren. Ich habe sie dann nicht herausgenommen, sondern von Null völlig neu geschrieben.

 

Ich hatte zudem das Glück oder Pech, dass meine Lektoren beim Neuen Berlin, wenn ein Buch druckfertig war, den Verlag gerade verließen oder verlassen hatten (erst Töppe, dann Spittel), so dass ich das letzte Wort hatte und ein paar der Schlussarbeiten (Klappentext etc.) selbst machen musste.

 

Fantasyguide: Du warst Mitglied im Stanislaw-Lem-Klub, gabst SF-Anthologien heraus und vor allem standest Du hinter dem »Lichtjahr«, dem Almanach-Herzstück manchen guten SF-Regals. 1989 warst Du erst 39 Jahre alt und doch schon so etwas wie die graue Eminenz der DDR-SF. Wie groß schätzt Du selbst Deinen Einfluss ein?

 

Erik Simon: »Graue Eminenz« ist zweifellos der falsche Ausdruck, aber eine zentrale Stellung hatte ich schon, und zwar, weil ich auf mehr Gebieten als alle anderen aktiv war – als Lektor, Herausgeber, Autor, Übersetzer und Kritiker/Theoretiker, noch dazu mit traditionell engen Beziehungen zum Fandom, aus dem ich ja gekommen war. (Gemalt, geschauspielert und gesungen habe ich aber nicht.)

 

Von allen DDR-SF-Autoren war ich der einzige, der auch in nennenswertem Umfang SF übersetzt hat, weshalb ich dann nach Wende und Anschluss als einziger – als Übersetzer – weiter von SF leben konnte (und später mit Sapkowski von Fantasy). Als DDR-Autor rangierte ich in den achtziger Jahren in der Popularität so ungefähr auf Platz 10, was sich mit meiner Selbsteinschätzung annähernd deckt; die unumstrittene Nummer 1 war ich wohl nur als Herausgeber. Erst recht, wenn man einrechnet, dass ich mehrere Anthologien beim Neuen Berlin anonym herausgegeben habe.

 

Fantasyguide: Apropos Stanislaw-Lem-Klub. Rolf Krohn wurde 1973 mit einem üblem Disziplinarverfahren gequält. Kannst Du Dich an die Sache erinnern?

 

Erik Simon: Ich kann mich daran sehr lebhaft erinnern, aber das steht alles schon in dem Buch über das DDR-Fandom Berichte aus der Parallelwelt und in ein paar deutschen Fanzines.

 

Merkwürdig daran ist, dass infolge dieser Hexenjagd Rolf ein professioneller Autor wurde und ich Verlagslektor; das hatten sich die Hexenjägerinnen (die beiden eifrigsten waren Frauen) sicherlich nicht so gedacht.

 

Fantasyguide: Die Wende brachte für viele Verlage, ihre Belegschaft, aber vor allem ihre Autorinnen und Autoren das Ende der öffentlichen Aufmerksamkeit, aber eben auch lang ersehnte Freiheiten. Wie erging es Dir?

 

Erik Simon: Mir ging es als Autor, Herausgeber und Übersetzer in der DDR entschieden besser als später in der BRD (auch besser als den Kollegen in der alten Bundesrepublik), was an den spezifischen ökonomischen Bedingungen in der DDR lag. Ich glaube aber nicht, dass es mir bei einem hypothetischen Fortbestand der DDR weiterhin so gut gegangen wäre. Was die lang ersehnten Freiheiten betrifft, so hatte ich mir einen Teil (Zugang zu westlicher SF, auch Publikationen im Westen) mit legalen und halblegalen Mitteln schon verschafft, einen weiteren Teil habe ich nicht vermisst, und Tourismus halte ich sowieso für eine Perversion.

 

Fantasyguide: Das erinnert mich an einen gewissen Raf Effarig, der sich in »Per Lichtspruch –dringend« ähnlich zum Tourismus äußerte. Aber letztlich entstand so aus einem Touristendebakel »Die Wurmloch-Odyssee«. Würdest Du denn nicht einmal fremde Welten und kosmische Phänomene besuchen, wenn Du es könntest?

 

Erik Simon: Du wirst bemerkt haben, dass den Effarig vor allem der Tourismus der anderen stört und er selbst – bei ausreichender Ausstattung mit Valuta – nicht abgeneigt wäre. Was die Steinmüllers ihn allerdings diesbezüglich über Lef er’Xigamon mitteilen lassen (S. 47 der Golkonda-Ausgabe), meint zweifellos mich. – Fremde Welten und kosmische Phänomene interessieren mich lebhaft, aber persönlich teilnehmen möchte ich an ihnen nicht, inbesondere nicht an den Phänomenen.

 

Fantasyguide: Im heutigen SF-Fandom ist das Interesse für die DDR-SF gering. Michael Szameit meinte, zu Recht, die Steinmüller nannten mir prompt etliche, unbedingt lesenswerte Werke – wohin tendierst Du?

 

Erik Simon: Zur Sichtweise der Steinmüllers. Aber man braucht natürlich ein besonderes Interesse, einfach nur Neugier, die über Modisches und leicht Verdauliches hinausgeht. Im Grunde gilt dafür dasselbe, was ich vorhin über die ausländische SF gesagt habe.

 

Fantasyguide: Dann hast Du bestimmt ein paar Tipps für die interessierte Leserschaft?

 

Erik Simon: In alphabetischer Reihenfolge:

 

Brauns: die Erzählungsbände

Frank Geissler: Tausend Jahre bis zur Morgendämmerung

Rolf Krohn: Begegnung im Nebel

Alfred Leman: alles, auch der gemeinsam mit Hans Taubert verfasste Band

Ernst Luthardt: Die Wiederkehr des Einhorns

Andreas Melzer: beide Erzählungsbände

Gert Prokop: Die Phrrks (m. E. besser als die beiden Timonthy-Truckle-Bände, der erste davon war aber auch nicht schlecht)

Arne Sjöberg: beide Romane

Michael Szameit: Drachenkreuzer Ikaros

Bernd Ulbrich: Der unsichtbare Kreis

 

Das sind nur in der DDR erschienene Titel. In der Aufzählung fehlen noch Karsten Kruschel, Erik Simon und die Steinmüllers; bei diesen vier Autoren hat es aber wenig Sinn, die in der DDR gedruckten Texte von den später erschienen zu trennen.

 

Im übrigen wird man bemerken, dass ich Erzählungsbände den Romanen meistens vorziehe.

 

Fantasyguide: Wenn man so stark wie Du für Übersetzungen und Herausgeberschaften gewürdigt wird, trauert man da nicht um die vielen guten SF-Geschichten, die kaum jemand zu bemerken scheint? Zwar gab es für »Spiel beendet, sagte der Sumpf« den KLP, aber wünschst Du Dir mehr Aufmerksamkeit als SF-Autor?

 

Erik Simon: Ja doch. Wer täte das nicht? Ganz besonders betrifft das allerdings meine Gedichte und Nachdichtungen.

Den KLP habe ich als Autor dreimal gewonnen (einmal mit den Steinmüllers), aber nicht einmal der hat wirklich Aufmerksamkeit mit sich gebracht – ausgenommen das östliche Ausland, wo der KLP die Chance, übersetzt zu werden, deutlich erhöht (weil sie dort eben noch nicht so abgestumpft sind und auch die SF-Preise einen höheren Stellenwert haben). In den guten alten achtziger Jahren hat der Heyne Verlag mitunter auf dem Außentitel vermerkt, dass das Werk (oder der Autor) KLP-Preisträger ist; sie mussten aber schon damals feststellen, dass das auf den Absatz keinerlei Einfluss hat.

 

Fantasyguide: Gedichte sind ein gutes Stichwort! Du hast mit Bernd Hutschenreuther zusammengearbeitet und Bernds Lyrik, gedichttheoretische Texte und seine Fotografien kann man im Netz finden. Besonders seine Science-Fiction Gedichte aus dem Zyklus Feinsliebchen aus Eisen mit Drähten aus Gold sind sehr beliebt. Sind Internet-Veröffentlichungen für Dich kein Weg?

 

Erik Simon: Nein. Ich will sowas im Internet ja auch nicht lesen. Man begibt sich dort in eine Gesellschaft, wo es auch richtig gute Texte gibt, die aber im Rest untergehen, und das durchschnittliche Niveau ist … ach, »Niveau« ist da das falsche Wort. Ein Publikum, das das alles schluckt, wird wohl nicht meins sein.

 

Fantasyguide: Wie ist das überhaupt mit Dir und dem Ruhm? Bei Pessoa fand ich jüngst die Überzeugung, das Leben sei unwichtig, wenn man in seinen Werken überlebt.

 

Erik Simon: Meine Erwartungen an Ruhm halten sich in Grenzen, aber was mir diesbezüglich zugeteilt wird, möchte ich gern zu Lebzeiten genießen. Mein Nachruhm ist mir sehr, sehr gleichgültig. Wie die Nachwelt mit meinem Werk umgeht und klarkommt, ist ihr Problem.

 

Fantasyguide: Deine Geschichten sprühen nur so vor böser Satire, feinzüngigem Humor und wilden Ideen, die Du in der »Wurmloch-Odyssee« sogar als den wichtigeren Teil bezeichnest. Wie würdest Du Deinen Stil selbst einschätzen?

 

Erik Simon: Als vielfältig, solide und stellenweise genial. Genügt das?

 

Fantasyguide: Ich denke, das trifft es genau.

Wenn Dir Ideen so wichtig sind, wäre es dann nicht Zeit für eine eigene Summa technologiae?

 

Erik Simon: Nein. Mich interessieren nicht die technisch-wissenschaftlichen Ideen, sondern die literarischen.

 

Fantasyguide: Einverstanden. Doch auch die könnten in einem »Summa«-Band beschrieben werden. Das scheint Dich aber nicht so zu reizen?

 

Erik Simon: Nö.

 

Fantasyguide: Alle zwei Absätze, so scheint es mir, finden sich bei Dir Anspielungen, versteckte Zitate, Denksportaufgaben – was reizt Dich daran, die Leserschaft so herauszufordern?

 

Erik Simon: Boris Strugazki hat mal in meinem Beisein erklärt, er schreibe nur für sich selbst. Ich war der einzige, der sich getraut hat, ihm zu widersprechen, weil der Akt des Schreibens per se einen Leser voraussetzt. Wir haben uns dann sinngemäß darauf geeinigt, dass er sich einen Leser vorstellt, der ihm selbst ziemlich ähnlich ist. Ich meinerseits versuche auch nur Sachen zu schreiben, die ich, wenn ich sie nicht geschrieben hätte, gern lesen würde. Achtung: Der Umkehrschluss funktioniert nicht. Ich lese auch sehr gern Werke, die ich mit den mir gegebenen spezifischen Talenten nie schreiben könnte.

 

Fantasyguide: Veröffentlichst Du Deine Leseerfahrungen irgendwo?

 

Erik Simon: Selten. Ich schreibe gelegentlich Rezensionen, vor allem für den »Quarber Merkur«. Allerdings manchmal unter Pseudonym. Zu DDR-Zeiten habe ich für den QM insgesamt fünf Pseudonyme benutzt (unter meinem eigenen Namen standen dort nur die wenigen Beiträge, deren West-Publikation ich mir in der DDR in einem umständlichen Verfahren genehmigen ließ), und manche davon führe ich aus Tradition fort. Übrigens auch im Corian Werkführer.

 

Ich lese übrigens nicht sehr viel, weil ich relativ langsam lese. Texte, bei denen sich eine aufmerksame Lektüre nicht lohnt, braucht man gar nicht zu lesen.

 

Fantasyguide: Neben der uralten Frage, ob die SF gerade stirbt, tobt im deutschsprachigem SF-Fandom auch immer ein Krieg zwischen Unterhaltung und Anspruch. Hast Du eine Erklärung dafür?

 

Erik Simon: Zum Glück merke ich davon nicht viel, vermutlich, weil ich ein Internet-Muffel bin. Es interessiert mich auch nicht, denn anspruchslose Unterhaltung lese ich nicht, und Anspruch nach dem Motto »gut gemeint« langweilt mich.

Es sollte für jeden Leser ein bestimmtes Niveau geben, wo Unterhaltung und Anspruch zusammengehen; für verschiedene Leser werden das halt verschiedene Niveaus sein.

Fast jedes Jahr nehme ich mir wieder Amerys An den Feuern der Leyermark vor und lese darin ein paar Kapitel nach; das Buch ist durchaus anspruchsvoll, und weil ich die sprachlichen Feinheiten goutieren kann und die meisten Anspielungen verstehe, amüsiere ich mich königlich.

 

Fantasyguide: Das ist interessant. Meist wird einem von Carl Amery »Der Untergang der Stadt Passau« empfohlen. Worauf sollte man bei der Lektüre besonders achten?

 

Erik Simon: Das Königsprojekt, »An den Feuern der Leyermark« und Das Geheimnis der Krypta finde ich deutlich interessanter als den Passau-Untergang. Amery sah das ebenso, er hat den »Untergang« eine Fingerübung genannt. Freilich ist auch eine Fingerübung Amerys besser als, sagen wir, sämtliche deutschsprachigen Space-Operas (vielleicht mit Ausnahme Kruschels, falls dessen Romane Space-Operas sind).

 

Worauf besonders achten? Was man nicht bemerkt, entgeht einem eben; Witze funktionieren ja auch nicht, wenn man sie erklären muss. Das Schöne bei Amery ist, dass man die Handlung auch genießen kann, wenn man die meisten Anspielungen nicht wahrnimmt; nur Aufmerksamkeit und ein gutes Gedächtnis braucht man in jedem Fall, weil die Story immer schön romanhaft verzweigt und vernetzt ist, im »Königsprojekt« außerdem noch zeitreisemäßig verwirbelt.

 

Fantasyguide: Man kann Dich auf vielen Veranstaltungen sehen, etwa auf dem ElsterCon trifft man Dich immer wieder. Was schätzt Du an Conventions? Welches sind Deine liebsten Erinnerungen? Was magst Du gar nicht?

 

Erik Simon: Regelmäßig besuche ich nur die Cons in Leipzig und Dresden, weil’s bequem ist und mich auf etwas fernere Cons in Deutschland niemand mehr einlädt. (Ausnahmen gibt’s gelegentlich im östlichen Ausland. Der Prophet im eigenen Land usw., usf.) Meine liebsten Erinnerungen betreffen die ausländischen Cons, die ich früher besucht habe, und die in Düsseldorf in den neunziger Jahren.

 

Gar nicht mag ich schludrige Organisation – der Autor (z. B. Sapkowski) ist da, das Publikum ist da, aber keiner von den Veranstaltern hält es für notwendig, den Autor mit ein paar freundlichen Worten vorzustellen, weil nämlich keiner von den Veranstaltern da ist. Was mich nicht stört, aber jedesmal wieder wundert: Da ist ein internationaler Con, aber es hocken die ganze Zeit nur die Leute zusammen, die aus derselben Gegend kommen, sich sowieso kennen und sich jeden Monat treffen oder es zumindest könnten. (Variation: Sie kommen aus verschiedenen Gegenden, um sich gemeinsam zu besaufen, und legen zu diesem und keinem anderen Zweck tausend Kilometer zurück.)

Simon’s Fiction

Fantasyguide: Gerade erschienen zwei Bände, die Werke enthalten, die Du gemeinsam mit Angela und Karlheinz Steinmüller verfasst hast. Viele sind stark verschränkt mit den Werken der jeweils anderen. Ist eure Beziehung so symbiotisch?

 

Erik Simon: Nein. Für das Vernetzen war größtenteils ich zuständig. In den beiden Bänden haben die Steinmüllers den größeren Teil des Textes geschrieben, vor allem in Band 6 (sind ja auch zu zweit); Gesamtkonzeption und Regie gehen aber auf mein Konto. Das steht ausführlicher in meinen Anmerkungen zu den Büchern.

 

Fantasyguide: Gibt es in der »Wurmloch-Odyssee« denn auch Verknüpfungen zu anderen Werken aus Deinem Schaffen?

 

Erik Simon: »Die Wurmloch-Odyssee« spielt im Steinmüller-Universum, das ist schon vielfältig genug. Verknüpfungen zu meinen sonstigen Texten gibt es in diesem Roman nicht, zumindest fallen mir jetzt keine ein.

 

Anderswo haben die Steinmüllers schon mal auf mich Bezug genommen: Eins meiner 1983 veröffentlichten Gedichte heißt Der Tote Pflüger, und den haben sie als Sternbild an den Himmel von Spera gesetzt (in ihrem gleichnamigen Episodenroman). Und ihre Sauerstoffmangelgeschichte ist von meinem Triptychon Zwischen Erde und Mond inspiriert, speziell vom Prolog dazu.

Ach ja, am Anfang unserer Malta-Geschichte in Band 6 erwähnt Simon Zwystein beiläufig die Malta-Geschichte aus meinem Band 4, allerdings ohne den Titel zu nennen. Das hab ich aber selber eingebaut.

 

Fantasyguide: Überhaupt, wie fühlt man sich beim Anblick der eigenen Werkausgabe?

 

Erik Simon: Gut, aber nicht anders, als wenn es einfach neue Bücher wären. Die späteren Bände (ab Band 4) sind das ja auch; sie bestehen überwiegend aus neuen Texten.

 

Fantasyguide: Simon’s Fiction (warum eigentlich der Apostroph?) hat jetzt Band 6 erreicht. Was fehlt denn noch, wie geht es weiter?

 

Erik Simon: Der Apostroph ist im Deutschen falsch, im Englischen richtig. Er bedeutet, dass ich in diesem speziellen Fall meinen Namen englisch ausgesprochen haben möchte, dann klingt »Simon’s Fiction« fast wie »science fiction«. So eine Spielerei halt. Ich glaube, in Band 1 war das irgendwo erklärt. Oder in einem begleitenden Interview seinerzeit.

 

Es fehlt noch Band 7. (Ohne die Steinmüllers, bei denen separat auch noch ein, zwei Bände fehlen.) Er soll wie die früheren Bände nach Themengebieten oder Machart in Abteilungen gegliedert sein, ich weiß ungefähr, welche Themen/Macharten das sind und wie die Abteilungen heißen, und jetzt muss ich die Erzählungen schreiben, zu denen ich teils sehr alte, teils neuere Ideen habe und die ich mit Blick auf die Themen für diese Abteilungen zurückgestellt hatte (ein paar auch aus Faulheit).

 

Fantasyguide: Dann könnte man doch eigentlich auch einen Gedichtband dranhängen?

 

Erik Simon: In Band 7 werden voraussichtlich – schon aus thematischen Gründen – mehr Gedichte als in meinen früheren Bänden stehen, darunter auch wieder ein paar Balladen, die also – wie Stories – eine handfeste Geschichte erzählen. Ich habe aber auch eine Menge Gedichte, die dort nicht hingehören, weil sie thematisch nichts mit SF oder Phantastik zu tun haben. Die kann dann meine Tochter aus dem Nachlass veröffentlichen. Oder wegwerfen, ad libitum.

 

Fantasyguide: Viele Menschen freuen sich auf ein besinnliches Rentnerdasein. Ist das etwas für Dich? Oder hast Du Pläne für eine ganze Ewigkeit? Erdsee etwa könnte ja auch mal wieder übersetzt werden …

 

Erik Simon: »Besinnlich« ist ja zweifellos ein Euphemismus, aber wofür? Für »träge« ? Ich habe definitiv mehr Ideen, was ich noch machen könnte, als ich im Rest meines Lebens machen werde. Übersetzungen stehen dabei aber nicht an erster Stelle. Ich denke, wenn jemand eine Fortsetzung zu einem von mir übersetzten Buch schreibt und ein Verlag mir das anbietet, werde ich die Fortsetzung wohl übersetzen. Neue mehrbändige Zyklen oder Teile davon (wie »Erdsee«) werde ich bestimmt nicht in Angriff nehmen. Das Rentnerdasein bringt eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit mit sich, also werde ich nur noch Dinge übersetzen, die mich sehr interessieren. Vorausgesetzt, es findet sich ein Verlag, den das auch interessiert.

 

Fantasyguide: Hast Du etwas Spezielles im Sinn, oder sind das nur grobe Pläne?

 

Erik Simon: Teils, teils. Ich arbeite gemächlich an meinem Band 7 und auf Sparflamme an einem Sachbuch zu einem SF-Thema. Ansonsten entwickle ich allerlei Projekte im Vorbereitungs- und Anfangsstadium, die dann zunächst liegenbleiben, bis sich irgendwo zumindest der Schimmer einer Chance zeigt, sie zu veröffentlichen. Das habe ich übrigens schon zu DDR-Zeiten so gemacht, aber da hatte ich etwas mehr Einfluss auch die Chancen. Mit solchen Projekten hausieren zu gehen, nützt erfahrungsgemäß gar nichts. Ich habe es leider schon ein paarmal erlebt, dass mich Kleinverlage ausdrücklich gebeten haben, etwas für sie zu schreiben (Essays, Besprechungen u. dgl.), und es sich dann aus den merkwürdigsten Gründen anders überlegten. Es gibt z. B. ein paar nicht allzu umfängliche Werke von russischen Autoren, die ich gern übersetzen würde. Ich kann es mir leisten, notfalls für wenig (sogar sehr wenig) Geld zu arbeiten, aber nicht für den Papierkorb.

 

Fertig ist eine Anthologie neuerer bulgarischer Phantastik (wenig SF, mehr andere Spielarten), die jetzt bei einem deutschen Kleinverlag wartet, bis sie an die Reihe kommt.

 

Fantasyguide: Dann viel Geduld und vielen Dank für dieses ausführliche Interview!

 

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Erstellt: 27.08.2017, zuletzt aktualisiert: 08.09.2017 19:16, 16014