Artikel: Das Brennende Buchstaben E-Book Event 2020
 
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Das Brennende Buchstaben E-Book Event 2020

Bericht von Ralf Steinberg

 

Das E-Book Event der Brennenden Buchstaben ist ein fester Bestandteil im Literaturkalender und 2020 krisenfest wie nie. Abstandsregeln, Quarantänebeschränkungen und Schutzmasken wurden hier schon immer ein- und hochgehalten. Über vier Wochenenden im Mai bietet das Event die ganze Bandbreite phantastischer Literatur, wie immer in live in Second Life, in tollen, für jede Lesung extra angefertigten Bühnenbildern und per Radio Rote Dora auch per Stream für die ganze Welt.

 

Startpunkt ist Barloks Hafen, hier findet man sowohl das Programm, als auch Ports zu den Lesungen. Da nicht alle Lesungen terminlich passen, hier nun Berichte der besuchten Veranstaltungen.

 

Allan Joel Stark liest aus »Nomads – Neue Allianzen«

Die erste Lesung des Sonntagabends bestritt Allan Joel Stark mit rauer Stimme, die aber von einem Heuschnupfen verursacht wurde. Im Gespräch mit Thorsten Küper, der wieder den charmanten Gastgeber gab, bedauerte Allan den Ausfall so vieler Lesungen, etwa auf dem Perry-Rhodan-Con in Garching, aber diverser privater Lesungen und Events.

 

Aber er streamt nuch auch auf Facebook, scheitert jedoch immer ein bisschen am Bühnenbild, an der Event-Location. Das sei aber der Umzugssituation geschuldet und so könne er derzeit keinen intellektuellen Bücherschrank als Kulisse aufbauen.

 

Danach bat der Küperpunk um ein paar biographische Details. Allans erste Schreibversuche fanden auf auf Schulpapier statt, aber noch ohne größere Ambitionen.

 

Zunächst erscheinen einige Sachen bei Greenlight Press, dann Ikarus bei Atlantis und vieles im Selbstverlag. Aktuell zwei Serien, Nomads und Nomads-Legacy, die alle im Ascaroon-Universum spielen, wie unsere Galaxie bei den Aliens dort heißt.

 

Zur Lesung brachte er einen Ausschnitt aus Neue Allianzen mit, dem sechsten »Nomads«-Band.

Das Bühnenbild erschuf Barlok Barbosa.

Davis und Skorsky gehören zur menschlichen Garde des Akkato-Admirals Gorak. Im Dienst für die pferdeköpfigen Wesen geraten sie nach einem Absturz in ein actiongeladenes Dschungelabenteuer.

 

Das Kapitel zeigte die politischen Hintergründe der Serie auf und stellt die Protagonisten näher vor. Die beiden Menschen haben einen faustischen Pakt mit dem Admiral geschlossen. Gorak will die menschlichen Fähigkeiten ausnutzen, denn sie können deren Feinde, die Keymon spüren.

 

Stark ist eher in im Bereich der Space-Opera unterwegs. Seine Vorlieben sind Star Trek aus der Kindheit, dann kam Star Wars und Dune, dessen großer Fan er ist und das den Maßstab für politische Hintergründe festlegte.

Aber auch Kurzgeschichten sind ihm wichtig. Besonders eine Reihe bei Heyne fiel ihm da ein und hier an erster Stelle Stories von James Tiptree Jr.. In seinen eigenen Geschichten bevorzugt er den Twist ganz am Ende.

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Anja Bagus liest aus »Hund und Katz«

Nach dem wilden Space-Opera-Abenteuer konnten wir in ein gemütliches Steampunk-Hotel wechseln, ebenfalls von Barlok kreiert.

 

Bei Steampunk aus Deutschland denkt man inzwischen instant an Anja Bagus. Sie war schon oft Gast in Second Life und bestimmt ebenso oft mit Thorsten Küper zusammen auf realen Bühnen.

 

Darum haben sie auch schon gemeinsam aus »Hund und Katz« vorgelesen, was sie nun auch in der tollen Kulisse des Hotels Waldesruh zelebrieren wollten.

 

Ich bewunderte zunächst das tolle Æther-Mobil des Amtes für Ætherangelegenheiten in Baden Baden, in dessen Dienst Hund und Katz stehen. Die beiden Ermittler sind Æther-Veränderte und tatsächlich Hundemann und Katzendame. Es bereits die zweite Geschichte mit den beiden in Anjas Ætherwelt. In der Sammlung Die seltsamen Fälle von Hund und Katz finden sich insgesamt vier Kurzgeschichten.

 

Hund ist ein Mannhund, Typus Schäferhund, freundlich, kann aber auch scharf werden. Kein Werwolf, denn er verwandelt sich nicht. Katze ist erwartungsgemäß hübsch und elegant, jedoch mit der entsprechenden Rafinesse.

 

Wir erlebten eine szenische Lesung, quasi ein Live-Hörspiel des Geschichte Hexenring.

 

Marie-Louise Herbstblatt ist Milchverkäuferin und im Zweitjob Hexe. Sie lebt bescheiden und unauffällig, hört gut zu und besitzt Gespür für Æther in Verbindung mit einer großen Liebe zur Natur.

 

Hundmann Florian Weiterstätter und Katzenfrau Tannengrün ermitteln gegen den Zirkel der Hexe, dem etwas passiert zu sein scheint. Offenbar hatten Pilze bei einer Orgie der Bachanten eine wichtige Rolle gespielt …

 

Anja war schwer begeistert von Thorstens Lesung. Im Gespräch gaben sie zu, beide beide unter dem Ausfall der ganzen Cons zu leiden. Anja ist ja immer mit einem Buchstand dabei, mit Goodys, Cosplay-Fotos – auch ich hab sie schon auf diversen Veranstaltungen bewundern können.

 

Für die nahe Zukunft benannte Anja, zu Jadeträne Band 2 in Mache zu haben, aber auch zu »Hund und Katz« wird es eine Fortsetzung geben, ebenso wird Geisterfluch mit einer Novelle fortgesetzt.

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Galax Giordano liest aus »Erstkontakt«

Der zweite BBE-Abends begann tragisch, denn der Küper hatte Besuch von seinem Enkel und pünktlich zur ersten Lesung wurde dessen Lieblingssendung ausgeschaltet und er ins Bett gesteckt. Dabei hätte der Knirps bestimmt Spaß daran gehabt, wie Galax Giordano mit uns für einen Erstkontakt der aufgeregten Art durchs All flog.

 

Das Raumschiff wurde wie stets grandios von Barlok in Szene gesetzt.

Mit einem Mindestpuls von 180 erzählte er uns stolz von seiner Nominierung für den Kurd Laßwitz Preis mit dem dritten Band der Koloniewelten-Reihe, Ein Fremder unter Millionen. Jeder Roman der Reihe steht komplett für sich allein; verwendet eigene Figuren und spielt zu einer spezifischen Zeit an speziellen Schauplätzen – es kann maximal zu Gastauftritten von Personen kommen, die für die Reihe wichtig sind. Auch die Sub-Genres unterscheiden sich, von Krimi über Politthriller und Planetenabenteuer bis hin zur Space Opera.

 

Für seine Lesung brachte er Auszüge aus dem vierten Roman von geplant neun Romanen mit. Die Handlung repräsentiert eine Art Mittelalter in der Zukunft. Die USA hat dank Religion die Führung übernommen. Diese Entwicklung begann bereits 2370, zum Handlungszeitpunkt im Jahr 2203 sind Frauen rechtlose Dienerinnen, wie in The Handmaid’s Tale, Ähnlichkeiten damit seien aber unbeabsichtigt. In Summe also eine sehr konservative, dystopische Gesellschaft.

 

An Bord eines Patrouillenschiffes mit dem Auftrag, Flüchtlinge von der Erde abzufangen und zurückzuschicken, entwickelt sich durch eine besondere Begegnung ein Streit um die richtige Vorgehensweise. Ein christlicher Fanatiker offenbart dabei ein gewisses Humor-Potential, was Galax mit verschiedenen Stimmlagen der Figuren unterstrich.

 

Galax erzählte uns dann, dass das Zitat »Blasphemie: Tiere, die Menschen fressen!« auf Erlebnissen aus seiner Zeit in einer WG mit einem strengen Christen beruht.

 

Der Roman erscheint Ende Mai, momentan wird noch an der Kurzgeschichte gewerkelt, die in jedem Band den Hintergrund näher beleuchten soll. Bei modernphantastik ist er in der nächsten Novellen-Anthologie mit gut 150 Seiten dabei und bei p.machinery befinden sich zwei weitere Geschichten in der Pipeline.

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Erik R. Andara liest aus »Hotel Kummer«

Erik R. Andara ist ein Second-Life-Neuling, jedoch erkannte man ihn an seinem Avatar sofort, da er in real fast genauso aussieht, zumindest als ich ihn auf dem BuCon 2019 sah.

Das Bühnenbild von Barlok Barbosa dürfte allen Anwesenden schnell klar gemacht haben: Es wird düster!

 

Doch zunächst wollte Thorsten Küper von Erik wissen, ob er die aktuellen Lockerungen in Österreich gleich für einen Kaffeehausbesuch genutzt hätte und in der Tat, gab Erik zu, wäre er gestern gleich von einem zum anderen gezogen. Allerdings könne er da nur Lesen. Zum Schreiben bräuchte er absolute Stille. Womit Küper sofort eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen erkannte.

 

Die Aufmerksamkeit des seit 20 Jahren in Wien lebenden Autors gilt der dunklen Phantastik und der Weird Fiction. Davon zeugen auch seine beiden Texte. Die erste hat ihre Inspiration bei Edgar Allan Poe und die zweite geht in Richtung hardboiled Pulp, an Lovecraft angelehnt.

 

Wobei Poe für Erik mehr als Vorbild dient, Lovecraft eher als Genregröße und nicht als Autor, weil Lovercaft Rassist war und gegen talentiertere Zeitgenossen kämpfte.

 

In ihrer Finsternis ruhen ist eine Hommage und Paraphrase auf Ligea von Poe und ist erschienen in der Sammlung Hotel Kummer bei Nightrain. Der Ich-Erzähler pflegt die im Koma liegende Tochter einer reichen Familie, doch da ist auch Ligea, die Nachtreisende.

 

Erik verfügt über keine große Lese-Erfahrung, weil er das bisher scheute, jedoch besitzt er er eine eigene, sehr eindringliche Art des Sprechens, die ganz gruselig wunderbar zum unheimlichen Ton und Inhalt der Texte passt. Er sollte das unbedingt wiederholen!

 

Barlok schuf für die Lesung quasi eine Doppelkulisse. Auf der einen Seite das Bett von Dorothea und auf der anderen den Schreibtisch des Privatdetektivs, samt seinem eigenen Konterfeis an der Wand. So brauchten wir uns nur nach Erik richten, der zwischen den Texte die Seite des Raumes wechselte.

 

Die zweite Geschichte, Der tiefe Schlaf wird im Herbst bei Blitz eine Fortsetzung bekommen.

Katharina Wagenbach, Frau des Konsuls, gehört zu den maskierten Schlafenden und engagiert den Ich-Erzähler, die Geliebte ihres Mannes aufsuchen, eine Offenäugigen, und Beweise für den Ehebruch erbringen.

 

Auf seine nächsten Projekte angesprochen, erzählte Erik, dass sein zweiter Roman im Juni erscheinen wird und in der Jetztzeit spielt, aber das Leben nach dem Tod zum Thema haben wird. Es geht dabei um Musikfrequenzen und Teslas Idee, man verstehe das Universum, wenn man es als eine Reihe von Frequenzen versteht.

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Moewe Winkler präsentiert »What’s the time?«

Als Bonus-Event konnten wir nach der Lesung noch an der Kunstinstallation »What’s the time?« von Moewe Winkler teilnehmen.

 

In einer riesigen Halle befanden sich Drehscheiben, die das Publikum automatisch zum Mitlaufen zwangen. Zudem zeigten sich NPCs, die dynamisch voranschritten. Planetensysteme, Lichtbalken, Spiegeleier und ein treibender Sound untermalten die Zeithaftigkeit unserer Gegenwart.

 

Das Motto »What’s the time?« prangte zwischen den Objekten und wurde auch unter die Soundkulisse gemischt. Ein guter Moment, sich an den Rand zu setzen, Luft zu holen und das Treiben zu beobachten. Ein überraschender, aber sehr spannender Abschluss des Abends.

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Frederic Brake liest aus »Boregarde«

Das Sonntagabendprogramm eröffnete ein Stammgast und gestandener Leseprofi: Frederic Brake. Seine Auftritte in Second Life sind legendär und sein Gedächtnis phänomenal.

 

Mit »Boregarde« brachte er uns dieses Mal eine Figur mit, die in seinem Schaffen schon etliche Pfade bestritten hat. Als Kurzgeschichte, Held einer Dark Fantasy-Reihe und eines Hörspieles, das man kostenlos auf Youtube hören kann.

Miara Lubitsch verwandelte das Theater der Brennenden Buchstaben in eine Bar, die Anleihen an eine andere Geschichte aus Frederics Werk und sogar an die aktuelle Situation nahm. Leider stellte mein Second-Life-Viewer das besondere Kostüm seines Avatars nur als Nebelwolke dar.

 

Frederic berichtete stolz, dass er ein tolles Jubiläum fern konnte. Mit Eleonore erschien gerade seine 50. Veröffentlichung in unserer Fantasyguide-Anthologie Alles eine Frage des Stils. Aber er ist schon beim nächsten Projekt, noch streng geheim, die Ideen sprudeln aber nur so. Im Gegensatz zu früher ist die Frequenz seiner Veröffentlichungen gesunken, merkte er an, dafür aber konnte er die Qualität der Texte anheben.

 

Das Hörspielmanuskript war als Bindeglied gedacht zur nie realisierten zweiten Staffel von Schattenzeit und sollte das Drama von Band 6 der ersten aufbröseln.

 

Natürlich ließ es sich Thorsten Küper nicht nehmen, mitzuspielen und so erlebten wir ihn völlig enthemmt als Clownsdämon Astimagitus, während der von Frederic gesprochene Boregarde für den Vatikan Gerüchte über einen Werwolf verifizieren sollte und in seinen Mitteln auch vor der Folter netter Dämonen mit Weihwasser nicht zurückschreckte.

 

Auch in der zweiten Geschichte traf der alte Dämonenjäger auf den Diener der Unterwelt, was den Spaß für beide Sprecher und das begeisterte Publikum nur noch steigerte.

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Jan-Tobias Kitzel liest Short Stories

Auch Jan-Tobias Kitzel weilte schon oft zu Gast bei den Brennenden Buchstaben; er wohnte einst sogar selbst im Kreativdorf.

 

Seine aktuelle Kurzgeschichten-Sammlung ist noch nicht erschienen, da er noch daran arbeitet. Sie wird Aliens und andere Widrigkeiten heißen und voraussichtlich im Juli oder August das Licht der Welt erblicken. Die Storys sind weniger Cyberpunk, mehr schwarzhumorige Ereignisse mit kuriosem Ende, so der Autor.

 

Unschwer an Barloks Bühnenbild zu erkennen, handelte es sich beim ersten Text um Science-Fiction.

 

In DLC sitzt Paul in einem Mondrover und hat Rückenschmerzen. Seit zehn Stunden ist er unterwegs und lässt seinen Unmut an Aja, der KI, aus. Im Rahmen der 33. bemannten Mondmission soll er die dunkle Seite des Mondes erkunden.

 

Jan-Tobias las die KI herrlich lakonisch, was den Witz der Story gekonnt betonte.

 

Als der absolute Knaller des Abends aber erwies sich Ausgekuschelt.

 

Sophie, die 42., feiert ihren 5. Geburtstag mit ihren lebendigen Kuscheltierchen. Sie ist die harte Herrscherin ihres Kuscheltierreiches. Leider geschieht ein Unglück bei der Teeparty. Nashörnchen wurde mit Kirschlutschi vergiftet und Hasenmatz erstrahlt im Furor des Rechtschaffenen.

Meiner Meinung nach hat da jemand zu oft mit der Tochter Teeparty spielen müssen. Was Jan-Tobias im Nachgespräch auch zugab, allerdings hätte seine Tochter bisher keine Plüschtiere massakriert.

Ich habe Tränen gelacht.

 

Zum Abschluss kam noch Der beste Chef zum Zug.

 

Matthias muss zum Boss, im Großraumbüro, in den Glaskasten, doch seit kurzen hat er keine Angst mehr vor ihm, denn der Chef wirkt nicht nur wie ausgewechselt.

 

Er sollte beim Humor verbleiben, meinte der Küper und ein fröhliches Publikum stimmte ihm da von Herzen zu. Die Sammlung ist quasi schon gekauft.

 

Allerdings hat Jan-Tobias gerade keine Zeit zum Schreiben; als Abteilungsleiter ist sein Kopf abends leer, deshalb schafft er keine Romane, aber eben Kurzgeschichten. Das seien kürzere geistige Einheiten und so kommt er auf etwa eine im Monat. Aber sie bereiten ihm viel Spaß. Zwar hatte er mit dem Kurzroman Ceres One gute Erfahrungen gemacht, das war okay, aber 300/400 Seiten sind bei ihm auf absehbare Zeit nicht drin.

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Markus Heitkamp liest aus »Blutige Welten«

Im stilvollen Ambiente einer Tabledance-Bar erwartete uns am Samstag der Avatar von Markus Heitkamp und genoss das für ihn von Barlok Barbosa erschaffene Bühnenbild.

 

Markus lebt jetzt jetzt im Alten Land und begrüßte uns passend mit nordischem Akzent. Als Herausgeber machte er sich im letzten Jahr einen Namen mit der Anthologie German Kaiju, die ebenfalls wie jetzt Blutige Welten im Leseratten Verlag erschien und von Günther Kienle herausgegeben wurde.

Als Riesen-Godzilla-Fan hatte er sich zu Beginn seiner Autoren-Laufbahn umgesehen, was es zu diesem Thema in Deutschland gibt und als er nicht fündig wurde, beschloss er, es selbst zu machen. Allerdings dauerte es dann acht Jahre, bis die Sache stand.

 

Zum Herausgeben brachte ihn Wolfgang Schröder, der ihn als Co-Herausgeber für Phantastische Sportler engagierte. Und so fand er Gefallen am Herausgeben.

In einer kurzen Talkrunde mit Thorsten Küper gestand Markus ein, im Herzen ein Biker zu sein und seinem Führerschein hinterher zu trauen. Aber es gibt auch erfreuliches in seinem Leben. So gewann er letztes Jahr den Deutschen Phantastik Preis für die Kurzgeschichte Housten hat Probleme. Thorsten schaffte es trotz einer lustigen Facebook-Kampagne nicht auf die Shortlist, aber Markus erwähnte ihn zumindest als Ehrenpreisverdächtig in seiner Dankesrede zur Preisverleihung.

 

In der Anthologie P-Files, aus der seine Siegerstory stammte, ging es um Phönixe und da Markus es liebt, gegen den Strich zu schreiben, dreht sich seine Geschichte um einen suizidgefährdeten Wellensittich.

 

Showdown im GoGo-In sollte zunächst »Pokémon GoGo« heißen, was aus Rechtegründen dann aber zu einer Neufassung führte. So ist er denn auch nicht im Pokémon-Kostüm, sondern als Hase in Second Life erschienen. Ähnlichkeiten sind rein zufällig.

 

Das GoGo-In ist ganz klassisch in Hamburg angesiedelt. Nach dem Vulkanausbruch von 2031 fand ein partieller technischer Rückfall statt. Es gibt Warlords, Sektenführer – das ganze postapokalyptische Programm. Im Hamburg des Jahres 2038 steht fast die gesamte Reeperbahn unter Wasser, aber es gibt Sex, Drugs and Rock’n’Roll. Mark G. Rummel kommt mit einem ganz speziellen Tauschmittel ins GoGo-Inn, denn er will Deutschland verlassen. Der Wirt besitzt einige künstliche Kreaturen aus Computerspielen, die er mit Neurodämpfer unter Kontrolle hält und kocht zudem sein eigenes Süppchen.

 

Im Anschluss las Markus den biographischen Text zu Stefan Cernohuby aus dem Anhang der »Blutigen Welten« vor, da diese Texte explizit dafür verfasst wurden. Stefan, der zweite Autor des Abends, war schon zugegen, da sie einen gemeinsamen Lesungsteil konzipiert hatten. So berichtete Stefan uns zunächst, wie er in die Antho kam: Günther Kienle schrieb ihm von einem kranken Buch, für das er gerade eine Facebook-Seite mache und er solle unbedingt mal vorbeischauen. SF, Fantasy, Horror, Splatter alles in einem Buch – Stefan hatte sofort eine Idee und die Antwort lautete: Das brauchen wir! Schreib’s fertig! Es gefiel dann auch dem Verleger und es wurde die krankeste Geschichte, die Stefan bisher verfasste: The Deniables.

 

Zusammen mit Markus las er aus der Geschichte vor, in der wir eine Söldnertruppe auf der Jagd nach einem flüchtigen Verbrecher kennenlernen, der da Harkonnen heißt. Wie zu erwarten bei dem Namen handelt es sich um ein sadistisches Scheusal mit edelsteinbesetzten Panzerhandschuhen.

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Stefan Cernohuby liest aus »Die neunte Expansion«

Nach den ganzen blutdurstigen Horrorszenarien freuten wir uns auf den Szenenwechsel, gab es doch endlich wieder ein Raumschiff zu bewundern, natürlich von Barlok erschaffen.

 

Stefan Cernohuby fand auch gleich seinen Platz darauf und sich mitten im Vorstellungsinterview von Thorsten Küper.

 

Wie Markus Heitkamp ist auch Stefan bei PAN aktiv, dem Phantastik-Autoren-Netzwerk, und sogar Vorstandsmitglied. Organisation liegt ihm als Projektmanager im Blut, was ihm auch als Herausgeber von phantastischen Anthologien zugutekommt. Beachtliche acht oder neun davon gehen inzwischen auf sein Konto.

 

Er ist 2008/2009 über die Geschichtenweber in die Szene gerauscht und merkte, es gibt viele Leute, die über Projekte reden, aber nicht umsetzen wollen. So kam es zur Herausgeberschaft der Steampunk-Anthologie Von Feuer und Dampf und er erkannte: Das kann so funktionieren und er macht’s immer noch gern.

 

Für heute brachte er uns Auszüge seines D9E-Romans mit. Die Reihe Die neunte Expansion war zunächst auf 24 Bände angelegt. Mit Der Loganische Krieg gibt es sogar eine neunteilige Heftromanreihe, die inzwischen auch in drei Sammelbänden erhältlich ist und die Vorgeschichte der neunten Expansion beleuchtet.

 

Verleger Ernst Wurdack fragte ihn, ob er nicht die diversen Handlungsfäden der Reihe in Band 21 zusammenführen könnte. Damit unterstützte er Mastermind Holger M. Pohl und bereitete das Finale vor.

 

Zur Einführung von Figuren und Hintergrund las er zunächst etwas aus dem neunten Band des Loganischen Krieges vor, dessen Handlungszeit 370 Jahre vor der Neunten Expansion liegt.

 

Sein D9E-Roman Die Geister der Vergangenheit setzt direkt an den Loganischen Krieg an. Shade findet ihr altes Schiff, die Monochrome, trifft dort auf ihr Backup und stellt ihm ihren Freund André vor. Einige Jahrzehnte später steckt dieser André in einem Androidenkörper und ist als Problemlöser unterwegs.

 

Dann tauchte in Stefans Lesestrom ein gewisser M. Marrak auf, der eine Agentur für diplomatische Helfer leitet und mit dem Titel seines neuen Werkes. Die Reise zum Mittelpunkt der Zeit hadert. Stefan erklärte kurz, wie es zu diesem Gastauftritt kam und dass er natürlich die Erlaubnis von Michael Marrak besitzt. Es käme auch ein von Aster vor …

 

Aber weiter mit der Story: André hatte Shade nach seiner Umwandlung verlassen und kommt nun zurück, aber seine alte Freundin existiert nicht mehr, lediglich die KI erwartet ihn. Sie glauben, etwas gefunden zu haben, die Hondh aufzuhalten.

 

In einer weiteren Szene lernen wir die Nachkommen der Roboterzivilisation 1713 kennen, die von den Hondh ausgelöscht wurde. Doch ein Notfallprogramm schuf die 1714, noch intelligenter und besser als ihre Vorfahren. Der Protagonist, Columbus, trifft auf dem Planeten Amnesit andere Drohnen, die aber nicht mehr binär mit ihm reden wollen.

 

Dann kredenzte Stefan noch zwei weitere Szenen; genügend Anreize, um die Reihe endlich einmal weiter zu lesen.

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Markus Korb liest aus »Das rauende Wrack«

Den Sonntagabend läutete der Meister des Horrors, Markus K. Korb ein – so kann man sich nach dreizehn oder vierzehn Sammlungen mit düster-phantastischen Kurzgeschichten schon einmal nennen lassen. Seine Präferenzen sind klassisch Poe, Lovecraft und Bierce. Begonnen hat Markus aber zunächst einmal mit Fanfiction zu Captain Future.

 

Den Avatar für seine erste Lesung in Second Life benannte er nach seiner Barbaren-Figur aus der Shared-World-Serie Saramee, die er dadurch essentiell mitprägte und die natürlich eine Anspielung auf Crom aus Conan ist.

 

Der Lehrer für Deutsch und Geschichte berichtete vom Wandel der Phantastikbetrachtung, Sie war lange verpönt; in den 70ern Eskapismusvorwurf, aber seit den 80ern änderte sich das allmählich, etwa durch Vorlesungen über Kafka und man erkennt inzwischen das Genre als Quelle philosophischer Themen in einem etwas anderem Gewand.

 

Thorsten Küper sprach ihn auf seine aktuellen Projekte an, etwa die Corona-Konzerte. Markus hat als Kind Akkordeon gelernt und spielt auch noch andere Instrumente. die er in seinen zwei Bands als deren Sänger nicht unbedingt einsetzt. Die eine Band ist eine reine Lehrerrockband an seiner Schule für spezielle Events und vor paar Jahren Band gründete er eine Klassikrockband, die Stücke der Beatles, der Stones, CCR und seiner absoluten Lieblingsband Queen interpretiert.

 

Für den heutigen Abend brachte er Geschichten aus seiner aktuellen Sammlung Das raunende Wrack mit, an dessen Titel Barloks Bühnenbild erinnert.

 

Die erste Geschichte, Lepidopterus, kannte ich bereits aus seiner BuCon-Lesung. Die eingemauerten Insassen eines verlassenen Gefängnisses haben sich mit ihrer Unfreiheit arrangiert und eine eigene Gesellschaft etabliert, doch einer von ihnen baut sich ein Fluggerät, um in die Freiheit zu entkommen.

 

Die nächste Geschichte entstand aus einem Spiel in den sozialen Medien, in dem es darum ging, Whams Weihnachtsklassiker nicht zu hören. Er war auch ganz gut dabei, bis ihn seine Frau per Sprachnachricht whamte und er in die Wham-Falle crashte. Auf FB schrieb jemand in dem Zusammenhang von »Lars Christmas« und so inspiriert, entstand die bitterböse Rachegeschichte Lars Christmas.

 

Auch die abschließende Parabel über Fake-News, Das Fest des Großen Wurms kannte ich bereits. Das Fest für die glorreichen Wurmbezwinger wird von Lisbeth in Frage gestellt.

 

Markus’ Geschichten sind oft blutig, aber häufig auch mit dieser kleinen Moral am Ende ausgestattet, die den Pädagogen verrät.

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Ulf Fildebrandt liest aus »Finnurs Suche«

Aus dem Wrack ging es direkt per Teleport in die Werkstatt der Titanen für die Lesung von Ulf Fildebrandt.

 

Barlok Barbosa übertraf sich wieder selbst und kreierte wunderbar gebraucht wirkende Mechs, auch die Halle ließ erkennen, dass sich hier SF und Steampunk auf Augenhöhe begegnen sollen.

 

Ulf war schon 2014 in Second Life zu Gast; er und Thorsten Küper begegneten sich auf dem BuCon, was einer neuerlichen Terminabsprache sehr förderlich war.

 

Finnurs Suche ist bereits Ulfs dritter Roman und der zweite Roman aus der Weltenkreis-Romanreihe. Während der erste noch reine SF-Themen bediente, würde ihn seine Verlegerin Nadine Reuter vom Lysandra Books Verlag schlagen, würde er die »Weltenkreis«-Romane als Steampunk bezeichnen. Spielt ja nicht im Viktorianischen Zeitalter. Daher nennt er es Fantasy mit SF-Elementen. Bei ihm fliegt man mit Weltschiffen zu den Sternen und prinzipiell hielt er sich beim Schreiben mehr daran, was ihm gefiel.

 

Der Background von »Weltenkreis« ist ähnlich aufgebaut wie bei Captain Future, mit verschiedenen bewohnten Welten im Sonnensystem. Was das Gespräch direkt zu seinem eigenen Hintergrund führte.

Ulf ist ITler und schreibt auch Fachbücher. Für seine literarischen Arbeiten wollte er das aber nicht mit einem Pseudonym verdecken. Es sind alles Aspekte von ihm und er traut seinen LeserInnen schon zu, das auseinanderzuhalten.

 

Da Band 1 Meister der Erinnerung letztes Jahr zur LBM erschien, sollte Band 2, Finurs Suche auch auf der LBM beworben werden. Das fiel nun aber leider alles weg und daher ist er jetzt online unterwegs.

 

Er las aus drei Kapiteln vor. Zunächst erfuhren wir etwas über Finnur, der ohne Erinnerungen in einem Kellergewölbe erwacht, aber schon bald in der Werkstatt mit den Titanen arbeitet. Alles gehört zum Palast des Herrschers dieser Welt, der sich von Finnur Vater nennen lässt.

Die Magie in Ulfs Romanreihe funktioniert mit Erinnerungen. Ein Magier muss jemandem Erinnerungen absaugen, um sich der Magie bedienen zu können.

 

Im dritten Kapitel erlebten wir den Antagonisten des Romans in all seiner zerstörerischen Macht. In der grandiosen Kulisse konnte man sich direkt in die Handlung hineinversetzen.

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Tanja Schierding liest aus »Ammonitenherz«

Da Jennifer B. Wind krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste, begann das vierte Wochenende des E-Book Events 2020 erst mit der Lesung von Tanja Schierding, für die erneut Barlok Barbosa, das Bühnenbild schuf.

 

Nach kleineren technischen Problemen berichtete sie uns, wie es zu Ammonitenherz kam. Nach ihrer Roman-Trilogie rund um die Ætheragenten, beteiligte sie sich unter anderem an der Anthologie Steam Master rund um ein Steampunk-BDSM-Hotel, die bei Lysandra Books erschien.

 

In der Folge wurde nun eine Buch-Reihe dazu gestartet, deren zweiter Roman »Ammonitenherz« ist. Die »Steam Master«-Geschichten spielen etwa um 1900, eine genaue Zeit wurde nicht festgelegt.

 

Thorsten Küper wollte jedoch voran noch mehr über Tanjas Hintergrund erfahren. Sie studierte Pädagogik, arbeitet jetzt aber als Geodätin. Der Lehrerjob sei nicht ihr Ding, der technischer Zweig liegt ihr mehr, so konnte sie als wissenschaftliche Hilfskraft etwa die Webseite für ihre Uni entwickeln. Sie sieht sich als Nerdin, denn sie kann einen PC auf- und wieder zusammenschrauben.

 

»Ammonitenherz« ist im Wesentlichen eine tragische Liebesgeschichte mit Thrillerelementen. Der Uhrmacher Korben Flint wird im Hotel angestellt, verliebt sich in Lydia und will mit ihr durchbrennen, das Unternehmen stößt aber auf viele Hemmnisse.

In der gelesenen Passage soll Korben in der fortschrittlichsten Fertigungsanlage Englandsbmit einem Schnösel zusammenarbeiten, wo er für seinen Chef, Lord Pitcock, an einer Wirbelsäule arbeitet. Insgeheim baut er für den Lord eine nicht funktionierende, wohingegen er für die Steam Master genau das Gegenteil erreichen soll. Eigentlich aber will er die gesamte Produktion sabotieren, ohne jemanden zu verletzen.

 

Tanja präsentierte den Ausschnitt in einer wunderbaren Lesung.

 

Korben Dallas aus Das Fünfte Element diente als Vorbild für den Namen gestand sie im Anschluss, als sie aus dem Publikum darauf angesprochen wurde.

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Axel Aldenhoven liest aus »Godssword«

Das Bonuswochenende begann mit Axel Aldenhoven, der nach eigener Aussage zu Tränen gerührt war, weil so viele gekommen waren, in Second Life wie auch in Discord. Während auf dem Plakat und im Programm noch von »Godssword« die Rede ist, wies Axel darauf hin, dass sich der Titel des Romans geändert hat: G.O.D.S – Menschheit in Gefahr heißt er nun. Godssword ist der Name des Projektes und inzwischen stört ihn das doppelte S, da er nichts mit Rechts zu tun hat – er liest nicht für Nazis. Thorsten Küper konnte ihn beruhigen, dass er sie hier im Publikum auch nicht antreffen wird.

In seinem ersten Roman geht es um eine KI, die die Menschheit retten will.

 

Zum Hintergrund des Projektes erklärte er, lange überlegt zu haben, wie er eine schwere persönliche Erfahrungen verarbeiten kann. Er sieht sich als Agnostiker, der nicht damit klar kommt, keinen Gott zu haben, daher schuf er eine Art Teckno-Religion.

Er sei maßlos in allem was er tut, etwa sein Gewicht, so nahm er 60 Kilo ab, trainierte für einen Marathon – wenn er etwas machen will, dann macht er das auch.

Das Schreiben hat ihm drei drei Jahre Zeit gekostet. Als großer Andreas Eschbach-Fan befolgte er dessen Rat, das Script nach dem Beenden drei Monate liegen zu lassen. 2016 begann er mit dem Schreiben, 2019 beendete er den Roman, weil Herzprobleme ihn dazu zwangen.

Momentan schreibt er an einem Thriller; veröffentlichte zudem auch drei Liebesromane und arbeitet an der SF-Fortsetzung, meist 2000 Zeichen pro Tag.

 

Thorsten befragte ihn dann nach seinen Erfahrungen als Selfpublisher. Axel gab zu, so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Er fand sein Cover toll, sein Layout und natürlich auch den Text, bis er da jeweils Kritik hörte. Er steckt aber nicht gern auf, selbst nach aktuellen Rückschlägen im Beruf: Schreiben rettet ihn durch den Tag. Die Selfpublisher-Szene habe ihm sehr geholfen durch Kritik und Hilfe, so etwa Galax mit dem Cover.

 

Im sehr futuristischen, aber auch gruseligen Bühnenbild von Barlok Barbosa stellte uns Axel dann sein Universum vor, in dem die fürsorgliche KI mittels einer Zeitmaschine 250 Millionen Jahre in der Zukunft eine Menscheitskolonie gründet, die die Zukunft der Menschheit gestalten soll. Anhand von Menschen in einer virtuellen Realität werden ethische Fragen geklärt. Die sehr souverän Lesung erntete großen Applaus und Axel stellte fest, dass er am liebsten nichts anderes mehr machen würde, gäbe es da nicht das monetäre Problem …

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S. P. Hafren liest aus »Varr«

Die Abschlusslesung des diesjährigen E-Book Events der Brennenden Buchstaben bestritt S. P. Hafren. Die etwas gewöhnungsbedürftige Steuerung von Second Life behagte ihr als Gamerin nicht ganz, da sie gern Elder Scrolls, und seit letztem Jahr The Witcher spielt, dürfen bei ihr dürfen zwar die Fetzen fliegen, aber mit anderen Tasten.

 

Nun zeigt sie sich aber von der literarischen Seite und las letztes Jahr sogar auf der Leipziger Buchmesse, hatte sich dort aber falsch vorgestellt, wie sie in einer kurzen Anekdote augenzwinkernd berichtete.

 

Sie heißt Sabrina, S. P. Hafren ist ihr Künstlername, wobei das S und P für ihren bürgerlichen Namen stünden und Hafren der ursprünglichen Bedeutung von Sabrina, dem keltischen Name für Fluss, entspräche, da sie die Sage dazu sehr mag.

 

Sie schrieb vor Varr bereits an einem Roman-Dreiteiler, Nomaden der Sterne, an dessen dritten Teil sie gerade arbeitet. In ihm kommen Aliens aus Varr zur zu Erde und erobern sie. Die menschenähnlichen Aliens leben polygam und es ist zunächst unklar, was sie zur Erde führte. Die Protagonistin wird von einem Grind, einer Art Ehegemeinschaft aus bis zu sechs Personen, zur Gefährtin erkoren.

 

Der Roman »Varr« bietet nun die Vorgeschichte zu »Nomaden der Sterne«. Das Ganze spielt in einem Paralleluniversum, mehrere zehntausende Jahre vor unserer Zeit, 50.000 Lichtjahre entfernt. Barlok Barbosas Bühnenbild passte zur zweiten Szene. Wir blickten aus einem Panoramafenster einer Raumstation auf den Mond Graph IV, auf dem ein Besiedlungsprojekt läuft. Die Guran-Gahn fielen einem Genozid zum Opfer. Die weibliche Bevölkerung wurde ausgelöscht. Der Roman handelt davon, wie die Überlebenden vier Gefährten eines Grinds damit umgehen. Besonders im vierten Teil, als der Bad-Boy unter den Gefährten in den Fokus gestellt wird, konnte Sabrina einen persönlichen Trauerfall verarbeiten. Daher wurde dieser Teil auch sehr emotional.

 

Nach der Lesung kam die Frage auf, ob sie die komplizierten Namen beherrschte. Aber Sabrina brachte die Figuren trotz der Namen nur ein/zweimal durcheinander, gerade bei den beiden ihrer »Jungs« die nah beieinander sind, aber sonst hatte sie keine Probleme damit. Da sie sonst nicht viel redet, empfand sie zu lesen als sehr anstrengend, meisterte es aber mit Bravour.

 

Während die »Nomaden« nur als eBook erhältlich sind, soll der Kurzroman »Varr« aber im Herbst auch als Printausgabe erscheinen.

 

Mit dem gewohnt tosenden Applaus und jeder Menge berechtigter Danksagungen endete ein sehr volles Eventprogramm. Ich konnte eine ganze Reihe der Veranstaltungen besuchen und auch wenn das BBE noch viel mehr Aufmerksamkeit verdient, mir gefiel es wieder ausnehmend gut. Ein Wiedersehen ist fest eingeplant!

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Das BB E-Book Event 2020


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Erstellt: 16.05.2020, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 18616